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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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guten Erinnerungen an diese Kreatur hatte.
    „Ich würde dir zu gern alles erklären, aber ich habe die Informationen, die ich suchte und mir bleibt nur wenig Zeit.“
    Er flatterte mit den Händen. Der Mann am Boden schrie auf, zappelte, verdrehte seine Augen und kippte zur Seite. Blut floss aus Ohren und Nase.
    „Ich muss gehen. Wir sehen uns bald wieder.“
    Damit war der Assassine verschwunden, schneller als Gerald reagieren konnte. Er kniete sich vor den Körper des Notars, berührte die Halsschlagader. Sein Puls hatte aufgehört zu schlagen, der Assassine hatte ihn getötet.
    Verdammt. Ein weiterer Tatort, den es zu bereinigen galt. Der Tod einer in der Öffentlichkeit stehenden Person war weit schwieriger zu vertuschen. Vor allem erwuchs aus dem Tod des Mannes Fragen: Was hatte der Assassine von ihm gewollt? War es Zufall oder war diese Bestie denselben Informationen auf der Spur?
    Gerald verständigte Brom. Dann machte er sich auf die Suche nach den Unterlagen, durchwühlte die Aktenschränke und den Stapel auf dem Schreibtisch, ohne Erfolg.
    „Wo ist es versteckt?“, fragte er den Leichnam.
    Er würde ihm nicht mehr antworteten. Oder doch? Gerald bemerkte, wie der Blick des Mannes auf eine Stelle an der Wand gerichtet war, an der ein Ölgemälde hing. Er trat vor das Bild und tastete es ab, rund um die Innenseite des Rahmens, bis er einen Hebel spürte, bei dessen Betätigung das Bild zur Seite schwang und einen Tresor freilegte. Diesen zu knacken kostete ihn nur einen tiefen Atemzug und etwas Konzentration. Der Assassine hatte sich nicht die Mühe gemacht, diesen versteckten Tresor zu öffnen, sondern die Informationen einfach aus dem Kopf des Mannes bezogen.
    In dem stählernen Innenraum lagerten zahlreiche Akten. Ein Stapel lautete auf die Namen Gottfried Simon und Theresa Max, mit einem Klammervermerk Friedrich und Sophie Richter. Er brauchte nur noch einen Blick in die Unterlagen zu werfen, um zu erkennen, dass es sich dabei um exakt jene Anwesen handelte, die er gefunden hatte. Sophie hatte nicht nur Gebäude in Wien geerbt, sondern auch Häuser in Venedig, New York, London und weitere Gebäude, denen er im Moment keine Aufmerksamkeit schenkte. Zuerst mussten sie Wien durchsuchen. Dennoch war er überrascht, welch gewaltiges Vermögen Richter besessen hatte, das nun in Sophies Besitz übergegangen war und wer immer davon Wind bekam, konnte dieses Wissen ausnutzen, um sie zu erpressen. Wobei er sich nicht vorstellen konnte, dass ein Assassine derartige Mittel nötig hatte.

     
    Von schrecklichen Träumen geplagt, in denen Gerald als blutrünstiges Monster die Hauptrolle spielte, erwachte Sophie in ihrem Zimmer. Zitternd und schweißgebadet versuchte sie, die Erinnerungen an die Bilder des Traums zu verdrängen, die sich selbst nach ihrem Erwachen noch in ihrem Kopf abspielten.
    Es tat weh, Gerald so zu sehen. Denn das passte einerseits nicht zu dem Gerald, den sie kannte und andererseits nicht zu den Gefühlen, die sie für ihn empfand. Trotzdem waren die Bilder real. Es fiel ihr schwer, Traum und Wirklichkeit voneinander zu trennen und vielleicht kam daher auch das Gefühl, Gerald schon lange zu kennen.
    Ohne dass sie es wollte, weckte dieser Traum eine unsägliche Wut auf ihn und sie wusste im Moment nicht, wie sie reagieren würde, wenn sie ihm das nächste Mal gegenüberstand. Es war ein Strudel der Gefühle, ein Vermischen von Zu- und Abneigung, das jeglichen klaren Gedanken an ihn verschwimmen ließ. Wenn sie an seine Berührungen, seine Küsse dachte, wünschte sie sich, in seinen Armen zu liegen. Es war zum Verzweifeln. Sie stand auf. Trotz des unruhigen Schlafs fühlte sie sich ein wenig gestärkt, bereit, nach Venedig aufzubrechen und nach dem Vampir und der Wahrheit zu suchen.
    Ihr blieben zwei Tage, bevor die Versammlung stattfinden würde. Jonathan hatte keinen genauen Ort auf der Einladung genannt. Wahrscheinlich würde er sie kurz vor Beginn darüber informieren. Zur Not hatte sie seine Nummer.
    Wenigstens blieb ihr in Venedig Zeit, um darüber nachzudenken, wie sie auf Dominiks Verrat reagieren sollte. Sie musste an die Worte des Vampirs denken, an seinen Hinweis, dass ihr Vater nicht aufgrund eines Herzversagens gestorben war, sondern vergiftet wurde. In seinem Blut war Assassinen-DNS gefunden worden. Welche Rolle spielte Dominik in diesem Stück und war es die DNS des Assassinen, der sie angegriffen hatte? Das alles ergab keinen Sinn, kein klares Bild, nur ein heilloses

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