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Blutiges Schweigen

Blutiges Schweigen

Titel: Blutiges Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Weaver
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unterwegs.«
    »Schwachsinn, Healy. Sie sind mit Raker zusammen.«
    »Ich bin mit meiner Frau unterwegs.«
    »Raker nützt Sie aus. Er zieht uns alle über den Tisch. Heute hat er uns auf eine falsche Fährte gelockt und in diesen Jugendclub geschickt. Und raten Sie mal, was wir dort gefunden haben.«
    Healy antwortete nicht.
    »Scheiße. Nichts. Genau wie beim letzten Mal.«
    Healy warf mir wieder einen Blick zu und schüttelte langsam den Kopf. Wir kriegen Ärger . Seine Augen wanderten noch einmal zu Drayton hinüber.
    »Ich weiß nicht, wo Raker ist«, erwiderte er schließlich.
    Als Phillips in die Leitung pustete, knisterte es. »Sie haben gerade Ihre berufliche Laufbahn an die Wand gefahren, das ist Ihnen doch klar, oder?«

    Healy schwieg.
    »Oder?«, wiederholte Phillips. Keine Reaktion. »Trauen Sie Raker mehr als den Kollegen auf dem Revier? Mehr als den Menschen, mit denen Sie gemeinsam ermittelt und die zu Ihnen gehalten und ihre Freizeit geopfert haben, als Leanne verschwunden ist?«
    Ich bemerkte, dass er zusammenzuckte, als der Name seiner Tochter fiel. Seine Wangen röteten sich. Es sah aus, als saugte sich Watte mit Blut voll.
    »Sie haben rein gar nichts für mich getan. Meine Tochter interessiert Sie doch überhaupt nicht.«
    »Wir haben uns bemüht, Ihnen bei der Suche zu helfen …«
    »Behaupten Sie jetzt nicht, Sie hätten mir geholfen!«, brach es aus Healy heraus. Sein Blick loderte. »Die Leute, die mir wirklich geholfen haben, gehörten nicht zu Ihrem Team. Ihnen und Hart war sie doch scheißegal. Sie haben mir keinen Kollegen zugeteilt. Keinen einzigen .«
    »Leanne darf offiziell nicht …«
    »Sagen Sie jetzt nicht, dass sie nicht mit diesem Fall in Verbindung gebracht werden darf, Sie gottverdammtes Arschloch!« , brüllte er ins Telefon. »Glas, dieses Schwein, hat meine Tochter entführt. Und wissen Sie, was ich jetzt mache? Ich werde ihn suchen  – und dann leg ich ihn um.«
    »Healy«, entgegnete Phillips ruhig, »dann landen Sie im Gefängnis.«
    »Das ist mir scheißegal.«
    Healy sah mich an. Dann wanderte sein Blick erneut über die Straße zu Drayton. Er wies mit dem Kopf auf die Bürotür. Wir gehen jetzt rein.
    Ich legte eine Hand auf die Tür und öffnete sie.
    »Sie stecken ganz schön in der Scheiße, Healy«, sagte Phillips. »Bis zum Hals. Und dasselbe gilt für Ihren Komplizen neben Ihnen, ganz gleich, wo Sie sich gerade verstecken. Aber
eines möchte ich hier und jetzt klarstellen: Wir sind Ihnen auf den Fersen. Verstanden? Wir haben Ihre Spur.« Phillips hielt inne. »Und wenn wir Sie kriegen, werden Sie beide nichts zu lachen haben.«

52
    Wir marschierten über die Straße zum Büro. Healy ging voraus. Sein Gesicht war gerötet und glühte vor Zorn, und seine Fäuste öffneten und schlossen sich, bereit, jeden aus dem Weg zu stoßen oder in der Luft zu zerreißen. »Healy«, begann ich mit bemüht ruhiger Stimme, um den Nebel zu vertreiben, der sich in seinem Kopf bildete, »Moment mal.«
    Aber er blieb nicht stehen, sondern ging zur Bürotür und stieß sie mit so viel Schwung auf, dass sie gegen die Wand prallte. Die Glasscheibe zerbrach. Drayton blickte von der Theke auf und wich mit schreckgeweiteten Augen zurück.
    »Was machen Sie da …«
    Healy packte Drayton am Hinterkopf, riss ihn nach vorn und knallte seinen Kopf auf die Theke. Ein Klatschen ertönte, als Draytons Wange das Vinyl berührte. Er schrie vor Schmerz auf. Healy beugte sich über sein Ohr. »Was ist unter der Falltür?«
    »Was?«, erwiderte Drayton. Healys Hand dämpfte seine Stimme.
    »Sie verraten mir jetzt besser, was da ist.«
    Draytons Blick huschte zwischen uns hin und her.
    »Healy«, wiederholte ich.
    Er sah mich an. Was ist?
    »Beruhigen Sie sich.«
    »Maul halten, verdammt«, zischte er. Er zerrte den zierlich gebauten Drayton zu sich über die Theke. Drayton landete
kopfüber und mit einem Aufschrei auf dem Boden, rollte sich auf dem Teppich zusammen und rechnete offenbar mit Prügeln. Als nichts geschah, schaute er zu uns auf. Seine Wange blutete.
    Healy packte ihn und zog ihn auf die Füße, sodass sich ihre Nasen fast berührten. »Machen Sie die Falltür auf.«
    »Wovon reden …«
    »Machen Sie die Falltür auf. Sofort .«
    Drayton schaute erst Healy, dann mich an. Ich ging zur Bürotür und spähte hinaus. Die Straße war dunkel und still. Nur das Geräusch des Regens auf dem Metalldach war zu hören. Als ich mich umwandte, hatte Healy Drayton herumgedreht und ihm die

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