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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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herausgerissen worden war. »So, so. Sie war also in Sedona als professionelles Channel unterwegs.«
    Risa sah auf. »Wie bitte?«
    »Cherelle. Oder sollte ich besser sagen: Lady Faulkner?«
    »In Sedona?« Risa sprang auf.
    »Sieht ganz danach aus. ›Lady Faulkner ist Ihr Guide zu den Druiden. Sprechen Sie mit König Arthur, Königin Guinevere und dem Meister aller Druiden, mit Merlin selbst. Durch Lady Faulkner lernen Sie die geheimsten Praktiken der alten und mächtigen …‹«
    Risa schnappte Shane das Blatt aus der Hand, überflog es und verzog das Gesicht. »Das ist es also, was der Kerl meinte.«
    »Was?«
    »Er sagte etwas von dem Gold, das sie in Sedona von einem alten Knacker bekommen habe.« Risa blickte auf und sah, wie er sie intensiv betrachtete. »Es gibt dort irgendwo noch mehr Keltengold.«
    »Das hast du Detective Wilson gegenüber aber nicht erwähnt.«
    »Ich hatte seine Fragerei satt.« Und sie wollte Shane nicht mit gestohlenen Goldobjekten in Verbindung bringen. »Du weißt, dass sie gestohlen sind, nicht wahr?«
    Shane lächelte. »Das habe ich nie bezweifelt. Die Frage ist nur, wie lange das her ist.«
    »Nicht lange genug«, sagte sie trocken.
    »Nein. Nicht lange genug.«
    »Du klingst ziemlich sicher.«
    »Factoid hat auf keiner der bekannten Listen mit heißer Ware etwas gefunden, was mit dem Gold zu tun hat. Weder bei Interpol noch bei Scotland Yard, auch nicht in der Datenbank der gestohlenen archäologischen Kulturgüter. Es sind keine entsprechenden Diebstähle von Museen gemeldet und auch keine von Privatsammlungen – kein einziger verdammter Hinweis darauf. Wenn diese Goldobjekte jemals in irgendeiner bekannten Quelle verzeichnet waren, haben wir jedenfalls keinen Nachweis davon.«
    »Oh. Zum Teufel«, sagte sie. »Wenn der beste Spürhund von Rarities nichts gefunden hat, dann gibt es auch nichts zu finden. Dann haben wir ein Problem.«
    »Nein, ich habe ein Problem.«
    »Was meinst du?«
    »Du bist gekündigt.«

36
Los Angeles
3. November
Früh am Abend
    S. K. Niall saß in seinem Büro bei Rarities and überprüfte die Monitore an der gegenüberliegenden Wand mit einem raschen, aber genauen Blick. Dana stand neben ihm und massierte mit ihrer Hand seinen Nacken mit der abwesenden Sinnlichkeit einer Katze. Er nahm es nicht persönlich. Noch nicht. Das hatte Zeit bis später, wenn sie in seinem Häuschen auf dem parkähnlichen Gelände von Rarities Unlimited zu Abend aßen. Die überströmende Farbenpracht, die seine Gärten auch im November zierte, war im Mondlicht nicht minder schön. Schön war auch der Blick auf die nächtlichen Lichter von L. A., den man von dort aus hatte. Von seinem Bett aus war die Aussicht geradezu atemberaubend.
    Wie Dana.
    »Ich dachte, das verdammte Meeting ginge nie zu Ende«, sagte Dana. »Manche Leute kapieren einfach nicht, dass sie nur für ein Gutachten bezahlen, nicht für eine Verkaufsanzeige ihres Schmucks oder ihrer Kunstgegenstände. Hat Risa noch einmal angerufen?«
    »Nein. Möchtest du, dass ich sie anrufe, bevor wir gehen?«
    Dana seufzte, streckte sich und fing an, die Konturen von Nialls kräftigem Nacken mit ihren zarten Fingerspitzen nachzufahren. »Wenn es auch bis morgen Zeit hat …«
    »Das habe ich auch gedacht.«
    »So eine Überraschung. Du denkst doch immer an Sex.«
    Sein Lächeln war breit und unverstellt lüstern. »Das magst du ja gerade so an mir.«
    Sie lachte, als er sie über die Armlehne seines Sessels auf seinen Schoß hob. »Nicht schon wieder! Irgendwann werden wir noch dabei erwischt.«
    »Alles leere Versprechungen.« Aber er ließ seine Finger von ihren gefährlichen Zonen, während er einen letzten prüfenden Blick auf die Monitore warf. »Sieht ruhig aus. Alles fertig für die Nacht, außer Reinluftraum 2.«
    Dana nahm den Monitor für den Reinluftraum, der noch benutzt wurde, genauer in den Blick. Lawe Donovan, der für Rarities als Teilzeitgutachter arbeitete, überprüfte die Juwelen einer Reliquie aus der Frührenaissance, die ein Händler gerne verkaufen würde.
    Mit im Raum war Ian Lapstrake. Die beiden hatten eine Art von Freundschaft aufgebaut, wahrscheinlich, weil Lawe seinen Zwillingsbruder Justin vermisste, der sich nach letzten Informationen irgendwo auf Madagaskar herumtrieb. Die grelle Beleuchtung des Raums verwandelte Lawes kastanienbraunes Haar in pures Gold und Ians schwarzes Haar in ein helles Mitternachtsblau.
    »Wie eine Studie von Licht und Schatten«, murmelte Dana. »Wunderschön und

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