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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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üblich, dass ich meine Befehle erklären muss? Mir scheint ihr habt die Soldaten nicht so gut im Griff wie es sonst immer den Anschein hat. Vor wenigen Augenblicken noch habt ihr mir geraten einen unschuldigen Bediensteten zur Demonstration meiner Macht umbringen zu lassen. Und nun wagt ihr es mich in die Pflicht nehmen zu wollen mich den Fußsoldaten gegenüber zu erklären?! Was ist in euch gefahren, Molok?“
    Dass Medehan es so hinstellte als wäre es Moloks Idee gewesen den Diener zu töten, zeigte ihm, dass der Lord entweder keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte oder alle seine Einwände einfach ignorieren würde. Die Entrüstung des Lords war jedoch nicht gespielt. Jederzeit hatte er in Cran Molok den perfekten Untergebenen gesehen. Gehorsam, treu und über jeden Zweifel erhaben. Doch nun schien sich selbst dieser loyale Soldat von seiner anderen Seite zu zeigen.
    „Verzeiht, mein Lord“, setzte Molok zu einer Entschuldigung an. „Ihr wisst, dass ich für euch in den Tod gehen würde. Genauso treu stehen eure Krieger hinter euch. Aber es besorgt sie, dass ihr euch seit geraumer Zeit mit dem toten Kontinent beschäftigt. Der Friedensvertrag mit dem
Eisernen Imperium
macht es in ihren Augen unnötig neues Land zu besetzen. Besonders wenn es sich dabei um
Teberoth
handelt. Dort sind finstere Mächte am Werk, mein Lord.“
    Ein Windhauch streifte die Wange des Generals und ließ diesen innehalten. Dass weder ein Fenster noch eine Tür offenstanden, bemerkte er dabei gar nicht.
    „Hahaha. Der Friedensvertrag mit dem Imperium ist nicht von Dauer. Wenn die Valantarier erst einmal auf
Komara
gelandet sind, wird es zu einer großen Schlacht zwischen ihnen und dem
Eisernen Imperium
kommen. Wer auch immer diesen Kampf gewinnt, er wird nicht lange genug leben um seinen Triumph zu feiern. Meine Krieger werden die angeschlagenen Überlebenden vernichten und somit alle Hindernisse aus dem Weg räumen, welche zwischen mir und meinem Schicksal stehen.“
    Molok konnte es nicht fassen. Immer wieder hatten sie über diesen Plan gesprochen. Nächtelang hatten sie im Kartenraum beisammen gesessen und alle strategischen Möglichkeiten einer solchen Schlacht durchgespielt. Mal aus der Sicht der Valantarier, dann aus der der Rogharer und schließlich aus ihrer eigenen Stellung heraus. Das Ergebnis war jedoch jedes Mal das Gleiche. Die Truppen des Lords reichten nicht aus, um eine der beiden Streitmächte zu bezwingen. Dass er trotzdem an diesem Vorhaben festhielt, war für den General völlig unverständlich.
    „Aber unsere Truppen sind zu klein, mein Lord. Selbst wenn die stählerne Armee des Imperiums große Verluste zu erleiden hat, wir haben zu wenige Männer um gegen sie zu bestehen. Ihr wisst das. Wie oft schon haben wir alle umsetzbaren Möglichkeiten durchgespielt?“
Molok hasste es, als unfähiger Befehlsverweigerer dazustehen. Wenn er das Sagen hätte, würde die Armee nicht gegen das Imperium oder das valantarische Reich kämpfen. Er hatte stets seine eigenen Vorstellungen davon was er einst erreichen wollte. Und das war die Welt von allem Nichtmenschlichen zu reinigen. Die fünf Kontinente sollten alleine den Menschen gehören. Es war falsch, dass sie sich die Ländereien mit solchen Missgeburten wie Zentauren und Trollen teilten. Aber der Herr von
Trekhol
war nun mal Lord Medehan und nicht er.
    „Zu wenig Männer?“ murmelte Medehan in Richtung seines Untergebenen. „Ist das so?“
    Die Art wie er sprach zeigte Molok, dass sein Herr etwas wusste, dass er ihm noch nicht anvertraut hatte. Ein beunruhigender Gedanke ging dem General durch den Kopf.
    Der mögliche Tod meiner Männer scheint ihn gar nicht weiter zu kümmern. Welcher Wahnsinn geht bloß in ihm vor, dass er von seinen Plänen nicht abzubringen ist? Wir haben nicht die Truppenstärke, um das Imperium oder die Valantarier zu besiegen.
    Plötzlich wandte sich der Lord dem Zweifler zu und riss diesen aus seinen Gedanken.
    „Kommt mit mir, mein Freund. Ich habe da etwas, dass ich euch zeigen möchte.“
    Schnell sprang Molok zur Tür, um sie für seinen Lord zu öffnen. Dieser war schnellen Fußes unterwegs und machte nicht die Anstalten seinem Begleiter das Ziel ihres gemeinsamen Ganges mitzuteilen.
    Die Bediensteten, welche ihnen unterwegs begegneten, verneigten sich auf der Stelle in tiefer Demut als ihr Herr an ihnen vorbeikam. Einige gingen sogar auf die Knie und lobpreisten ihn. Der tote Schreiber musste innerhalb der Burg für Aufsehen gesorgt

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