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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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weit aufgerissenen Augen da und konnte nicht fassen was er hörte. Doch am allermeisten staunte wohl Alkeer, der soeben vor die Tatsache gestellt wurde, dass Gér Malek, Gruppenführer der Blutschwerter, sein verstoßener Großvater war. Gesegnet mit dem elfischen Geschenk der Langlebigkeit waren die Jahre beinahe spurlos an Kolahr vorübergegangen. Alkeer wich vor Malek zurück und schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Das kann nicht sein! Du kannst nicht… das ist unmöglich!“
    Malek hob beschwichtigend die Hände und sprach dabei mit ruhiger Stimme.
    „Es ist wahr. Ich bin dein Großvater. Ich habe die letzten Jahrzehnte meines Lebens unter einem neuen Namen gelebt. Ich wollte die Narben meiner Vergangenheit vergessen. Doch als Rahbock der Weise mir von dir und deinem Schicksal erzählte, habe ich den Geist der alten Tage heraufbeschworen, um dich zu beschützen. Ich wollte es dir sagen, aber ich fand einfach nicht die richtigen Worte.“
    Medehan verlor die Geduld und bedeutete den Soldaten zu schweigen. Mit weit ausholenden Gesten lenkte er die Aufmerksamkeit wieder auf sich.
    „Still! Es ist wahr! Dieser Mann hat seine Waffenbrüder im Trollkrieg verraten und im Stich gelassen. Anstatt den Kampf mit den Ungeheuern ein für alle Mal zu beenden, verließ er seine Untergebenen, die ohne ihren Anführer von den Feinden niedergemetzelt wurden. Doch damit nicht genug! Für seinen Verrat wurde er von den Elfen auch noch belohnt. Sie schenkten ihm das ewige Leben und verhalfen ihm zur Flucht vor dem drohenden Henkersschwert. Und dieser Mann steht nun hier und will euch zu ebenso einem Verrat verleiten, wie er ihn damals an seinem König begangen hat.“
    Medehans Maskeradenspiel nahm kein Ende. Er versuchte tatsächlich die Ritter davon zu überzeugen, dass er als Bewahrer von Recht und Ordnung vor ihnen stand. Mit einer Hand auf dem Herzen und die andere flehend den Kriegern entgegengestreckt, versuchte er ihre Bedenken zu zerstreuen.
    „Es liegt nun an euch die Menschheit für immer von diesem Schlächter zu befreien. Eure Namen werden in die Geschichte Valantars eingehen als jene Ritter, die ihr Volk für immer von dem Trollfreund befreiten. Denkt an eure Frauen, an eure Kinder. Wird dieser Mann nicht für seine Verbrechen gerichtet, werden die Trolle in ihm einen neuen Verbündeten haben und die Ländereien eures Reiches mit ihrem Zorn und ihrer Gier nach Macht überziehen!“
    Doch so sehr Medehan sich auch bemühte die Soldaten gegen Malek aufzubringen, hatten diese bereits einen Entschluss gefasst. Lauthals riefen sie den Namen des ehemaligen Gruppenführers und forderten seine sofortige Freilassung. Medehan gefiel diese Unruhe gar nicht. Ungehorsam war eine Sache die er unter keinen Umständen duldete. Seine eben noch gespielte Hilflosigkeit wurde von blankem Hass verdrängt. Mit bebenden Lippen baute er sich vor dem König auf.
    „Melahnus. Tut endlich was! Bringt eure Männer zur Vernunft oder ich tue es!“
    „Ihr werdet gar nichts tun! Meine Männer sind mir treu ergeben. Gebt ihnen Malek und sie werden schweigen. Wenn sie sich beruhigt haben, werde ich…“
    Doch Melahnus brach mitten im Satz ab. Mit offenem Mund starrte er an sich herab und erblickte ein Messer in seinem Unterleib. Es war Medehan, der den König zum Schweigen brachte.
    „Alter Narr. Von nun an brauche ich eure Hilfe nicht mehr. Ihr habt euch euer Treffen mit eurer Gattin wohl verdient.“
    Medehan zog das Messer aus der Wunde und ließ den König leblos zu Boden fallen. Erfüllt vom Wahn blickte er in die Wandnischen, in denen die valantarischen Soldaten zusammen mit seinen untoten Dienern standen.
    „Tötet sie! Tötet sie alle!“
    Ohne dass die Soldaten Zeit zur Gegenwehr hatten, fielen sie der erdrückenden Übermacht der Untoten zum Opfer. Die Klingen von Medehans Dienern fanden ihren Weg in das Fleisch der menschlichen Gegner und achteten dabei nicht auf einzelne, die versuchten sich zu ergeben. Schreie blanken Entsetzens erfüllten die große Halle. Einige der gemeuchelten Soldaten wurden ohne Gnade aus den Nischen gestoßen und tot oder sterbend auf dem Hallenboden liegen gelassen. Keiner entging diesem Gemetzel. Es schien nur wenige Augenblicke zu dauern und die Leben von über fünfhundert Kriegern fanden ein blutiges Ende. Malek, Bolmar und Saba hatten in den Kampf eingreifen wollen. Doch wurden sämtliche Gänge, die zu den Wandnischen hätten führen können, von den Untoten blockiert. Medehan deutete bei der

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