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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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haben Sie die Sachen her?«
    Sie warf den Kopf zurück und lachte spöttisch. »Was meinst du denn?«
    »Ich weiß es nicht. Deshalb frage ich.«
    »Cherelle hatte sie. Sie hat sie mir verkauft. Und ich verkaufe sie an dich. Wenn du Papiere willst, kauf nicht so ein Zeug auf Parkplätzen.«
    Ohne ein Wort zu sagen, ging Shane zu seinem Wagen, schloss den Kofferraum auf und öffnete seinen Geldkoffer. Darin waren Bündel mit gebrauchten Hundertdollarscheinen zu sehen. Er winkte die Frau herbei und trat ein Stück zurück, damit sie sich das Geld in Ruhe ansehen konnte.
    Sie beugte sich vor und blätterte durch fünf der Bündel wie jemand, der es gewohnt war, Stapel von Geld zu prüfen. Dann schloss sie den Koffer, ergriff ihn und wandte sich zu ihm.
    »Sieht so weit gut aus«, sagte sie und wandte sich zu ihrem Wagen.
    Shane nahm ihren Koffer aus dem Heck des Bronco und legte ihn in seinen offenen Kofferraum.
    Als er den Deckel schloss, zog die Frau eine Pistole aus der Tasche an der Seitentür des Bronco. Als sie sich zu ihm umdrehte, blitzten Sonnenstrahlen auf einer sehr modernen Art von Gold.
    »FBI, Tannahill«, sagte sie und zeigte ihm ihre Dienstmarke. »Sie sind verhaftet wegen der Entgegennahme von Diebesgut.«

58
Las Vegas
5. November
Am Nachmittag
    Cherelle hatte so viel auf den Innenseiten ihrer Wangen herumgekaut, dass jeder Schluck Bier wie Feuer brannte. Zerdrückte Bierdosen lagen vor dem Fernseher, traurige Verlierer des Vernichtungsfeldzugs einer Trinkerin. Egal, wie viele leere Dosen sie gegen den Bildschirm warf, die Nachrichtensprecher ließen kein Wort zum Thema Festnahme von Cesar »Socks« Firenze Marquez verlauten.
    Sie zögerte, blickte finster auf Gail Silverados Telefonnummer und beschloss, dass Socks die Stadt verlassen haben musste. Auch wenn er das noch nicht getan haben sollte, war er zu blöd, eine so clevere Frau wie sie zu finden. Sie brauchte nur das Gold gegen Geld einzutauschen, sich den Staub dieser lausigen Verliererstadt von den Kleidern zu schütteln und einen neuen Ort zu finden, wo ein Spiegel ihr nicht jemand aus einer Kuriositätenschau zeigen würde.
    Es dauerte zehn Minuten und fünf verschiedene Hierarchieebenen, bis sie endlich zu der großen Lady persönlich durchgestellt wurde.
    »Ms Silverado, ich habe gehört, Sie kaufen gerne Goldsachen, bevor Shane Tannahill die Gelegenheit dazu hat.«
    »Hängt davon ab, was es für ein Gold ist.«
    »Sie können es sich heute Abend selbst anschauen. Es sind siebzehn Stücke.«
    »Wird Tannahill auch da sein?«
    »Seine Kuratorin.« Cherelle lächelte und bewegte das Wort noch einmal in ihrem Mund. »Dieses Treffen ist nur für Frauen.«
    »Wer sonst?«
    »Nur Sie beide. Und ich.«
    »Wer sind Sie?«, fragte Gail, ungehalten und interessiert zugleich.
    »Jemand, der den Koffer voll mit den tollsten keltischen Goldsachen hat. Mindestgebot ist eine Million in bar, gebrauchte Scheine.«
    Gail lachte. »Immerhin haben Sie ganz schön Mut. Geben Sie mir eine Telefonnummer. Ich rufe zurück, wenn ich mit meiner Bank gesprochen habe.«
    »Ich rufe Sie in einer Stunde noch mal an. Seien Sie da, sonst kriegt Tannahill alles.«

59
Las Vegas
5. November
Am Nachmittag
    Rich Morrison öffnete selbst die Bürotür und hauchte einen Kuss auf Gails zart gepuderte Wange.
    »Wie reizend von Ihnen, eine Überraschung für meine Frau mitzubringen«, sagte er wegen seiner Chefsekretärin, die sogleich diskret ins angrenzende Büro verschwand.
    »Eine derartige Gelegenheit gibt es nur einmal zu feiern«, gab Gail leichthin zurück und küsste ihn ebenfalls auf die Wange.
    Die Tür schloss sich hinter ihr mit einem teuer klingenden Klicken.
    »Wetten, dass halb Vegas denkt, wir hätten eine Affäre?«, lächelte sie und warf die in Goldfolie verpackten Süßigkeiten auf den nächsten Sessel.
    »Halb Vegas hätte recht. Die andere Hälfte.«
    Lachend trat sie einen Schritt zurück. »Vor etwa zwanzig Minuten erhielt ich einen Anruf von einer Frau. Sie will siebzehn Stück keltischer Artefakte an mich oder Shane Tannahill verkaufen. Sie will eine Million. Bar. In gebrauchten Scheinen.«
    Richs Augenbraue hob sich. »Interessant. Hat sie ihren Namen genannt?«
    »Was meinen Sie?«
    »Nein.«
    »Ich kann fünfhunderttausend aufbringen, ohne meine Investoren in Aufregung zu versetzen«, sagte Gail. »Aber mehr nicht. Shane kann doppelt so viel zahlen und hat noch jede Menge übrig. Wollen Sie ihn so sehr drankriegen, dass Ihnen das eine halbe Million

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