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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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erhielten, die wenigstens drei Stunden täglich jede Stunde einen bestimmten Geldbetrag setzten. »Aber sagen Sie unten Bescheid, dass bei richtigem Schmuck Schluss ist. Diese Cherelle Faulkner würde sich todsicher für den ausgefallenen gelblichen Diamantsolitär interessieren.«
    »Den, der drei Komma vier Millionen wert ist?«
    »Ah, haben Sie’s bemerkt«, sagte er lachend.
    »Machen Sie Scherze? Wir haben schon Schweißausbrüche wegen ihm, ganz zu schweigen von dem passenden Halsband und den Ohrringen.«
    »Wenn das Wildest Dream eine Fabergé-Ausstellung an Silvester präsentiert, muss ich wenigstens eine paar bessere Sachen von De Beers zeigen. Das ist immerhin der größte Diamantenproduzent der Welt. Sagen Sie mir Bescheid, wenn dieses Weibsstück zurückkommt. Ich sollte sämtliche Boutiquetüren zunageln.«
    »Sie könnten einfach die Kreditlinie für das Apartment schließen.«
    »Noch nicht.« Er war einfach neugierig, wie weit Cherelle Faulkner noch gehen würde.
    Und er war neugierig auf Risas Reaktion, wenn sie erkannte, dass ihre alte Freundin sie ausnahm.

22
Las Vegas
3. November
Morgens
    Soviel Socks mitbekam, duftete Miranda Setons Haus zwar wie eine Bäckerei, aber den Geräuschen nach zu urteilen klang es nach handfesten Streitigkeiten. Cherelle tobte: Sie schrie Tim an und trat gegen jedes Möbelstück, das in ihrer Nähe stand. Die verblassten rosa Sofakissen lagen kreuz und quer herum, und das Rattansofa mit der abgeplatzten weißen Farbe stand längst nicht mehr an seinem Platz. Auch die Tischlampe mit der rosenverzierten Umrandung war umgefallen. Ein gerahmtes Foto von Tims Schulabschluss lag kopfunter in einer Ecke, das Glas war zerbrochen.
    Zu dem Zeitpunkt hatte sich Socks in die Küche zurückgezogen. Der Metallrahmen dieses Fotos war ihm beinahe an den Schädel geknallt.
    Zuerst hatte Cherelle ihren Zorn an den Möbeln ausgelassen, nachdem sie Tim schließlich die Information entlockte, dass er zwei seiner Goldobjekte für vierhundert Dollar verhökert hatte.
    Für beide zusammen.
    »Dir haben sie doch ins Gehirn geschissen«, keifte Cherelle und trat noch einmal so heftig gegen das Sofa, dass der leichte Rahmen einen Hüpfer machte. »Wie kannst du nur so saublöd sein! Ich hab dir doch gesagt, dass die richtig viel Geld wert sind!«
    Tim hielt die Hände vor sich, mit den Handflächen nach außen, und beäugte Cherelle vorsichtig. Er hatte sie schon ein paarmal wütend erlebt, aber nie so wie jetzt. Sie sah aus, als würde sie gleich Feuer spucken und das Haus damit in Brand setzen.
    »Hey, Süße, krieg dich wieder ein. Wir haben noch mehr von dem Gold, oder? Wir können noch einen Haufen Geld dafür kriegen. Und vierhundert ist ja auch nicht gerade Kleingeld.«
    Cherelle schrie und tobte immer noch herum – Beschissener Idio t ! –, als Socks in das Wohnzimmer zurückkehrte, beide Hände voll mit Erdnussbutterkeksen.
    »Jetzt halt mal die Luft an«, sagte er heftig kauend zu Cherelle. »Tims Mama ist schon völlig von der Rolle. Versteckt sich in der Küche und hält sich die Ohren zu, und die Kekse verbrennen im Ofen.«
    »Du Missgeburt!« Cherelle fuhr herum und stand mit blitzenden Augen vor ihm. »Wie viel hast du für deine beiden Stücke gekriegt?«
    »Genauso viel.«
    »Du Lügner, du verdammtes Stück Scheiße. Leer deine Taschen aus.«
    »Hey«, versuchte Tim sie zu beruhigen. »Brauchst jetzt nicht Socks zu beleidigen.«
    »Ich beleidige ihn nicht«, antwortete Cherelle. »Ich sag nur, was er ist. Eine Missgeburt. Ein Lügner, ein verdammtes Stück Scheiße. Ein Ar…«
    »Jetzt halt die Klappe, du blöde Zicke«, wurde sie von Socks übertönt. »Halt verdammt noch mal die Klappe. Wir waren pleite, und jetzt sind wir wieder flüssig. Also, Ruhe!«
    Cherelle erwog einen Moment lang, ihn in den Schritt zu treten, auf dessen Ausrüstung er so besonders stolz war. Stattdessen holte sie ein paarmal tief Luft und versuchte, ihren Zorn darüber, dass ihr so viel Geld flöten gegangen war, in den Griff zu kriegen. Socks wehzutun wäre zwar eine echte Genugtuung, aber es würde gar nichts ändern. Die Missgeburt würde niemals klüger werden.
    Tim war zwar auch nicht der Hellste, aber er war immer noch besser als die Missgeburt. Sie wandte sich wieder an ihren Freund. »Wie viel Geld hast du von den vierhundert noch übrig?«
    Er trat unsicher von einem Fuß auf den anderen. »Oh, ich hab ein bisschen Schnee gekauft, ein paar Flaschen Schnaps, das Hemd hier – ist doch

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