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Blutiges Echo (German Edition)

Blutiges Echo (German Edition)

Titel: Blutiges Echo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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Diese Karre, das schicke Haus … so was hat man als Mönch ja wohl nicht.«
    »Streng genommen ist meine Kampfkunst kein Karate. Und auch kein Jiu-Jitsu. Eher so was wie ein Verwandter davon. Und um noch was Wichtiges klarzustellen, das höchstwahrscheinlich durch ein vernebeltes Ohr rein und durchs andere wieder rausgeht: Ich bin ein Kapitalist, der zu oft zu besoffen ist, um arbeiten zu gehen. Dem Herrn sei gedankt für all dieses Geld. Wenn die Republikaner wüssten, dass ich aus der Reihe tanze und die Demokraten wähle, würden sie mir wahrscheinlich meine Steuervergünstigungen streichen. Aber wenn es dir damit besser geht, das Auto ist nicht neu, das Haus ist geerbt, und ich, ich bin zu faul zum Arbeiten.«
    »Verdammte Scheiße, damit geht’s mir wirklich besser. Das ist viel mönchischer.«
    Harry lehnte den Kopf gegen die Autotür, während Tad den Wagen anließ, und sie waren keine fünf Meter weit gekommen, als er schon schlief und schnarchte.
    Als sie fast bei Tad angekommen waren, erwachte Harry jäh, setzte sich kerzengerade auf und sagte, als wären sie mitten in einem Gespräch: »Ich hab mir ’nen Bierdeckel schreiben lassen. Das Problem war nur, dass ich hinterher nicht genug Geld dabeihatte. Hab dem Barkeeper einen Schuldschein angeboten, mit Unterschrift und allem. Der hat mir im Gegenzug ein blaues Auge verpasst, und dann hat er mir mit dem Stiel von ’nem Hammer eins übergebraten. Mein Schädel hat mehr Beulen als Noppenfolie. Ich hab versucht, das zu machen, was du gemacht hast, diese lockeren Kampfschritte da. Hab mich nur auf die Fresse gepackt.«
    »Das wird schon noch, Kleiner.«
    »Und irgendwer hat mir eine runtergehauen, weil ich irgendwas über Jesus gesagt hab. Weiß nicht mehr, ob’s was Positives oder was Negatives war. Aber eins sag ich dir, der Scheißladen sieht mich nie wieder.«
    »Lehn dich einfach zurück und sei still, Kleiner.«
    Harry lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Wohin fahren wir?«
    »Zu mir.«
    »Wozu?«
    »Um von vorn anzufangen.«

Kapitel 22
    Er saß im Dunkeln, rauchte, trank und dachte über dies und jenes nach, und schließlich kam er zu einem stichhaltigen Schluss. Eigentlich musste er gar nicht groß überlegen. Er wusste es bereits. Dennoch dachte er immer wieder neu darüber nach, und zwar ging es um Folgendes: Er war kein Serienmörder. Ein Mann mit dem Decknamen William, das war er, wenn er jemanden umbrachte, und er tötete, weil er es wollte. Aber er musste nicht. Er hatte die völlige Kontrolle darüber, und er konnte jederzeit aufhören, und deswegen war er kein Serienmörder.
    Ein Gelegenheitsmörder. Kein Serienmörder. Das waren schlimme Menschen. Menschen, die von inneren Dämonen getrieben wurden, und so war er nicht. Nicht im Geringsten. Es machte ihm nichts aus, jemanden zu töten, aber er verabscheute jede Art von Kontrollverlust.
    Oft vergingen Monate, ohne dass er jemanden umbrachte. Manchmal sogar Jahre.
    In den letzten beiden Jahren war er aktiver gewesen als früher, aber das war kein Blutrausch, in den Serienmörder oft verfielen. Er ließ sich nicht von seinen Trieben leiten, und er war vorsichtig. Richtig vorsichtig. Und er sorgte dafür, dass auch sein Kollege mit dem Decknamen James vorsichtig war.
    James musste er im Auge behalten, aber bisher machte der keine Probleme.
    Es war gar nicht so viel in den Nachrichten gekommen. Und im Laufe der Jahre hatten sie nicht eines der Verbrechen mit einem anderen in Zusammenhang gebracht. Eigentlich hätte er zumindest das erwartet. Dass irgendjemand sagte: »Vielleicht haben diese Fälle was miteinander zu tun, weil …« Tja, nicht weil er oder James – und er bezeichnete sich selbst in Gedanken gern als William und seinen Partner als James, wenn er über die Morde nachdachte – ihnen durch irgendetwas einen Hinweis gegeben hätten, sondern weil die Behörden vielleicht einfach eine Schlussfolgerung aus der Tatsache zogen, dass im Raum East Texas in den letzten acht Jahren ein halbes Dutzend unaufgeklärter Morde stattgefunden hatte.
    Natürlich gab es noch ein paar andere, von denen die Behörden nichts wussten.
    Er erinnerte sich noch an das erste Mal. Konnte damals kaum glauben, dass er es getan hatte. Sie war ein junges Mädchen, und er war zwölf. Sie spielte im Park, und er kam dazu, und außer ihnen beiden war niemand dort. Sie musste ungefähr neun Jahre alt gewesen sein, vielleicht zehn. Er trug ein Veilchen zur Schau, weil sein Alter ihn bestraft hatte.
    Das

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