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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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bereit, eine Inventur deiner Sachen für Detective Wilson zu machen?«
    Unwillkürlich drehte Risa den Kopf und strich mit ihrem Mund über eine von Shanes Händen. »Okay. Vielleicht hat mir Cherelle irgendetwas hinterlassen – eine Nachricht oder so etwas.«
    Shane folgte mit seiner Fingerspitze Risas Wange und erinnerte sich selbst an all die Gründe, weshalb er sie nicht verführen durfte, gerade hier, gerade jetzt, gerade dort, wo sie jetzt standen. Der Grund, der am meisten zählte, waren die müden Ringe unter ihren schönen Augen.
    »Ich begehre dich wieder«, sagte er. »Ich werde nie aufhören, dich zu begehren, auch wenn ich nicht weiter in dich hineingelangen kann.«
    Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. »Mir geht es genauso. Ich weiß nicht, was ich dagegen machen kann.« Sie hatte das Gefühl, als hörte sie sein Lachen. »Okay, darüber weiß ich also jetzt Bescheid. Was all das andere betrifft … du weißt schon.«
    »Ja, ich weiß. Bist du jetzt bereit für die Inventur in deinem Apartment?«
    Sie atmete stoßweise aus. »Klar. Zumindest ist das etwas, worin ich mich auskenne.«
    Shane ergriff ihre Hand, geleitete sie zu seinem Privataufzug und gab den Code ein. Die Türen öffneten sich und schlossen sich rasch wieder hinter ihnen. Der dicke, speziell angefertigte Teppich war eine Mischung aus gedeckten Farbtönen und verschluckte jedes Geräusch. Die Wände waren mit Tropenholz verkleidet, dessen Fasern einen feinen Goldglanz zeigten. Die Luft roch frisch nach Hochgebirge und wilden Gewässern.
    Risa seufzte und spürte, wie ein Teil ihrer Traurigkeit von ihr abglitt. Der Fahrstuhl war eine beruhigende Oase inmitten eines Meers von Arbeit, Angst und Unsicherheit. Zu schnell öffneten sich die Türen wieder, und sie stand stumm vor ihrem eigenen Flur.
    »Dieser Aufzug ist doch als Servicelift gekennzeichnet, oder?«, fragte Risa.
    Shane grinste. »Ja.«
    »Raffiniert.«
    Er lachte und ließ ihre Hand los, um sie leicht Richtung Flur zu schieben.
    Er spürte, wie sich ihr Rücken erneut anspannte, als ihnen ein Mann in Freizeitkleidung entgegenkam.
    »Mach dir keine Sorgen«, flüsterte Shane. »Ich habe extra Sicherheitspersonal für diesen Flur bestellt. Er ist einer von uns.«
    »Guten Abend, Sir, Madam.«
    Shane nickte dem Wächter zu. »Wie läuft’s?«
    »Ruhig.«
    »Gut.«
    Der Wächter in Zivil schlenderte den Flur hinunter und sah genauso aus wie jemand, der nichts weiter im Sinn hatte, als eine nette Nacht im Casino zu verbringen.
    »Ist es denn schon Abend?«, fragte Risa und warf einen Blick auf ihre Uhr. »Ja, sieht ganz danach aus.« Sie verzog das Gesicht, als sie an die Polizisten dachte, die sie wieder und wieder befragt hatten. »Mein Gott, wie schnell doch die Zeit vergeht, wenn man Spaß hat.«
    »Ja. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie viel davon mein Herz aushält.«
    Vor ihrer Wohnungstür hielt sie an, griff in die enge Tasche ihres Rocks – nichts. »Ich habe meine Karte nicht bei mir. Ich muss sie verloren haben, als ich vor dem Kerl davongerannt bin. Oder in der anderen Wohnung, als wir … hm …«
    Er warf ihr einen verhangenen, gedankenvollen Blick zu.
    Ihr wurde heiß.
    Wortlos zog er eine schmale Plastikkarte aus seiner Brieftasche. Die Codekarte passte in den Schlitz und die Tür öffnete sich. Er reichte ihr die Karte.
    »Ein neuer Code. Wenn du die Karte verlierst oder verleihst, lass es die Sicherheit wissen«, sagte Shane. »Sollte irgendjemand diese Karte benutzen, der nicht von dir begleitet wird, bekommt er umgehend eine Menge bewaffnete Aufmerksamkeit.«
    Risa wollte ihm eine Antwort geben, als ihr Blick auf das Durcheinander hinter ihm fiel. Sie betrat das Apartment und stand eine Weile da, die Fäuste in die Hüften gestemmt. »Oje! Zum Teufel, ich hatte gehofft, ich hätte mich geirrt.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich dachte, ich hätte mich getäuscht und es sähe hier nicht ganz so schlimm aus. Falsch gedacht. Wie soll ich herausfinden, ob etwas fehlt, wenn sich nichts mehr an seinem Platz befindet?«
    Sie machte sich sofort auf den Weg in ihr Schlafzimmer, also erwartete sie wohl keine Antwort auf ihre Frage. Zuerst sah sie nach ihren elektronischen Geräten und war erleichtert zu sehen, dass Fernseher, DVD-Recorder, CD-Player mit Radio und Wecker und ihr Computer allesamt da waren. Der Computer war offenbar quer durchs Zimmer geworfen worden. Verschiedene Kleidungsstücke – zerrissen und unordentlich – bedeckten den Fernseher und

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