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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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vermutete. „Wollen wir also warten, bis sie uns überrennen, oder wollen wir handeln?“
    Ein Raunen ging durch die Menge, Jonathan kostete den Moment der Verwirrung aus.
    „Unsere Orden sind zerschlagen, nicht bereit, für sich allein gegen diese Bedrohung zu kämpfen. Aber gemeinsam können wir es schaffen, Viribus Unitis, mit vereinten Kräften.“ Dabei deutete er erneut auf das Banner. „Aber ich habe euch noch mehr versprochen, nämlich eine Waffe.“
    Ein Mann in brauner Kutte trat auf die Bühne und brachte Jonathan einen Koffer. Anstatt einer Waffe holte er simples Fläschchen hervor, das eine klare Flüssigkeit enthielt.
    „Was soll das sein? Weihwasser?“, kam es aus der Menge. Gelächter und Applaus ertönten.
    Jonathan hob seine Hand, hielt das Behältnis gegen das Licht und wartete, bis stille Neugierde die Lacher verdrängte.
    „Vielleicht“, antwortete er gelassen. „Ja vielleicht ist es so etwas wie geweihtes Wasser. Aber nicht, um unsere Feinde damit nass zu spritzen. Wir wissen alle, wie wirkungsvoll diese Art der Vampirbekämpfung ist.“ Erneut lachten alle und Jonathan gefiel sich in der Rolle des Alleinunterhalters. Lächelnd stellte er das Fläschchen auf das Rednerpult. „Hier seht ihr ein Serum, wie es der Alchemist Arthur von Haineck bereits vor hundert Jahren entwickelte. Es verleiht die Kräfte eines Vampirs, ohne selbst zu einem zu werden.“
    „Hainecks Serum? Ihr seid ein verdammter Idiot, Jonathan. Dieses Gebräu ist nur ein Märchen. Wie wollt ihr beweisen, dass es wirkt“, rief einer der Zuschauer.
    „Das brauche ich nicht“, antwortete er. „Ich selbst bin der Beweis. Ich trage es in mir. Einige von euch wissen, wie alt ich bin.“
    Die Menge verstummte. Diese Information musste erst mal verdaut werden. Auch Sophie staunte nicht schlecht. Hatte Libri also recht.
    In diesem Augenblick war Jonathan plötzlich verschwunden, tauchte im nächsten von erstauntem Raunen begleitet am Tisch eines Kritikers auf. Er grinste und offenbarte seine Zahnreihen.
    „Seht ihr Fänge? Natürlich nicht. Und dennoch bewege ich mich wie einer von ihnen, ohne Blut zu trinken.“ Einen Augenblick später stand er wieder auf der Bühne.
    „Gibt es noch mehr von eurem sogenannten Zauberelixier?“, rief jemand.
    Jonathan nickte. „Schon bald, meine Freunde, schon bald.“
    Die Ersten erhoben sich von ihren Stühlen und verließen schimpfend den Saal. Andere lehnten sich mit erwartungsvollen Gesichtern zurück.
    „Jeder, der möchte, kann gehen. Ich halte niemanden zurück“, rief Jonathan durch den Raum. „Aber lasst mich noch einmal sagen, nur gemeinsam sind wir stark.“
    „Ihr seid entweder verrückt oder ein Hochstapler.“
    Sophie erkannte nicht, von wem dieser Vorwurf kam, aber kurz darauf verabschiedeten sicher weitere Jäger von der Versammlung.
    „Die Reihen lichten sich“, spottete Jonathan. „Nur die Elite bleibt.“
    Tatsächlich war es mehr als die Hälfte der Eingeladenen, die keine Anstalten machte, zu gehen. Stattdessen kamen weitere Fragen zu dem Inhalt des Fläschchens, wie lange es wirke und was es genau bewirke.
    „Es verändert den Körper, macht uns stärker.“ Jonathan erklärte in einer weiteren Präsentation die Zusammensetzung des Serums, ohne die Herstellung zu verraten. Jedoch erwähnte er die DNS eines Assassinen und das genügte ihr. Sie musste nur noch eins und eins zusammenzählen. Sie hatte das Video gesehen, hatte gehört, was ihr der Vampir über die wahre Todesursache ihres Vaters gesagt hatte. Ihr war heiß und kalt gleichzeitig.
    Der Vampir aus dem Kerker war unschuldig.
    Verdammt.
    Sie stand auf. Ihre Gliedmaßen zitterten. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Am liebsten hätte sie sich auf ihn gestürzt, um die Wahrheit aus dieser hinterhältigen Ratte vor allen Versammelten herauszuprügeln.
    „Sagen Sie mir, Jonathan …“ Sie versuchte, laut und bestimmend zu sprechen, aber die Emotionen, die im Klang ihrer Stimme mitschwangen, waren selbst für sie nicht zu überhören. „Haben Sie dieses Zeug an meinem Vater getestet?“
    Jonathan zuckte unmerklich, hatte sich aber sogleich wieder in der Gewalt. „Gut möglich, meine Liebe“, antwortete er lächelnd.
    „Dann haben Sie ihn getötet.“
    Er lachte. „Aber nicht doch. Wir alle haben das Video gesehen. Er wurde Opfer dieses Vampirs.“
    „Ein Video, das Sie mir gestohlen haben, wie so manch anderen Besitz meines Ordens“, konterte sie. „Aber wie dem auch sei, im Blut meines

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