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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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halten konnte, würde er seine Lust auf andere Weise befriedigen müssen und die Offenbarung seines Vaters brachte ihn auf eine Idee.

     
    Dominik schlief auf einer Couch, als Sophie aus der Zelle kam, um erneut nach dem Video zu suchen. Sie beschloss, ihn zu wecken. Er schreckte hoch, fluchte und hielt sich die Rippen.
    „Es tut mir leid, dich wecken zu müssen, aber ich suche das Video.“
    Dominik hustete, schüttelte den Kopf. „Ich habe keine Ahnung, wo es ist. Vielleicht hat Wilhelm es wieder an sich genommen.“
    „Verdammt, ich muss ihn finden.“
    „Vielleicht ist er im Schwarzen Topf.“ Dominik verzerrte das Gesicht.
    „Kann ich dich allein lassen?“
    „Ich komm klar.“ Er stemmte sich hoch und ging zur Bar, wo er sich ein Bier gönnte. „Vitamine bringen die Knochen zum Heilen.“
    Sophie überließ Dominik seinen Schmerzen und dem Alkohol, von dem der Mann zu viel trank. Zumindest gehörte er nicht zu denen, die unter dem Einfluss der legalen Droge zu Berserkern wurden, sondern schlief nur ein.
    Draußen schlug ihr die eisige Nachtluft entgegen. Zu Fuß machte sie sich auf den Weg quer durch die Wiener Innenstadt. Vor ihrer Begegnung mit der Welt ihres Vaters war ihr ein Spaziergang durch die nächtliche Stadt leichter gefallen. Nun vermisste sie ihre Jägerverkleidung und vor allem die Waffen. Beides lag in ihrer Wohnung, wo sie es nach ihrer Nacht mit Gerald zurückgelassen hatte. Sie fühlte, wie sich ihr Gesicht bei dem Gedanken an ihn entspannte, und lächelte unweigerlich. Sie schloss für einen Moment die Augen, glaubte, ihn vor sich zu sehen, seine Hände zu spüren und seinen Duft einzuatmen. Sie hoffte so sehr, dass seine Nachricht mehr als nur lose Worte waren und sie ihn bald wiedersah. Dann nahm sie sich vor, so unangenehm es auch war, ihn nach dem Vampir zu fragen. Plötzlich jagte ein Schreck Adrenalin durch ihre Adern. Herrn Julius’ Leichenwagen. Er stand noch immer in der Tiefgarage bei der Gerichtsmedizin. Sicher war er längst gefunden worden und der Besitzer ausfindig gemacht. Oh, Gott. Sie musste mit Julius Kontakt aufnehmen.
    Zu dem vereinbarten Frühstück mit ihren Freundinnen hatte sie lediglich etwas Geld und ihr Handy mitgenommen. Sie wählte die Nummer des Bestatters. Er meldete sich auch nach dem zwanzigsten Klingeln nicht. Betrübt legte sie auf. Auf dem Handy leuchteten mehr als zehn nicht beantwortete Anrufe und fünf SMS. Von Herrn Julius war keiner dabei. Nach ihrem fluchtartigen Verlassen des Cafés hatte sie vollkommen vergessen, Dora und Meike zu verständigen, was sie nun per SMS nachholte. Das Tippen der Nachricht lenkte sie etwas von ihrem mulmigen Gefühl ab, das hinter jeder Ecke einen Vampir vermutete, der sie für den Mord auf dem Friedhof bestrafen wollte.
    Unbeschadet erreichte sie den Eingang zum Schwarzen Topf. Ihre Gedanken an Julius und den Leichenwagen rückten in den Hintergrund. Die Schenke war bis zum letzten Platz gefüllt. Beißender Rauch hing drückend im Raum. Sie sah keine Spur von Wilhelm.
    „Kann ich Ihnen etwas bringen?“, fragte der Wirt.
    „Ich suche nur nach einem Bekannten. Wilhelm Wiesenburg ist sein Name.“
    „Wilhelm, den hab ich seit Jahren hier nicht mehr gesehen. Sie sollten mit Dominik Herzog sprechen. Die beiden haben zusammengearbeitet.“
    „Vielen Dank für Ihre Hilfe.“
    Einmal mehr war sie froh, diese Gaststätte wieder verlassen zu können. Trotzdem musste sie Wilhelm finden. Dabei dachte sie an Herrn Julius und bekam ein schlechtes Gewissen. Seit sie den Wagen geborgt und ihn verletzt in seinem Haus zurückgelassen hatte, war ein Tag vergangen und sie hatte nicht einmal daran gedacht, nach ihm zu sehen. Sie wählte erneut seine Nummer, ohne Erfolg. Vielleicht brauchte er ihre Hilfe wie sie seine. Kurzerhand beschloss sie, ihm einen Besuch abzustatten. Nur er konnte ihr jetzt noch helfen, Wilhelm zu finden.

     
    „Es tut mir leid, ich kann ihn nicht aufspüren“, sagte André mit angestrengtem Blick.
    Mehr als zwanzig Minuten hatte er in dem tranceartigen Zustand verharrt und telepathisch die ganze Stadt nach Clement abgesucht.
    „Du hast es versucht. Mehr können wir nicht tun“. Gerald trat ans Fenster, kippte es, um etwas kühle Nachtluft zu atmen. „Dann kann ich nur hoffen.“ Die Enttäuschung traf ihn wie eine eisige Welle.
    „Wenn sie ihn erkannt haben, werden sie ihn nicht töten, denn die freie Liga wird ihn benutzen, uns zu erpressen.“
    „Sollten diese Rebellen ihm etwas angetan haben,

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