Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
Feinde zu. Saba folgte ihm nicht. Dieser Augenblick sollte ganz alleine seinem Waffenbruder gehören. Der Kampfschrei Bolmars erklang wie das Brüllen eines Löwen, der sich auf seine Beute stürzte. Sein Ordensschwert führte er mit beiden Händen, um mehr Schwung in seine Schläge legen zu können. Ein Untoter nach dem anderen fiel der Raserei des Ritters zum Opfer. Das dunkle Blut seiner niedergestreckten Gegner zeichnete einen Weg des Sterbens auf den staubigen Boden. Ohne noch Rücksicht auf sein Leben zu nehmen stürmte er durch die Reihen des Feindes, bis ihn ein Schwerthieb am Bein traf. Einen Aufschrei unterdrückend griff der Hüne an die schwere Wunde und hob in letzter Sekunde seine Klinge, um den Angriff eines Speerträgers abzuwehren. Der fehlgeleitete Stoß entriss dem Angreifer seine Waffe und brachte ihn ins Straucheln. Ein schneller Hieb und auch dieser Feind verlor seinen Kopf. Bolmar sank hinab auf ein Knie und hielt sich die blutende Wunde. Gerade als er sein Schwert erneut zum Angriff heben wollte, durchbohrte ihn rücklings eine Klinge und beendete somit sein Leben.
Rethika und Mart hatten alle Hände voll damit zu tun sich gegen die Horden von Untoten zur Wehr zu setzen. Draihn war mittlerweile ein gutes Stück von ihnen abgedrängt worden und war somit auf sich alleine gestellt. Der Zentaur ließ seinen Speer im weiten Bogen kreisen, um sich die Angreifer vom Leib zu halten. Zwischendurch ließ er seinen langen Krummdolch immer wieder in Gegner fahren, die ihm zu nahe kamen. Die Lücken, welche der Troll anfangs geschlagen hatte, hatten sich ebenso schnell wieder geschlossen.
„Irgendetwas stimmt hier nicht“, keuchte Rethika. „Ich habe das Gefühl die werden gar nicht weniger. Das muss doch irgendwann mal ein Ende haben!“
Mart packte sich gerade einen Gegner und schleuderte ihn auf dessen eigenen Kameraden.
„Die Kerle stehen immer wieder auf!“, gab der Troll zurück.
„Was sagst du?“
„Ich sagte die Kerle stehen immer wieder auf!“
„Das verstehe ich nicht!“
Mart packte sich einen nahe stehenden Gegner und griff nach dessen Kopf.
„Sieh her!“
Mit einer schnellen Bewegung hatte der Troll das Genick des Feindes gebrochen und warf ihn nun vor Rethika auf den Boden. Der Zentaur blickte ihn befremdlich an und zuckte mit den Schultern. Zwischendurch schlug er immer wieder nach den Angreifern.
„Ich bin beeindruckt. Du hast dem Kapuzenmann den Hals umgedreht. Und weiter?“
Mart rollte mit den Augen.
„Wie kann man nur so begriffsstutzig sein?!“
„Was soll das den heißen? Immerhin…!“
Ehe sich Rethika versah, erhob sich der Mann, dem eben noch das Genick gebrochen wurde und ging mit bloßen Fäusten auf ihn los.
„Oh. Ich verstehe.“
„Na also.“
Mart griff sich den Soldaten erneut und riss ihm dieses Mal den Kopf ab.
„Mal schauen ob der nachwächst!“
Rigga und Elrikh hatten sich auf einen erhöhten Weg, welcher auf der anderen Seite der Halle lag, geschlichen. Ihnen gegenüber sahen sie nun das gewaltige Weltentor in all seiner Größe. Unterhalb des Weges, auf dem sie standen, fochten ihre Gefährten gegen die Heerscharen von Lord Medehan. Dicht gedrängt und mit Speeren, Schwertern und Äxten auf die Gefährten zustürmend, bildeten die dunklen Kämpfer einen undurchdringlichen Wall aus Stahl und Knochen. Elrikh bemerkte, dass die Schamanin nervös wurde beim Anblick der schwarz gekleideten Gegner.
„Was hast du, Rigga?“
Sie deutete auf die Kämpfenden.
„Das sind keine normalen Soldaten, gegen die unsere Freunde da antreten. Es sind Untote. Solche Kreaturen lassen sich von normalen Klingen nicht beeindrucken. Nur mit einer Waffe, die durch einen gläubigen Vertreter Gottes gesegnet wurde, kann man sie vernichten.“
Ihr Blick fiel auf Draihn.
„Siehst du? Die Feinde, die er mit seinem Ordensschwert niederstreckt sind besiegt. Rethika und Mart hingegen führen einen aussichtslosen Kampf.“
Verzweifelt blickte Elrikh sich um.
„Gibt es denn nichts was wir tun können um ihnen zu helfen? Es muss doch einen Weg geben diese… Untoten aufzuhalten.“
Nachdenklich sah sich Rigga in der großen Halle um. Ihr Blick fiel auf eine der großen Emporen, die überall aufgebaut waren.
„Wie schnell kannst du laufen?“
Draihn hatte gerade einem seiner Gegner den Brustkorb geöffnet, als zwei neue Angreifer auf ihn losgingen und versuchten ihn in eine Ecke zu drängen. Der Schwertkämpfer musste sein ganzes Geschick einsetzen,
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