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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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schwarzem Haar, prüfenden schwarzen Augen und dem unbedingten Selbstvertrauen einer Tigerin kam ins Zimmer herein. Und wie eine Tigerin war sie gleichzeitig gefährlich und wunderschön. Sie schloss die Tür hinter sich. Obwohl sie kein Namensschild trug, wusste er, wer sie war.
    »Hallo, April Joy«, sprach er sie an. »Ich habe mich schon gefragt, ob Sie wohl persönlich kommen würden.«
    April warf ihm einen Blick zu wie eine Tigerin ihrem erwählten Beutestück, der ausdrückte, dass er sich noch wünschen würde, sie wäre an der Westküste geblieben. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, lehnte sich gegen die Tür und starrte ihn einfach an – mindestens zehn lange Sekunden lang.
    »Es wäre für uns alle wesentlich einfacher gewesen, wenn Sie einer Zusammenarbeit mit mir gleich zugestimmt hätten, als man zum ersten Mal mit Ihnen Kontakt aufgenommen hat«, sagte sie schließlich.
    »Bezüglich des Goldes?« Er kannte ihre Antwort, aber er wollte es aus ihrem Munde hören. Er hatte letzthin zu viel aus dem Blick verloren aufgrund seiner obsessiven Beschäftigung mit der bevorstehenden Druidengold-Ausstellung.
    Und mit Risa.
    April schob das Thema Gold mit einer Bewegung ihrer eleganten Hand beiseite. »Mich interessiert nur die Geldwäsche der Red-Phoenix-Leute.«
    Bingo.
    Shane berührte den Goldring in der Mitte des Tisches mit der Fingerspitze. Die Runen auf der Außenseite wandten sich eher an nordische als an walisische Götter und baten um Schutz für die Träger des Rings. Die Symbole auf der Innenseite waren rein keltischen Ursprungs und sprachen stumm von Göttern, die sich vor dem Druidenkönig verneigten und ihm zuhörten. Sein eigener Ring trug außen Symbole in der altirischen Oghamschrift, innen waren es ebenfalls keltische Symbole. Er hätte sein Leben verwettet, dass beide Ringe einst Personen gehört hatten, die die Macht irdischer Götter besaßen.
    »Die beiden Beamten, die mich befragten, haben sich für das Gold interessiert«, bemerkte Shane.
    »Das ist deren Problem. Es interessiert mich nur insoweit, als die Briten in Washington Druck machen, weil sie es zurückhaben wollen. Sollte unsere Regierung die unerfreuliche Angelegenheit in meine Zuständigkeit verlegen, dann werden Sie von mir hören, so sicher wie das Amen in der Kirche.«
    »Das bezweifele ich nicht«, erwiderte Shane mit dem Anflug eines Lächelns.
    »Warum sind Sie dann so ein sturer Mistkerl?« April verzog keine Miene.
    Shanes Lächeln wurde breiter, doch seine dunkelgrünen Augen blieben kalt. »Das hab ich auf den Knien meines Vaters gelernt.«
    »Wenn Sie meinen, als Sohn des alten Merit könnten Sie aus dieser Sache herauskommen, haben Sie falsch gedacht. In der Scheiße schwimmen Sie ganz allein. Als wir aus Höflichkeit bei ihm anriefen, sagte er, Sie seien Freiwild, und wollte nicht einmal etwas von der Sache hören.«
    »So ist er, mein Daddy.«
    April legte den Kopf auf die Seite. In all den Jahren, die sie im Karussell der verschiedenen Regierungsabteilungen – das dazu diente, der Kontrolle durch den Kongress zu entgehen – verbrachte, hatte sie schon einige Kerle auseinandergenommen, die dachten, sie seien die härtesten Burschen. Bevor sie mit ihnen fertig war, handelte es sich nur noch um kleine Jungs, die nach ihrer Mama suchten. Ihr gefiel der Gedanke, dass es mit Shane Tannahill genauso einfach wäre.
    Doch die Erfahrung sagte ihr, dass es nicht so sein würde.
    Sie blickte auf die Uhr, murmelte einige ausgewählte Sätze auf Chinesisch und entschied sich dann, allen Beteiligten etwas Zeit zu sparen. Sie sah auf das Gold, dann auf Shane. »Sind Sie in dieser Angelegenheit für Rarities tätig?«
    »Ich bin selbstständig.«
    Ihre schwarzen Augen verengten sich. »Okay, großer Held. Arbeitet Rarities für Sie in dieser Angelegenheit?«
    »Warum interessiert Sie das?«
    »Wären Sie nur annähernd so übel wie Ihr Ruf, würde Dana Gaynor Sie nicht mal mit der Feuerzange anfassen. In Bezug auf ihre Stammkunden ist sie nämlich äußerst wählerisch.«
    Diesmal erreichte Shanes Lächeln auch seine Augen. »So ist sie. Ihr wird sogar nachgesagt, sie würde gelegentlich sogar der Regierung ausweichen.«
    April wartete.
    Er holte seinen Stift aus der Tasche der grünen Windjacke und begann, den schlanken Goldstift über seine Hand wandern zu lassen.
    Sie lehnte sich fester an die Wand und wartete weiter.
    Ein Klick, wenn sich Gold und Gold trafen. Stille. Klick . Stille.
    »Im Grunde«, sagte er nach

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