bewirken. Wir wollen von einer Welt träumen, in der die Tiere die Freiheit genießen, und sie tatsächlich erleben!
Derzeit sind wir in zehn verschiedenen Projekten engagiert, und jedes Pfund, das Sie uns zukommen lassen, hilft uns, die Parks und Grünflächen in unserer Hauptstadt zu bewahren und den Kontakt zwischen Flora, Fauna und Mensch zu ermöglichen.
Um an vorderster Front schon am Montag dabei zu sein, schließen Sie sich unserer Demonstration vor dem Parlament an, wo wir die Minister davon überzeugen wollen, den Schutz unserer hiesigen Tierwelt im nächsten Jahr höher auf die Prioritätenliste zu setzen. Weitere Details stehen auf unserer Webseite, wo Sie auch Ihre E-Mail-Adresse angeben können, um unseren Newsletter zu erhalten und jeden Tag neue Informationen direkt in Ihrem Posteingang vorzufinden!
Mit freundlichen Grüßen
G. A. James
Ich googelte den London Conservation Trust, LCT und den Namen G. A. James. LCT erzielte keine Suchergebnisse, und auch zwischen ihm und einer Wohltätigkeitsorganisation existierten keine Verbindungen. Dass die E-Mail mit ihrem Inhalt so aus der Art fiel, hatte mich schon Anfang der Woche kurz ins Grübeln gebracht, als ich sie das erste Mal gelesen hatte. Allerdings nur, weil sie so überhaupt nicht zu den anderen Nachrichten in Megans Posteingang passte. Gut, der Tonfall war der eines wohltätigen Newsletters, sodass die meisten Menschen vermutlich nicht stutzig geworden wären. Sie war vielleicht ein wenig zu locker und unverbindlich im Ton, allerdings nicht so extrem, dass es auffiel. Ich las den Brief noch einmal. Weitere Details stehen auf unserer Webseite .
Nur, dass es keine Webseite gab.
Oder doch?
Die E-Mail-Adresse, von der die Nachricht abgeschickt worden war, lautete
[email protected]. Ich gab www.lct.co.uk in ein anderes Suchfenster des Browsers ein und drückte auf die Return-Taste. Innerhalb von Sekunden wurde eine Webseite geladen. Sie war schlicht, ohne ein wirkliches Design und ohne Ausstrahlung. Das Grün war dasselbe wie bei dem Newsletter, nur dass das Banner am oberen Rand, wo vermutlich auch das Logo hingehörte, nicht geladen worden war. Unten links befand sich ein Menü mit den Optionen START-SEITE, ÜBER UNS, UNSERE PROJEKTE, KONTAKT, SPENDEN. Die restliche Seite hatte nichts zu bieten außer dem Wort WARTUNGSARBEITEN in großen schwarzen Buchstaben und einigen willkürlichen Buchstaben und Zahlen unten rechts. Als ich die Optionen testete, wurde ich durch 404 ERROR-Seiten geleitet. Mit Ausnahme der letzten: SPENDEN. Als ich sie anklickte, landete ich auf einem Feld zum Einloggen, das mich nach meinem Benutzernamen und meinem Passwort fragte. Welche Wohltätigkeitsorganisation verlangte einen Benutzernamen
und ein Passwort, bevor man etwas spenden konnte? Und wo war die Möglichkeit, den Newsletter zu abonnieren? Ich bezweifelte, dass es überhaupt einen gab. Alles an dieser Webseite war sonderbar — aber offenbar war sie aus irgendeinem Grund eingerichtet worden und erfüllte einen ganz bestimmten Zweck.
Als Experiment gab ich Megans E-Mail-Adresse als Benutzernamen und darunter das Passwort für ihr Hotmail-Konto ein. Das Feld erschauderte. Der Text Benutzername und Passwort fehlerhaft leuchtete auf, und das Feld schloss sich. Ich klickte wieder SPENDEN an. Diesmal versuchte ich es mit megancarver17 als Benutzername und demselben Hotmail-Passwort.
Wieder falsch.
Denk nach .
Sicher hatte die Polizei Megans Einzelverbindungsnachweise ebenso durchforstet wie ich. Sie hätte bemerkt, dass die zum Postfach gehörige Adresse ebenso wenig stimmte wie der Name des Gebäudes. Sie wäre auf die E-Mail und von dort aus auf die Webseite gestoßen. Irgendwann wäre es den Computerfachleuten dann gelungen, die Sicherheitsvorkehrungen der Webseite zu durchbrechen und herauszufinden, was sich dahinter verbarg. Doch Megan war und blieb verschwunden. Vielleicht bedeutete das ja, dass die Webseite keine Aufschlüsse lieferte — oder zumindest keine, die auf Megans Aufenthaltsort hinwiesen. Warum aber sollte sich jemand die Mühe machen, eine Webseite einzurichten und eine E-Mail zu schreiben, wenn es dahinter nichts zu entdecken gab?
Streng deinen Verstand an.
Ich betrachtete die willkürlichen Zahlen am unteren Rand der Webseite: 211123036668599 10012512612713213313414 214414803206. Das war keine Fehlermeldung — falls es doch
eine war, dann eine, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Ich nahm einen Stift und schrieb alle fünfzig Ziffern