Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
um den Speeren seiner Feinde auszuweichen. Er duckte sich unter einem Schlag weg, der auf seinen Kopf zielte und stieß daraufhin in einer Aufwärtsbewegung seine Klinge durch den Unterleib des Angreifers. Schnell zog er sein Schwert wieder zurück, um den Schlag des zweiten Soldaten zu parieren und diesem aus einer Drehung heraus den Kopf von den Schultern zu trennen. Es fühlte sich merkwürdig für ihn an gegen Gegner zu kämpfen, die keinerlei Reaktionen zeigten wenn man sie verletzte oder ihre Kameraden tötete. Für den Ritter war es so als würde er gegen Strohpuppen kämpfen. Unzählige Strohpuppen. So gut er und seine Gefährten sich gegen die Übermacht auch zur Wehr setzten, ihre Kräfte würden bald aufgebraucht sein. Und ein Ende der Feindesreihen war in keiner Weise auszumachen. Nachdem er erneut zwei Untote niedergestreckt hatte, versuchte er einen Moment zu Atem zu kommen. Seine Lunge brannte vor Anstrengung. Seine Klinge wurde immer schwerer und nur mit Mühe konnte er sich davon abhalten einfach zu fliehen.
Ich muss zu Malek!
Draihn konnte sehen, dass Medehan den Jungen mit einer Klinge bedrohte. Malek würde ihn nicht angreifen können, ohne das Leben von Alkeer zu riskieren.
Wenn ich doch nur irgendwie hinter Medehan kommen könnte! Er ist der Schlüssel zu diesen Kreaturen. Im direkten Nahkampf werden wir bald die Schwächeren sein!
Elrikh wünschte sich er hätte Sinal mit in die Tunnel genommen, anstatt ihn draußen zu lassen. Jetzt könnte er die schnellen Beine seines Hengstes gut gebrauchen. Rigga hatte ihm eines ihrer Medaillons gegeben, damit er es zu einer der hohen Emporen bringen konnte. Die Schamanin hatte ihm genau erklärt was sie vorhatte. Wenn er das Medaillon auf der Empore platziert hatte, würde sie ein zweites nehmen und eine magische Verbindung zwischen beiden Amuletten herstellen. Da es sich hierbei um göttliche Artefakte handelte, würde ein Bannkreis gegen die Untoten entstehen, den diese nicht durchbrechen könnten. So konnte sie zumindest einen Teil der Gegner ausschalten. Verzweifelt versuchte sie Rethika und Mart verständlich zu machen, dass sie ihre Feinde weiter in die Mitte der Halle drängen sollten. Doch der Troll und der Zentaur hatten mehr als genug damit zu tun überhaupt am Leben zu bleiben. Elrikh hatte nun die Empore erreicht. Hastig sah er sich nach einer Möglichkeit um auf die Säule zu gelangen, ohne dabei den Weg der Untoten zu kreuzen. Als er versuchte in einen Riss im Stein zu greifen um hinaufzuklettern, trat einer der unheimlichen Gegner auf ihn zu. Völlig unvorbereitet auf einen Zweikampf und in dem Wissen, dass seine Klinge keinen Schaden anrichten würde, drehte sich Elrikh um und wollte in die andere Richtung davonlaufen. Doch auch von dort kam bereits ein Untoter auf ihn zu. Panisch sah er seinem näher kommenden Henker in das verhüllte Gesicht. Dieser stand nun direkt vor Elrikh und erhob sein Schwert zum tödlichen Hieb, als eine Klinge ihm zuerst den Arm und gleich darauf den Kopf abtrennte. Verdutzt blickte Elrikh in das Gesicht eines riesigen, glatzköpfigen Mannes, der ihm auch den zweiten Angreifer vom Leib hielt.
„Na, Kleiner. Sieht so aus als könntest du Hilfe gebrauchen.“
Unter dem Schutz des dunkelhäutigen Riesen kletterte Elrikh auf die Empore und winkte Rigga zum Zeichen, dass er bereit sei. Die Schamanin bedeutete ihm das Amulett hinzulegen und von der Säule herabzusteigen. Kaum dass Elrikh sich abgewandt hatte, konnte er ein klirrendes Geräusch wahrnehmen. Beinahe so als würde eine gläserne Vase zerspringen. Ein kurzer Blitz zuckte zwischen der Säule und der Erhöhung, auf der Rigga stand, umher und hinterließ eine unsichtbare Barriere. Zum ersten Mal hörte Elrikh so etwas wie einen Schrei aus den Mündern der Untoten. Er glich einem unheimlichen Quietschen. So als wenn man das Scharnier einer Tür lange nicht mehr geölt hatte. Jene Untoten, die sich auf der rechten Seite der Halle befunden hatten, waren nicht mehr imstande die Barriere zu durchschreiten und die anderen anzugreifen. Saba zeigte auf die Erhöhung, auf der Rigga stand und winkte Elrikh herbei.
„Sieht so aus als wolle deine Freundin, dass wir zu ihr kommen. Bleib immer dicht hinter mir!“
Lemok hatte es geschafft die beiden Untoten, die ihn und Nissina bewachten, zu überwältigen. Doch die Kriegerin war nicht ohne Verletzung aus dem Kampf hervorgegangen. Bei dem Versuch Lemok gegen die beiden Wachen zu helfen, hieb einer von
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