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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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Mitverdienst an der gegenwärtigen Macht, die der Lord innehatte. Und dieser hatte ihm das stets hoch angerechnet. Der General verfügte über mehr Privilegien und Befehlsgewalt als jemals jemand zuvor in seinem Amt hatte. Sämtliche Fußtruppen unterstanden seinem Kommando. Auch die Gruppenführer der Reiterei erstatteten ihre Berichte bei ihm und nahmen seine Befehle entgegen. Niemandem sonst, hätte der Lord solche Befugnisse erteilt. Nur sein treuer Freund genoss dieses Vertrauen. Das war es zumindest was alle sahen. Niemand konnte in den Geist von Cran Molok sehen. Denn dieser quälte sich schon seit geraumer Zeit mit einigen Dingen herum, die an der Loyalität und Ergebenheit zu seinem Herrn Zweifel aufkommen ließen.
    „Mein geschätzter General Molok“, begrüßte ihn sein Lord. „Bitte tretet näher.“ Das Erscheinen seines Vertrauten und zugleich Beraters ließ den Zorn, der ihn eben noch beherrschte, etwas abklingen. „Soeben war ich gezwungen diesen blasierten Nichtsnutz von Schreiberling umbringen zu lassen. Diese kleine Ratte hatte es doch tatsächlich gewagt hier herumzuschnüffeln.“
    Schon wieder,
ging es Molok durch den Kopf.
Schon wieder hat er einen seiner Diener umgebracht. Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu.
    Der General würde seine Bedenken jedoch niemals aussprechen. Stattdessen hielt er es für besser seinen Herrn in seinem Tun zu bestätigen.
    „Der schnelle Tod ist noch viel zu Gut für solch ein niederes Gewürm.“ erwiderte der General mit ausdrucksloser Minne. „Lasst mich den Vertrauten des Schreiberlings öffentlich auspeitschen. Man wird verkünden, dass dies die Strafe für Ungehorsam und Verrat ist.“
    Es war merkwürdig, aber der Lord schien auf solch eine Antwort gewartet zu haben. Dass sein Berater den Mord an dem Schreiber guthieß, versetzte ihn in eine regelrechte Hochstimmung.
    „Was täte ich nur ohne euch, mein lieber Molok?“ Die Boshaftigkeit, welche sich in Lord Medehans Stimme mischte obwohl er Komplimente verteilte, verlieh ihm etwas Diabolisches. Die Grausamkeit seines Untergebenen versetzte ihn tatsächlich in Freude. „Im Augenblick läuft die Zeit für uns. Alles ist genauso eingetroffen wie es prophezeit wurde. Ich kann es mir nicht leisten, dass meine Pläne von irgendwelchen niederen Menschen ins Wanken gebracht werden. Also gut. Greift euch seinen Laufburschen und lasst ihn qualvoll hinrichten! Jeder soll wissen welche Strafe die Neugierigen erwartet!“
    Hinrichten? Wieso? Es gibt doch keinen Grund dafür diesem Bengel soviel Bedeutung beizumessen. Eine einfache öffentliche Strafe wäre doch völlig ausreichend.
    Cran Molok verneigte sich tief. Als er das Funkeln in den Augen von Medehan sah, wurde ihm klar, dass dieser sich von der Hinrichtung nicht abbringen lassen würde.
    „So wird es geschehen, mein Herr.“
    Still und ohne mit der Wimper zu zucken, blieb der General auf der Stelle stehen und machte keinerlei Anstalten sich zu rühren.
    „Was habt ihr, Molok? Mir scheint als wolltet ihr mir etwas sagen? Nur Mut, mein Bester. Ihr wisst doch, dass ich stets ein offenes Ohr für euch habe.“
    General Molok hatte an diesem Morgen, vor mit Lord Medehan über die neuen Befehle für die Fußtruppen zu sprechen. Er hielt das Vorgehen seines Herrn für nicht ganz ungefährlich. Alleine ihm dies mitzuteilen war schon ein Spiel mit dem Feuer. Doch jetzt kam auch noch die innere Zerrissenheit wegen des toten Schreibers und dessen Diener dazu. Zögernd begann der Krieger zu sprechen.
    „In den Truppen wächst eine Unruhe heran, mein Lord. Die Männer sind nervös. Es gehen Gerüchte um, dass unsere Flotte demnächst zum toten Kontinent segeln wird. Sie fragen sich warum wir diesen Ort aufsuchen.“
    Moloks Tonfall ließ darauf schließen, dass auch er sich diese Frage schon gestellt hatte. Es schien nun als würde das eben noch so überschwängliche Lächeln von Lord Medehans Gesicht verschwinden. Offenbar hatte die Indiskretion des Schreibers größere Ausmaße angenommen als bisher gedacht. Medehan war empört über diese Unzulänglichkeiten, die sich innerhalb seines engsten Kreises abspielten. Er würde sich später noch damit befassen, alle Berater, Offiziere, Schreiberlinge und ihre Diener auf ihre Treue hin zu überprüfen. Doch jetzt galt es erst einmal sich der Loyalität des Generals zu versichern. Medehan atmete tief durch und wandte sich dann wieder an seinen langjährigen Berater.
    „Ihr überrascht mich. Seit wann ist es

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