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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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ja.“
    Deshalb war sie hier und möglicherweise hatten die Täter genau aus diesem Grund den Bestatter besucht. Es konnte sein, dass sie ihr eine Falle stellen wollten. Gerald eilte die Treppe hinunter und schaute sich im Innenhof um, auf der Suche nach Hinweisen für ihr Verschwinden. Dabei bemerkte er die frischen Reifenspuren eines Motorrades auf dem groben Asphaltbeton. Ob sie von Sophie stammten, wusste er nicht, aber wenn es so war, dann schien sie es aus irgendeinem verdammten Grund eilig gehabt zu haben.
    „Hast du etwas entdeckt?“, fragte Brom.
    „Ich bin nicht sicher. Kümmere dich um den Tatort. Alexandre soll die beiden Neuen zur Unterstützung schicken.“
    Er kehrte zum Wagen zurück. Über den Touchscreen des Navigationssystems gelangte er in den Datenbankserver der Agentur. Es kostete ihn nur ein paar Sekunden, dann erschien Sophies Handynummer auf dem Bildschirm, samt sämtlicher SMS und Telefonate, die sie mit dieser Nummer getätigt hatte. Verdammt, er hatte sich nicht geirrt. Nachdem sie über die von ihm gelegte Rufumleitung mit der Zentrale telefoniert hatte, war ein Anruf von dem Handy ihrer Freundin Dora eingegangen. Und nachdem Gerald die Umleitung so eingestellt hatte, dass der erste Anruf nach einem umgeleiteten Notruf gespeichert wurde, brauchte es nur einen Klick und er wusste, was geschehen war.
    Seine Emotionen wollten ihn überwältigen und die Erleichterung, dass sie lebte, verschwand in der nächsten Sorge. Diese Frau hatte ein Talent, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Und doch bewunderte er ihre Stärke. Sie leistete sich keinen Zusammenbruch, zeigte keine Schwäche, rief ihn nicht zu Hilfe, obwohl sie ihn über einen Anruf bei der Polizei hätte finden können. Wahrscheinlich ließ ihr Stolz das nicht zu. Darin war sie ihm ebenbürtig. Sie musste eine clevere und eiskalte Jägerin sein, was es umso ungefährlicher machte, ihr die Wahrheit zu gestehen.

     
    Jonathans Herz schlug aufgeregt. Er folgte der jungen Frau, die aus dem Café am Markusplatz gekommen war. Vampire zu jagen war eine Sache, etwas, das er perfektioniert hatte. Das hier brach jedoch den Eid, den er als Jäger geschworen hatte. Doch er musste es wissen. Wenn es stimmte, was sein Vater erzählte, war er ein Zwitterwesen, das nicht von Blut abhängig war. Aber was geschah, wenn er es dennoch trank? Würde die Energie des Blutes auf ihn übergehen, wie es bei einem Vampir geschah?
    Der Gedanke, über sie herzufallen, sie in eine Ecke zu zerren und ihr Blut zu trinken, erregte ihn, ließ ihn hart werden. Nein, er wollte nicht nur ihr Blut trinken, er wollte mehr, wollte seine Lust befriedigen, die er so lange unterdrückt hatte.
    Die Frau bog um die Ecke in eine schmale Gasse. Ihr graziler Körper und die schnellen Schritte ihrer Beine verschmolzen in einer Einheit. Niemand würde ihn hier sehen oder sie hören, wenn er schnell genug handelte. Er stieß vor, packte sie, hielt seine Hand vor ihren Mund. In ihren Augen lag Angst, Panik. Herrlich.
    Was machst du da?
Der Jäger in ihm sträubte sich, sein zweites Ich, das immer für Ehre gekämpft hatte, bäumte sich auf. Nun handelte er wie jene, die er immer gejagt hatte und es gefiel ihm.
    Er drückte sie gegen die Wand, presste sich an sie, bis er ihre Brüste unter dem dünnen Stoff des Abendkleides spürte. Mit der freien Hand griff er nach dem Messer an seinem Gürtel. Er verfügte nicht über die Art von Zähnen, die diesen Job verrichteten. Bei dem Anblick der Klinge begann die Frau, heftig zu zittern. Ihre Stimme war nur noch ein gedämpftes Wimmern. Er presste sie noch heftiger gegen die Wand, setzte ihr das Messer an den Hals und führte den kleinen Schnitt aus. Schnell, nicht tief, aber genug, um den Strom des Lebens freizulegen. Er legte seine Lippen auf die Wunde, empfing den salzig-metallischen Strom mit jedem Herzschlag. Während ihm das Blut die Kehle hinunterlief, war es, als würde sein Körper ihre Lebensenergie in sich aufnehmen.

     
    Es war zum Verzweifeln. Das alte Motorrad gab eine Straße vor Doras Wohnung den Geist auf. In einer Wolke aus beißendem Gestank hauchte das antike Vehikel sein Leben aus. Sophie sprang vom Sattel und rannte die letzten Meter.
    Vor der Einfahrt zum Innenhof parkte ein blauer Audi mit zerbeultem und zerkratztem Blech auf der Fahrerseite und einem zerschlagenen Scheinwerfer. Es musste derselbe Wagen sein, der die Einfahrt zum Bestattungsunternehmen gerammt und die Wand des Gebäudes entlanggeschliffen war.
    An

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