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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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gefahren. Wissen Sie, was passiert wäre, wenn man da drauf einen schweren Wagen parkt? Ich glaube, wir wären schon vor Erreichen der Hafenmauer gekentert. Sie kriegen keinen Wagen an Bord eines Kutters, da bräuchten Sie schon eine Fähre. Also vergessen Sie es. «
    » Es gibt eine Fähre, Ashcroft hat so ein Boot. «
    » Dann reden Sie mit Ashcroft darüber, aber lassen Sie mich damit in Ruhe. «
    Cathy erhob sich. Entweder war Malcom Hurst ein hervorragender Schauspieler, oder er hatte tatsächlich keine Ahnung von dem Überfall auf den Goldtransporter. Sie verließ das Haus und schlenderte über den Hafen, wo gerade Ashcrofts Fähre hinaus auf die hohe See tuckerte. Nachdenklich schaute sie dem Schiff nach.
    Sie blickte auf ihre Armbanduhr. Vielleicht hatte John Tremblay schon etwas erreicht. Sie griff nach ihrem Handy und sah, dass sich die Batterieanzeige bereits rot gefärbt hatte. Sie musste unbedingt den Ersatzakku holen. Doch noch bevor sie die Gemeindehalle erreicht hatte, klingelte das Telefon. Hastig griff sie in ihre Tasche. » Hallo Tremblay, sind Sie weitergekommen? «
    » Ich bin es nur « , dröhnte Brians Stimme aus dem Telefon. » Ich wollte dir nur sagen, dass ich heute nicht zurückkomme. Ich bin da auf etwas gestoßen, dem ich unbedingt nachgehen muss. Es stimmt etwas nicht bei dem Schiffsunfall, von dem ich dir erzählt habe. «
    » Wo bist du jetzt? « , fragte Cathy.
    » Ich bin in Newark und überprüfe … «
    Das Gespräch brach ab.
    » Brian … Brian, melde dich « , rief Cathy, doch der schrille Piepton zeigte ihr unmissverständlich, dass der Akku kurz vor dem Zusammenbruch stand. Als sie das Gemeindehaus erreichte, wartete dort bereits US -Marshall Donovan auf sie.
    » Wir haben noch ein paar Fragen an Sie « , sagte Donovan. » Ich hoffe, Sie haben ein klein wenig Zeit für einen Marshall, der sich fragt, was hier vor sich geht. «
    Cathy seufzte. » Um was geht es? «
    » Können wir uns drinnen unterhalten? « , fragte Donovan. » Sonst bin ich bald zu einem Eiszapfen gefroren. «
    » Kommen Sie mit « , antwortete Cathy und schloss die Tür auf.
    Hell’s End, Hell’s Kitchen Island, Maine,
    21 . März 2007 , 16 . 55 Uhr (Mittwoch)
    Beinahe zwei Stunden hatte Donovan mit ihr geredet und über die Mordfälle gesprochen. Cathy war zufrieden, das Gespräch hatte auf Augenhöhe stattgefunden, und sie hatte nicht den Eindruck, dass Donovan die Ermittlungen an sich reißen wollte. Aufgrund der bislang erfolglosen Suche nach Frank Duval benötigte er Hintergrundinformationen, um einen möglichen Ansatzpunkt für eine gezielte Suche nach dem flüchtigen Straftäter zu finden. Die gesamte Insel war überprüft, doch irgendwie war ihnen Duval durch die Maschen geschlüpft. Donovan und Fleischman waren deshalb zu der Auffassung gelangt, dass sich Duval wohl längst schon bei seinem Kontaktmann im Village verborgen hielt. Doch sie hatten keinen blassen Schimmer, wer dieser Mann sein konnte. An das Gespräch mit Hurst erinnert, riet sie Donovan, Ashcroft etwas näher unter die Lupe zu nehmen, denn er hatte nach Hursts Auskunft schon damals sein Fährboot in Betrieb.
    Nachdem Donovan sie verlassen hatte, suchte sie nach ihrem Ersatzakku, doch noch bevor sie ihn gefunden hatte, betrat Hagen ihr Büro. Dieses Gespräch verlief nicht so angenehm wie das mit dem Marshall. Hagen drohte ihr. Entweder sie würde jetzt klein beigeben, oder er würde, sobald ihm die Leitung der Mordkommission übertragen werde, dafür sorgen, dass sie bis an ihr Karriereende Parksünder in der Innenstadt von Portland verwarnen durfte. Aber Cathy blieb hart.
    » Ich leite die Ermittlungen, Stoddart hat den Fall an mich übertragen « , schrie sie Hagen an. » Wenn der Commissioner meint, dass ich damit überfordert bin, dann soll er mir den Fall entziehen, aber solange das nicht passiert, ist das mein Fall und damit basta! «
    Hagen fluchte wie ein Rohrspatz, als er das Zimmer verließ. Draußen war es bereits dunkel und es hatte zu regnen begonnen. Ihr Magen knurrte. Es wurde Zeit für eine warme Mahlzeit. Sie nahm ihre Jacke und griff nach einem Schirm.
    Mias Bar war gut gefüllt, doch in der Ecke neben dem Eingang war noch ein Tisch frei. Hagen, Jarwood und Fleischman saßen inmitten des Lokals und aßen. Demonstrativ wandte sich Cathy dem freien Tisch zu. Sie bestellte Tee und ein Steak. Als Mia den Tee servierte, dröhnte der Lärm eines Hubschraubers in das Lokal. Doch das Geräusch ging in der geräuschvollen

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