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Blutiges Echo (German Edition)

Blutiges Echo (German Edition)

Titel: Blutiges Echo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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und lief nach links. Bestimmt irgend so eine Footballtaktik. Tad hasste Football. Rennen, schubsen, umhauen, um mehr ging es bei dem Mist nicht – ein Haufen Schwachköpfe mit Knieschützern und Helmen, die auf einander losrannten. Und jetzt trickste ihn das Arschloch mit irgendeinem Footballmanöver aus, obwohl er auf einem Auge blind war, und zog eine Pistole unter der Jacke hervor.
    Tad ließ den nächsten Pfeil von der linken in die rechte Hand wandern und zuckte mit dem Handgelenk. Surrend bohrte sich der Pfeil dem Kerl genau in die Kehle. Pale würgte, fiel zu Boden und kroch hinter sein Auto.
    Tad sprang auf die Motorhaube und stürzte sich auf der anderen Seite hinunter, und da lag Pale auf dem Rücken, den Blick nach oben gerichtet, die Waffe in der Hand, und als Tad wie ein großer Panther auf ihn zusprang, während ihm die Titelmelodie der Flintstones im Kopf herumspukte, das ganze verfluchte Lied im Bruchteil einer Sekunde, löste sich der Schuss.
    Langsam, aber sicher arbeitete sich der Polizeichef den Abhang hinauf. Als er sich über die Kante zog, sah er sich vorsichtig um, denn er hatte einen Schuss gehört.
    Tad war echt verblüfft.
    Der Kerl hatte danebengeschossen. Er gab das größte verdammte Ziel der ganzen Schöpfung ab, und der Typ hatte ihn verfehlt.
    Ein Auge weniger, und schon sieht die Welt ganz anders aus, was, du Arschloch?
    Die zwei verbleibenden Pfeile hatte Tad fallen lassen. Er saß jetzt auf dem Kerl drauf, und der Mann war stark. Tad kämpfte nicht gegen seine Kraft an. Stattdessen schnappte er sich sein Handgelenk und bog es dort um, wo die Nerven gebündelt waren, sodass sich sein Griff lockerte. Die Pistole fiel zu Boden. Tad legte sein ganzes Gewicht in einen Fausthieb, traf Pale an der Wunde am Hals, wo der Pfeil steckte, und trieb ihn noch tiefer hinein. Pale hob Kopf und Schultern und stieß ein Geräusch irgendwo zwischen Rülpsen und Würgen hervor. Tad griff ihm hinters Ohr, zog ruckartig die Hand zurück, als würde er sich auf die eigene Brust trommeln wollen, erwischte den Mann so am hintersten Punkt des Kiefers und hatte ihn damit erledigt.
    Tad stand auf. »Wen der Herr liebt, den züchtigt er, du Schwanzlutscher.«
    Als er eine Hand auf die Motorhaube stützte, stellte er fest, dass er unaufmerksam geworden war.
    Beim Geräusch einer Bewegung drehte er sich um. Allmählich werde ich alt, dachte er.
    Er duckte sich.
    Aber er war eine Millisekunde zu langsam.
    Der Polizeichef schwang einen riesigen Ast und erwischte Tad damit an der Stirn, sodass der zu Boden sackte. Tad versuchte sich wieder aufzurappeln, doch der Ast fuhr ein zweites Mal unbarmherzig auf ihn nieder, diesmal in den Nacken. Tad fiel um wie ein Sack Mehl. Der Polizeichef drosch ein drittes Mal auf ihn ein und traf ihn genau am Kopf.
    Und noch einmal.
    Er warf den Ast beiseite, lehnte sich gegen das Auto und holte ein paar Mal tief Luft.
    »Pale«, rief er.
    Pale antwortete nicht.
    Der Polizeichef beugte sich zu ihm hinunter und entdeckte den Dartpfeil in seinem Hals. Er zog ihn heraus und warf ihn fort. Dann hob er Pales Kopf an. »Sergeant, hörst du mich, Kumpel?«
    Pale blinzelte. Blut rann aus dem kaputten Auge und leuchtete kirschrot auf seiner Haut.
    »He, Pale! Hörst du mich?«
    »Er hat mir das verdammte Auge ruiniert«, sagte Pale.
    Jetzt sah der Polizeichef es auch. Alles war voller Blut. »Ja, allerdings. Das ist hinüber. Kannst du aufstehen?«
    Er half ihm auf. Pale zog sich den Pfeil aus dem Handrücken, warf ihn weg und legte sich die Hand übers Auge.
    »Setz dich ins Auto«, sagte der Chief. »Du hast doch so einen Erste-Hilfe-Scheiß, oder?«
    »Im Handschuhfach. Aber da ist kein Auge drin. Mann, verflucht, tut das weh!«
    »Alles klar. Komm schon.«
    Der Chief brachte ihn zur Fahrerseite und bugsierte ihn auf den Sitz. »Meine Knarre! Die muss noch irgendwo da drüben auf der Erde liegen«, sagte Pale.
    »Bleib erst mal hier sitzen«, erwiderte der Polizeichef. »Ich hol deine Knarre und den Verbandskasten.« Er schloss die Tür, eilte zurück auf die andere Seite des Autos, hielt kurz inne, um Tad einmal kräftig gegen den Kopf zu treten, und schaute sich suchend um, bis er die Pistole fand. Er hob sie auf, öffnete die Beifahrertür und stieg ein.
    »Großer Gott«, sagte Pale mit der Hand auf dem kaputten Auge. »Das tut sauweh. Ich bin blind, verdammte Scheiße. Mein Auge! Das ist im Arsch, Mann. Voll im Arsch!«
    »Wird schwierig, das zu Hause zu erklären.«
    »Großer Gott.

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