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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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habe mehr mit Möbeln zu tun als mit Kunstobjekten und Antiquitäten dieser Art. Ich habe keine Ahnung, was diese Stücke wert sein könnten.«
    »Tatsächlich?« Risa hob die Brauen. »Wie konnten Sie sich dann entscheiden, wie viel Sie von Smith-White dafür verlangen würden?«
    Covington dachte über die Tatsache nach, dass er das Gold offensichtlich selbst verkauft hatte. »Smith-White. Tatsächlich. Hat der Verkauf erst vor Kurzem stattgefunden?«
    »Anfang Juli, den Belegen zufolge.«
    Mit einem Wink seiner blassen Hand schob Covington die Angelegenheit beiseite. »Na, da haben wir’s. Mein Geschäft verkauft eine Menge von Artikeln, mit denen ich nicht persönlich zu tun habe. Das war wahrscheinlich ein Teil eines Kommissionsgeschäfts aus einem Nachlass oder von einem anderen Händler, den ich an Smith-White weiterverkauft habe, weil die Sachen mehr zu seiner Kundschaft passen als zu meiner.«
    »Nach den Unterlagen von Smith-White haben Sie diese Goldobjekte von einem Mr Shapiro erworben«, meinte Risa.
    »Dann wird einer meiner Mitarbeiter oder ich selbst das zweifellos auch so getan haben.«
    »Die Herkunftsbescheinigung ist ein wenig vage«, sagte Risa und beobachtete ihn genau. »Nachfahre eines inzwischen verstorbenen Käufers.«
    »Ist es nicht ärgerlich, wie wenig sich die Leute heute um die Vergangenheit kümmern?«
    »Sie haben diese Stücke also noch nie zu Gesicht bekommen?«, fragte Risa erneut.
    »Nein, nie. Tut mir leid.« Covington lächelte und erhob sich. »Nun, wenn ich nichts mehr für Sie tun kann, bitte ich Sie, mich zu entschuldigen. Ich muss wirklich gehen. Es ist so viel zu erledigen.« Er wandte sich an Shane. »Ich habe eine schöne neue Lieferung aus Italien anzubieten. Sollten Sie je ein Spielermuseum eröffnen wollen, gibt es da ein besonders bemerkenswertes Rouletterad für Sie, das ich Ihnen gerne zeigen würde. Goldene Umrandung, Einlegearbeiten aus Ebenholz und Elfenbein, die Kugel aus massivem Gold. Es wurde von italienischen Aristokraten zu ihrem privaten Vergnügen benutzt.«
    »Schicken Sie doch Fotos und Details davon an mein Büro«, sagte Shane, erhob sich und half Risa auf die Beine, wobei er ihre Hand drückte als warnende Bitte, jetzt nichts mehr zu sagen. Er sammelte die Fotos der Goldartefakte ein und steckte sie in seine Brusttasche. »Sollte Ihnen noch etwas zur Herkunft dieses Goldes einfallen oder wenn Sie Antiquitäten aus Gold in einer vergleichbaren Qualität haben – meine Belohnung von zehntausend Dollar steht immer noch.«
    Dünne graue Brauen zogen sich zusammen. »Sicher. Ich werde meine Bestände sehr sorgfältig durchsehen.«
    Shane lächelte wie ein Wolf. »Tun Sie das.«
    Sobald sie draußen waren, sagte Risa zu ihm: »Dieser verdammte Lügner.«
    »Wir können es nicht beweisen.«
    Sie schnaubte ungeduldig durch die Nase. Er hatte recht, und das wusste sie. Aber der Gedanke behagte ihr ganz und gar nicht. »Und jetzt?«
    »Shapiro.«
    »Noch so ein verdammter Lügner?«
    Shane gab ihr keine Antwort. Das musste er auch nicht. Sein dünnes Lächeln verriet ihr, was er dachte.

43
Las Vegas
4. November
Am frühen Nachmittag
    Ian hatte in seinem Leben schon genug getrocknetes Blut gesehen, um zu wissen, wie es aussah. Man musste kein Sherlock Holmes des einundzwanzigsten Jahrhunderts sein, um zu erkennen, dass der unvollständige Handabdruck auf der Seitenwand des Schusterladens echt und relativ frisch war. Das Blut war zwar dunkelrot verkrustet und durch die Sonne verändert, aber von Fliegen übersät. Daher war klar, dass es sich nicht um die Graffitikunst irgendeines Sprayers handelte, der den Zusammenbruch der sozialen und kulturellen Ordnung in der modernen Großstadt anklagte. Auf der rissigen Oberfläche der Gasse war auch eine handtellergroße Pfütze getrockneten Blutes zu sehen, als ob sich hier jemand angelehnt hätte, um Kräfte zu sammeln, bevor er die Straße überquerte.
    Sechs Häuser weiter unten war ein Polizist in Uniform gerade dabei, ein gelbes Absperrband großräumig um den Tatort eines Verbrechens zu ziehen. Das Dumme daran war, dass die Gasse gleich gesperrt sein würde und Ian die Blutspur nicht bis zu ihrem Ursprung weiterverfolgen konnte, ohne sich zu verraten. Das Gute allerdings war, dass das gelbe Band kaum einen Zweifel über diesen Ursprung zuließ.
    Da der Polizist keine Notiz von Ian nahm, der sich auf der Gasse umschaute, lief Ian einfach weiter bis zum Ende des Straßenblocks, wo die Gasse auf die Hauptstraße

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