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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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schlagartig verändert. Von dem eben noch aufbrausendem Kämpfer war nichts mehr zu sehen. An seiner Statt saß ein ruhiger und mit flüsternder Stimme erzählender alter Mann. Geradezu so als fürchte er den Feind herbeizurufen wenn er nur zu laut von ihm sprechen würde. Als würde ihn das gesehene Grauen erneut heimsuchen, blickte Mathir ins Leere und erzählte Malek und Nissina nochmals von der vernichtenden Seeschlacht.
    „Es als Schlacht zu bezeichnen würde eigentlich nicht der Wahrheit entsprechen. Es war ein Gemetzel. Unsere Flotte hatte keine Zeit, um auch nur ein einziges feindliches Schiff zu versenken. Ich verstehe immer noch nicht wie sie so plötzlich auftauchen konnten.“ In seinem Kopf nahm die Vergangenheit erneut Gestalt an und ließ ihn unvermittelt frösteln. Sichtlich um Fassung ringend, suchte er nach den richtigen Worten um den Kampf der Kriegsschiffe zu beschreiben. „Ich stand am südlichen Küstenstreifen und hielt Ausschau nach den Beibooten, die uns an Land gebracht hatten. Als ich sie nicht finden konnte beschloss ich ein Stück an den Klippen hochzuklettern, um mir einen besseren Überblick zu verschaffen. In der Ferne konnte ich unsere ganze Flotte sehen. Auch die Schiffe der Söldner und Elfen waren zu erkennen. Sie ankerten in einiger Entfernung voneinander entlang der südöstlichen Küste. Auf den Söldnerschiffen konnte ich einige Bewegungen ausmachen. Es sah so aus als würden sie fischen. Die Elfenschiffe hingegen lagen völlig still und friedlich da. Unsere Schiffe erstreckten sich über den ganzen Horizont in vielen kleinen Gruppen. Ich schenkte ihnen keine weitere Beachtung mehr und suchte weiterhin die Ufernähe nach unseren Beibooten ab.“ Mathir hielt inne und blickte Malek und Nissina mit glasigen Augen an. Ein Ausdruck von Verzweiflung und Hilflosigkeit war in seinem Gesicht zu sehen. Auf Bitten von Malek fuhr er mit seiner Erzählung fort. „Ich schwöre, bei Zinakyl dem Göttervater, dass ich nur für kurze Zeit den Blick von der Flotte nahm. Der verbrannte Gott möge meine Seele besitzen und sie auf ewig foltern wenn ich lüge! Als ich wieder auf das offene Meer schaute, waren die Feinde schon mitten unter unseren Schiffen. Überall waren ihre Segel zu sehen. Es waren riesige Schiffe. Beinahe doppelt so groß wie unsere mächtigsten Kriegskoggen. Ihre Segel schienen in der Nachmittagssonne zu leuchten. Man wurde geblendet wenn man sie direkt ansah. Zuerst feuerten die Ballisten mehrere Salven ab und fegten mit ihren Geschossen über die Decks der Valantarschiffe. Dann benutzten sie Katapulte und Schleudern um mit dicken Felsbrocken die Flotte zu versenken. Doch selbst die vernichtenden Folgen dieses Angriffes schien ihnen nicht zu reichen. Noch während unsere Flotte sich auf einen Gegenschlag vorbereitete, schleuderten die Angreifer brennende, mit Öl gefüllte Tonkrüge auf die Decks der noch kampffähigen Schiffe. Brandpfeile deckten unsere Leute gnadenlos ein. Die Feinde wollten anscheinend ganz sicher gehen, dass niemand entkommt!“ Mathir ließ den Kopf auf seine Brust hinabsinken. Er hatte schon manches Gräuel im Krieg gesehen, doch dieses übertraf alles bisher dagewesene. „Unsere Leute sind schreiend ins Meer gesprungen als ihre Kleidung anfing zu brennen. Aber das war noch nicht alles. Ich musste meinen Blick von der Schlacht abwenden bevor mir das Herz zersprungen wäre. Als ich schon glaubte die Schlacht wäre vorüber, sah ich wie feindliche Bogenschützen auf jeden schossen, der das Massaker überlebt hatte und versuchte sich an Land zu retten oder an Trümmern festzuhalten um nicht zu ertrinken. Niemand wurde am Leben gelassen, der sich in ihrer Reichweite befand. Schwarzer Rauch verdeckte die Sonne und der Gestank von verbranntem Fleisch drang bis zur Küste vor. Die Schiffe, welche zwar Schlagseite hatten aber nicht sofort sanken, wurden mit Öl in Brand gesteckt und ließen somit keinem Soldaten eine Chance diesem Inferno zu entgehen. Überall auf dem Meer trieben die toten Körper der verbrannten, aufgespießten oder zerschmetterten Soldaten.“
Nissina und Malek lauschten der Erzählung wie gebannt. Obwohl Mathir ihnen schon einmal alles erzählt hatte, waren sie erschüttert über die rücksichtslose Vernichtung ihrer Flotte. Malek musste sich räuspern bevor er sprechen konnte und richtete dann das Wort an Mathir.
    „Und du sagst, dass diese Fremden all unsere Waffenbrüder abgeschlachtet haben? Wie war das nur möglich? Wo sind sie auf

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