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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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verbracht hat, hat sie mit niemandem telefoniert«, fügte Shane hinzu. »Jedenfalls nicht von deinem Telefon aus.«
    »Ist das Telefon etwa abgehört worden?«, fragte Risa stirnrunzelnd.
    »Alles, was dieses Apartment betrifft, wird auf dem Spesenkonto verbucht.«
    »Seit wann?«
    Der goldene Stift verschwand mit erstaunlicher Geschwindigkeit in Shanes Jackett. »Seit deine Freundin Spesen in Höhe von etwa zehn Riesen gemacht hat.«
    Risa fiel die Kinnlade herunter.
    Er holte sein Computertelefon heraus und gab eine Kontonummer ein. Wortlos reichte er ihr das Gerät. Die Ausgaben, die Cherelle auf das Apartment buchen ließ, waren beachtlich.
    Und die Liste war lang.
    »Ich zahl dir das alles zurück«, sagte Risa grimmig.
    »Nein.«
    »Doch! Das ist …«
    »Darüber sollten wir uns nicht streiten«, unterbrach er sie. »Ich habe eine Belohnung über zehntausend Dollar für Informationen ausgesetzt, die zum Ankauf von museumsreifen Goldobjekten führen. Soviel ich weiß, hat Cherelle sich das verdient. Oder möchtest du etwa behaupten, sie hätte nichts mit dem Keltengold zu tun, das wir gekauft haben, und das alles sei bloßer Zufall?«
    Risa wollte ihm gewohnheitsmäßig widersprechen, ließ es dann aber bleiben. »Würde ich ja gerne, aber sogar die Kindheitserinnerungen und Gefühle halten offensichtlichen Tatsachen nicht stand.« Sie ging schnell die Liste von Cherelles Einkäufen durch und gab ihm das Gerät zurück. »Na ja, jetzt wissen wir zumindest, warum die Kamera sie nicht aus dem Apartment hat kommen sehen, bevor der Kerl hineinging.«
    Shane hatte Cherelles Liste für heute noch nicht im Einzelnen überprüft. Er überflog sie jetzt noch einmal und ließ sogleich eine Anweisung herausgehen. Noch bevor er sie beendet hatte, waren bereits fünfzehn Leute damit beschäftigt, die Aufzeichnungen der Kameras durchzugehen auf der Suche nach einer kräftigen Frau mit kurzem braunem Haar, Baggy Pants und einer blauen Nylon-Windjacke.
    »Sag ihnen, dass sie wahrscheinlich einen blauen Rollkoffer dabeihat«, ergänzte Risa. »Das ist meiner. Er ist nicht mehr im Schrank.«
    Shane fügte diese Information hinzu und unterbrach die Verbindung. Als er sich umdrehte, wühlte sich Risa gerade durch den großen Haufen mit Kleidern in der Mitte des Zimmers. Ganz unten fand sie zwei abgenutzte Koffer.
    »Gehören die Cherelle?«, fragte er.
    »Ja.«
    Er ging zu ihr hinüber, ergriff einen der Koffer und befühlte die Nähte mit den sensiblen Fingern eines Spielers. Aber er fand nur alten Schmutz und einen neuen Riss. Dasselbe beim zweiten Koffer. Er blickte zu Risa hinüber. Sie durchsuchte den Kleiderhügel auf dem Boden mit den schnellen und sicheren Bewegungen, die ihn immer schon an ihr fasziniert hatten. Diese Art von kühler Präzision war nicht zu erwarten bei einer Frau, die so sinnlich aussah – und es auch war – wie Risa Sheridan.
    »Sind alle Kleider auf dem Boden von dir?«, fragte er.
    »Bis jetzt, ja«, gab sie zur Antwort.
    »Keine Nachricht, die sie dir mit dem Lippenstift an den Spiegel geschrieben hätte?«
    Sie gab ein kurzes Schnauben von sich. »Cherelle würde kein teures Make-up vergeuden.«
    »Auch keine Notiz auf der Einkaufsliste in der Küche?«
    Sie schaute ihn überrascht an.
    Er lächelte. »Nein, ich habe nicht rumgeschnüffelt. Aber die meisten Leute haben eine Liste irgendwo. Meistens in der Küche.«
    »Keine Nachricht.«
    »Und die Liste?«
    Ein Lächeln erhellte ihr Gesicht. »Die Liste ist noch da. Und jedes Wort darauf ist in meiner Handschrift.«
    Sie hob ein Kleid auf und schlug es kräftig aus, wobei sie ein zerknülltes Stück Papier mit ausschüttelte, das in Shanes Richtung flog. Er fing das Papierknäuel mit einer blitzschnellen Bewegung aus der Luft auf, glättete es und las es leise durch.
    »Ich habe nicht gewusst, dass du dich mit so etwas wie Kraftwirbeln beschäftigst«, sagte er und sah sie an.
    »Was für Wirbeln?«
    »Du weißt schon, das Red Rock Country in Arizona, mit Sonnwendfeiern und all dem, was dazugehört. Zu den Toten sprechen mithilfe sogenannter Channels oder die Toten bitten, dass sie mit dir sprechen. Zur Erweiterung deiner spirituellen …«
    »So ein Quatsch«, murmelte sie und hielt dann den Atem an, denn ihr fiel etwas ein, was der Kerl gesagt hatte. Es war nicht Red Rock Country, sondern irgendetwas anderes in der Art.
    »… Kräfte«, brachte Shane zu Ende. Er drehte das bunte Blatt Papier um, das offensichtlich aus einer Broschüre

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