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Blutland - Von der Leidenschaft gerufen

Blutland - Von der Leidenschaft gerufen

Titel: Blutland - Von der Leidenschaft gerufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah S. Dawson
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bedeckt waren, der im Nacken entsetzlich juckte.
    Criminy erstrahlte in Smaragdgrün; sein Lieblingszylinder hatte irgendwie ein Versteck im Ärmel seines neuen Fracks gefunden. Stattdessen trug er nun eine Melone aus Wollstoff, die ihn noch gefährlicher und anrüchiger wirken ließ als sonst. Sein Lieblingsmantel, der mit den verborgenen magischen Taschen, hing im Keller bei dem Skelett. Das meiste von seinem Krimskrams hatte er in seine Weste gestopft, und ich verstand beim besten Willen nicht, warum sich diese dadurch nicht ausbeulte. Pemberly hatte er mit sorgfältig verschlüsselten Nachrichten für Mrs Cleavers zum Wanderzirkus zurückgeschickt. Ohne sie sah seine Schulter ein wenig leer aus. Wir waren bereit.
    »Kannst du ihr nicht etwas Blud geben?«, fragte Antonin und beugte sich näher zu mir, um mir ins Gesicht zu sehen. »Nur, um ihren Augen etwas mehr Farbe zu verleihen und sie etwas zu stärken?«
    »Dazu ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt«, wehrte Criminy schroff ab. »Und sie ist noch nicht bereit dafür.«
    »Sie ist doch die Frau eines Bludmanns, oder nicht? Oder hat sie Angst?«
    »Ich trinke kein Blud«, sagte ich. »Aber die Tatsache, dass ich hier bin, sollte genug darüber aussagen, was ich fühle.«
    »Die Tatsache, dass ihr hinter Goodwill her seid, reicht mir schon«, antwortete Antonin. »Wenn ihr gegen ihn seid, dann seid ihr auf meiner Seite.«
    Wir verließen ihn mit noch mehr Schulterklopfen unter Männern, einem züchtigen Kuss auf meinen Handschuh und einer von Hand gezeichneten Karte, die einen Schleichweg zu Goodwills Haus im alten Kloster zeigte. Jetzt, wo die Copper nach uns suchten, mussten wir uns beeilen.
    »Er wird nicht damit rechnen, dass wir zu ihm kommen«, argumentierte Criminy. »Ein Mann mit so viel Macht wie er wird nicht damit rechnen, dass wir den Kampf zu seiner Haustür tragen. Vielleicht ist er so beschäftigt damit, nach uns zu suchen, dass er vergisst, auf Rückendeckung zu achten.«
    »Aber was, wenn nicht?«, fragte ich drängend.
    »Welche Wahl haben wir denn, Liebes?«, fragte er knapp. »Du willst das Medaillon. Ich versuche, das Medaillon zu bekommen. Wir folgen dem Plan, bis sich die Dinge ändern, und dann folgen wir einem neuen Plan. Wenn du eine klarere Antwort von mir willst als diese, dann kann ich dir die leider nicht geben. Du bist diejenige, die die Zukunft sieht, nicht ich.«
    Wir folgten den Gassen von Darkside bergauf, so weit es ging, und als wir wieder in die helleren Straßen der Pinkies kamen, hielten wir uns im Schatten und versuchten, keine Aufmerksamkeit zu erregen. An einer Stelle drehte sich ein Copper zu uns um und starrte uns an, und Criminy wirbelte herum, drückte sich mit dem Rücken an die glitschige Ziegelwand der Häuser und benutzte meinen riesigen Hut, um uns beide zu verbergen, während er gleichzeitig eine wilde Pantomime der Leidenschaft vollführte, die mich tatsächlich ein wenig atemlos werden ließ. Ich konnte nicht anders – Lippen waren nun mal Lippen, und Hüften blieben Hüften, auch wenn wir nur so taten als ob. Hinter mir hörte ich den Copper voller Abscheu ausspucken. Als er sich erneut umdrehte, waren wir weg.
    In der Nähe der Kathedrale wurden die Stadtviertel schmutziger und düsterer, und die Leute wirkten geknechtet und bemitleidenswert. Ihre Kleider waren zerlumpt und geflickt, ihre Gesichter leer und hoffnungslos.
    Wir drängten uns in den Schatten des hohen Kirchendachs. Über unserer Nische befand sich ein Kirchenfenster, dessen zerbrochenes Buntglas eine Gestalt zeigte, deren Blut in einen Kelch floss. Seltsamerweise war es nicht Jesus, sondern eine Frau mit rotem Haar. Und sie sah echt sauer aus.
    »Wer ist das?«, fragte ich.
    »Kommt darauf an, wen man fragt. Für mich ist das die Göttin Aztarte, die erste Bludfrau«, erklärte Criminy. »Für die Pinkies, die jetzt in Sangland das Sagen haben, ist sie die heilige Ermenegilda. Sie starb, um die blutrünstigen Dämonen aus dem Land zu vertreiben und es sicher zu machen für das zweite Königreich der Menschheit.« Er holte Antonins Karte hervor und murmelte: »Sie war eine Hexe und ein Mannweib, aber die Kirche versucht, den Teil kleinzureden und nur jeden an ihr Opfer zu erinnern. Zum Wohle der Menschheit.«
    Er warf einen Blick auf die Karte. »Goodwills Haus ist auf der anderen Seite des Klosters, hinter hohen Mauern. Das Innere der Kathedrale ist bewacht, und auf den Mauern patrouillieren Copper mit Hunden, gegen deren Spürnasen meine

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