Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
Vom Netzwerk:
von hier aus irgendwelche Telefonanrufe getätigt?«, fragte Risa weiter.
    »Gibt keine Telefone in den Zimmern.«
    »Irgendwelche Besucher?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Hab nie welche gesehen.«
    Risa blickte erst auf Shane, dann auf Ian.
    »Ist Socks mit einem Auto gekommen?«, fragte Shane.
    »Haben Sie noch einen Fünfziger?«
    »Nur wenn Sie mir den Wagen beschreiben können und das Kennzeichen wissen.«
    »Hab das Schild nicht gesehen. Kann nicht so gut sehen auf die Entfernung.«
    »Haben Sie am Nummernschild erkannt, aus welchem Bundesstaat das Auto war?«
    Sie nickte.
    Shane griff nach seiner Brieftasche. »Reden Sie mit mir. Wenn Sie Ihre Sache gut machen, haben Sie auch was davon.«
    »Ein lila Coupé, so ’ne Art Lila, das in der Nacht leuchtet, wissen Sie? Nummernschild war von Nevada.«
    »Ausländisches oder amerikanisches Auto?«
    »Amerikanisch. Großer Motor. Hat sich angehört wie ein Rennwagen und war aufgemotzt wie’n Christbaum. Lassen Sie mich mal ’ne Minute nachdenken.« Sie inhalierte tief und ging noch einmal ihre Erinnerungen durch. »Ist ein Fire-irgendwas. Alte amerikanische Autofirma, so was wie Ford oder Chevy, die sind’s aber nicht.«
    »Pontiac?«, fragte Ian.
    »Firebird?«, fragte Shane im selben Moment.
    »Genau, das ist es. Gut, dass ihr zwei Jungs den kennt. Lieg oft nachts wach und versuch mich an solche Sachen zu erinnern.« Sie schielte auf Shane. »Hey, sind Sie nicht dieser reiche Casinofritze? König Midas? Hab Sie neulich in den Nachrichten gesehen nach der Schießerei.«
    »Viele Leute denken, dass ich ihm ähnlich sehe«, sagte Shane. Drei Fünfziger fächerten sich in seiner Hand auf.
    Die gelben Zähne der Alten wurden sichtbar bei dem breiten Lächeln, das sie Shane schenkte. Sie schnappte sich die Scheine und stopfte sie in ihren Pullover.
    Als sich die Tür hinter ihnen schloss, meinte Risa: »Du hättest ihr noch einen Fünfziger geben sollen.«
    »Warum?«, fragte Shane.
    »Fünf lassen sich nicht durch zwei teilen, was zu der Frage führt, wohin sie sich den letzten Fünfziger gesteckt hat.«
    Ian ließ ein Kichern hören.
    Shane sagte: »Willst du sie fragen?«
    »Nein, vielen Dank. Ich denke, da möchte ich jetzt nicht noch mal reingehen.«
    »Kann ich verstehen«, stimmte Ian zu.
    Shane schaute sich prüfend auf dem Parkplatz des Motels und der Straße dahinter um. Ian tat dasselbe. Das Dach eines roten Autos war ein Stück weiter unten gerade noch erkennbar. Es parkte zwischen zwei anderen, die aussahen, als wären sie seit dem letzten Regen nicht bewegt worden.
    Shane hob fragend seine Augenbrauen.
    »Noch nicht«, meinte Ian. »Erst versuchen wir herauszufinden, wer unser Verfolger sein könnte, ohne uns die Finger schmutzig zu machen.«
    Risa sagte: »Er ist uns gefolgt, seit wir vom Mitarbeiterparkplatz des Casinos losfuhren.«
    »Ist das der, der dich gejagt hat?«, fragte Shane.
    »Nein, falsche Haarfarbe. Der war dunkel.«
    »Schade. Ich kann es kaum erwarten, ihm zu begegnen.«
    Bei Shanes Lächeln wurde Risa unbehaglich zumute. »Suchen wir nach der Verwandtschaft von Tim oder gehen wir der Covington-Spur nach?«
    »Wir könnten uns aufteilen«, schlug Shane vor. »Ian nimmt die Fotos und geht von Tür zu Tür, und wir nehmen uns Covington vor.«
    »Warum übernehmen Sie nicht die Sucherei hier in der Gegend«, fragte Ian ohne große Hoffnung.
    »Aus zwei Gründen«, gab Shane ihm zur Antwort. »Erstens erkennt mich dank unserer wunderbaren Medien schon eine alte halb blinde Frau. Der zweite Grund ist einfach: Covington würde Ihnen nicht mal die Uhrzeit sagen, aber für mich rollt er gleich den roten Teppich aus. Nehmen Sie’s nicht persönlich. Hat einfach mit Geld zu tun.«
    »Verstehe«, murmelte Ian. »Wenn Niall das schluckt, bin ich Ihnen aus dem Weg. Wenn nicht, gewöhnen Sie sich besser dran, wie ein Kinder-Buggy unterwegs zu sein.«
    »Wie was?« Dann lachte Shane. »Hab’s begriffen. Drei Räder – und Sie sind das dritte.«
    Risa stemmte die Hände in die Hüften und drehte sich mit dem Rücken zu den beiden, bevor sie wütend – wieso brauch ich einen Bodyguard, geschweige denn zwei! – vor sich hin murmelte. Aber sie hatten wohl recht. Ihr klang immer noch die grobe Frage ihres Kidnappers im Ohr.
    Wo ist das Gold? Sie wusste es nicht. Aber eines wusste sie. Wenn so viel Geld im Spiel war, zog das die menschlichen Raubtiere an. Cherelle wusste das auch.
    Das war der Grund, warum sie davonlief – voller Angst.

41
Las

Weitere Kostenlose Bücher