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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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konnte spüren, dass sich etwas näherte. Aber von wo? Was war es, dass ihm solche Angst machte, obwohl er nicht einmal erahnen konnte um was es sich handelte? Dann sah er etwas. Ein Schimmern über sich am Himmel. Eine Wolke von vier Schritt Größe schwebte über der
Sturmtaucher
. Sie leuchtete in verschiedenen Rottönen und veränderte dabei ständig ihre Form. Mal wurde sie länglich und dünn, dann wieder Kugelförmig und schließlich rund und flach. Elrikh hätte Alarm geschlagen wenn er von dem Anblick, der sich ihm bot, nicht so gefesselt gewesen wäre. Wie eine rot leuchtende Scheibe flog die Wolke auf ihn zu und summte dabei immer lauter. Kurz vor seinem Gesicht blieb sie in der Luft stehen und pulsierte regelrecht, während das Deck in einen dunkelroten Schleier getaucht wurde. Immer noch war kein Alarm zu hören. Dabei mussten das auffällige Leuchten und das laute Summen doch von einem Ende der Flotte bis zum anderen bemerkt worden sein. Nur eine untergehende Sonne am Horizont war noch auffälliger, als dass was sich vor Elrikhs Augen abspielte. Ganz langsam hob er seine Hand und wollte nach der Wolke greifen. Obwohl niemand, der bei Verstand sein würde, auch nur einen Moment länger stehen geblieben wäre, konnte er einfach nicht widerstehen. Als würde eine innere Stimme ihn dazu verleiten, streiften seine Finger den Rand des Wolkenkreises und brachten damit seine Struktur in Bewegung.
    „
Sei gegrüßt junger Mensch. Lange haben wir nach dir gesucht und dich endlich gefunden.“
    In der Mitte des Kreises hatte sich der grobe Umriss eines Gesichtes geformt. Mit einem großen Sprung hechtete Elrikh zurück und legte die Hand an den Griff seines Schwertes. Er hatte diese Stimme schon einmal gehört, aber er konnte sich nicht mehr daran erinnern wo und wann das gewesen sein musste. Misstrauisch blickte er in das ausdruckslose Gesicht.
    „
Habe keine Angst. Wir haben diese Form gewählt, weil sie dir vertraut ist. Es lag nicht in unserer Absicht dich zu erschrecken.“
    Obwohl Elrikh die Stimme deutlich hörte, bewegten sich die Lippen des Wolkengesichtes nicht. Wie eine Maske aus rotem Rauch schwebte sie nun langsam auf ihn zu und sprach dabei weiter mit dieser vertrauten Stimme.
    „
Wir sind gekommen, um dir auf deiner Suche zu helfen. Wir wissen nach wem du suchst, aber du weißt es nicht. Du hast keine Ahnung wem du über das Meer gefolgt bist. Du begehrst danach einen Menschen zu finden, der das Schicksal der Welt in seinen Händen hält und nichts davon weiß.“
Diese Stimme. Woher kannte er sie? Elrikh überlegte fieberhaft wo er sie schon einmal gehört hatte. „
Du kennst uns aus dem Kleewald junger Mensch. Wir sprechen alle mit einer Stimme.“
    „Das kann doch nicht sein. Woher…?“
    „
Du hörst unsere Stimme nur in deinem Geist. Und wir können ebenfalls hören was du denkst.“
    „Was soll dieses ständige WIR? Wer seid ihr und was wollt ihr von mir? Und wieso sollte ich eure Stimme aus dem Kleewald kennen?“
    „
Viele Fragen, junger Mensch. Einige werden wir dir beantworten können. Auf andere jedoch wirst du selbst die Antwort finden müssen.“
    Elrikh verspürte zu seiner eigenen Überraschung keinerlei Angst mehr. Stattdessen machte sich eine Art Unmut in ihm breit. Er musste plötzlich an das Erlebnis aus dem
Steinwald
denken, welches er vor einigen Monaten hatte. Auf einer kleinen Lichtung sah er ein riesiges Netz, das golden in der Mittagssonne glänzte. In der Luft lag ein herrliches Aroma von süßem Honig. Plötzlich kam eine kleine Fee vorbei und erzählte Elrikh, dass dies sein Glückstag wäre. Er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen und hatte somit das einzigartige Privileg erworben vom feinsten und süßesten aller Honigsäfte zu kosten. Die Fee vollführte imposant aussehende Gesten und rief zu den Göttern, dass ein Kind des Glücks aufgetaucht sei. Doch in dem Moment wo Elrikhs Zunge den vermeintlich süßen Honig berührte hatte er das Gefühl sich auf der Stelle übergeben zu müssen. Ein ranziger, verwesender und zugleich fauliger Geschmack breitete sich in seinem ganzen Mund aus. Er war tatsächlich einer Honigfee auf den Leim oder besser gesagt auf den Honig gegangen. Dass ihm das einmal passieren würde, daran hätte er auch im Traum nicht gedacht. Diese kleinen Biester lebten dafür anderen Lebewesen die fiesesten Streiche zu spielen. Das war bei ihnen so etwas wie eine Tradition. Es hatte danach noch mehrere Tage gedauert bis Elrikh wieder

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