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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Forstsetzung der Gasse, die vom Pfandhaus wegführte. Wenn die Polizei die blutige Spur in der anderen Gasse bisher noch nicht entdeckt hatte, würde das sicher nicht lange so bleiben.
    Es dauerte nur wenige Minuten, bis Ian die Spur aus braunen Tropfen wiedergefunden hatte. Sie führte ihn die Gasse entlang über eine andere Straße hinweg, dann noch zwei Straßenblocks weiter … und verschwand plötzlich.
    Ian dachte an die alte Frau im Motel und den Hinweis, den sie ihnen gegeben hatte. Da gibt es ein paar Blocks weiter nördlich Apartmenthäuser und gleich dahinter ein paar alte Häuser. In die Richtung ist er jedenfalls gelaufen, wenn er nicht mit dem Auto fahren konnte.
    Er wandte sich nach Norden, ging durch die Gassen und suchte nach weiteren Blutspuren. Er fand keine, bis er an der Rückseite zweier alter Häuser ankam, die sich eng aneinanderdrückten gegen die Übermacht großer Apartmenthäuser und Einkaufspassagen. An der Hintertür des Hauses Oasis Lane 113 befanden sich blutige Handabdrücke.
    Ian klopfte an die Tür, aber niemand antwortete. Andere Zutrittsmöglichkeiten waren verrammelt. Ian hätte sich durch die Metallgitter Zugang verschaffen können, aber so etwas machte er lieber im Dunkeln.
    Er ging zum Vordereingang. Auf der einen Seite ragte eine hohe Häuserwand mit heruntergekommenen Wohnungen empor. Auf der anderen Seite stand ein weiterer kleiner Bungalow. Ein uralter Mann, der Methusalem alle Ehre gemacht hätte, saß auf der vorderen Veranda. Er bewegte sich nicht, sodass Ian sich fragte, ob er noch lebte.
    »Suchen Sie was?«, fragte der Alte mit brüchiger Stimme.
    Ian hielt die Hand vor die Augen, um sie vor der gleißenden Sonne zu schützen, und ging zu der Eingangsveranda. Zu Füßen des Mannes lag ein Hund ausgestreckt, der ebenfalls uralt sein musste, den von der Nasenspitze bis hinter die Ohren völlig ergrauten Haaren nach zu urteilen.
    »Guten Tag, Sir«, sagte Ian lächelnd und stieg die beiden flachen Stufen zur Veranda hinauf. »Vielleicht können Sie mir helfen. Ich suche eine junge Frau, die Cherelle Faulkner heißt. Die Frau in dem Apartment auf der anderen Straßenseite etwas weiter unten meinte, dass mir da in der Oasis Lane 113 jemand behilflich sein könnte.«
    Während er sprach, holte Ian die beiden Fotos heraus und zeigte sie dem Alten, der zunächst umständlich eine Halbbrille aus seiner Hemdtasche zog und sie auf die Nase setzte.
    Der Hund lag trotz der Störung weiter ruhig da. Nicht mal ein leichtes Zucken war zu sehen.
    Ian fragte sich, ob er wohl ausgestopft war.
    »Hm, ja. Sie kommt ein paarmal im Jahr hierher«, sagte der Mann im kratzigen Dialekt des Nordostens. »Lebt mit dem Nichtsnutz von Sohn der reizenden Lady zusammen.«
    »Sie meinen, die reizende Lady nebenan?«, fragte Ian und deutete auf das Haus Nummer 113.
    »Hm, ja. Mrs Seton.«
    »Ist das ihr Sohn?«, fragte Ian und zeigte auf das Foto von Socks.
    Der Alte schüttelte den Kopf. »Das ist der Kerl, der das laute lila Auto fährt.«
    Ian verbiss sich ein Lachen. »Wissen Sie, wann Mrs Seton wieder zurückkommt? Cherelles Großmutter möchte ihre Enkelin gerne noch einmal sehen, bevor sie stirbt.«
    »Mrs Seton hat nichts gesagt. Hat bloß Pitty Pat hier gelassen und ist gestern Nachmittag in dieser schwarzen Limousine weggefahren.«
    Ian traute sich kaum zu fragen. »Pitty Pat?«
    »Meine Katze. Ist lieber bei der alten Witwe Seton, weil Barks A Lot hinter ihr herjagt, deshalb verschwindet sie lieber und versteckt sich nebenan.«
    »Barks A Lot?«
    »Mein Hund.« Er gab dem großen Tier, das zu seinen Füßen ausgestreckt lag, einen Schubs.
    Der Hund rührte sich nicht.
    »Jagt Pitty Pat?«, fragte Ian ungläubig.
    »Hm, ja.«
    »Die Katze muss ein höllisch gutes Gedächtnis haben.«
    »Hm, ja.«
    »War bei Mrs Seton noch jemand dabei?«
    »Weiß nicht. Der Wagen ist hinten bei ihr vorgefahren und hat sie mitgenommen. Aber sie ist ganz sicher nicht da, das weiß ich.«
    »Woher?«
    »Pitty Pat ist bei mir geblieben. Wenn Mrs Seton zurück ist, ist Pitty Pat gleich wieder bei ihr.«
    Ian faltete einen Zwanzigdollarschein und steckte ihn dem Alten mit einer Karte, auf der seine Handynummer stand, in die Hemdtasche. »Wenn jemand zurückkommt, wäre ich Ihnen sehr dankbar für einen Anruf.«
    »Will der Witwe keinen Ärger machen. Sie mag diese Cherelle nicht besonders. Hab sie schon öfter streiten hören.« Er schüttelte den Kopf. »Arme Mrs Seton. Cherelle ist ziemlich grob – so hätten

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