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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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Verbannung des Göttervaters hatte ihn menschlich gemacht. Alles Göttliche war aus ihm entschwunden. Nur sein Hass war übermenschlich. Und dieser Hass sollte ihm einen neuen Körper geben. Die helle Haut platzte Zatara vom Fleisch wie die Schale von einer Nuss. Darunter erschien eine lederne Hülle, die so schwarz war wie seine Seele selbst. Seine Augen verloren ihre Farbe und begangen in einem dunklen Purpur zu leuchten. Aus seinen Schultern brachen spitze Stacheln durch das Fleisch und auf seinem nackten Schädel erhoben sich zwei gedrehte lange Hörner. Die dunkle Magie verzehrte sein menschliches Wesen und erfüllte ihn mit göttlicher Macht. Wieder hörte er die Stimmen sprechen.
    Du bist nun nicht mehr Zatara, der verstoßene Feuergott. Du bist nun Ozanuhl, der Dunkelgott. Unsere Magie ist nun die Deine. So wie wir vergehen, wirst du erstarken. Du wirst über die Lebenden und die Toten gleichermaßen herrschen. In dir liegt die Macht den Göttervater Zinakyl zu vernichten.
    aus
    „Entstehung der Götter“
    unbekannter Verfasser
    2. Zeitalter

Visionen

    Die Menschen
    Elrikh lag neben Sinal auf dem Boden und war gerade in einen unruhigen Halbschlaf gefallen als ein seltsames Geräusch von außerhalb des Laderaums seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Sein Hengst, der angebunden in einer kleinen halboffenen Kabine stand, legte verstört die Ohren an. Ein hoher Ton, der an ein leises Summen erinnerte, drang durch die Schiffswand. Elrikh hatte im Laufe der letzten Wochen einiges an neuen Geräuschen und Gerüchen erfahren. Auch hatte er Dinge gesehen, von denen er bisher nur Geschichten gehört hatte. Riesige Fische, die Wasserfontänen in die Luft spien. Grüne Nebelschleier, die des Nachts am Himmel umher geisterten. Und kleine Inseln, die auf dem Meer trieben und ständig in Bewegung waren. Die Seeleute nannten sie „Wanderland“. Diese kleinen Inseln waren so groß wie zwei Galeeren der valantarischen Flotte und bewegten sich unabhängig von Wind und Strömung auf dem Meer. Die Seeleute sagten, dass man auf einigen von ihnen spazieren gehen könnte. Ja sogar, dass gelegentlich Tiere auf ihnen lebten, die sie manchmal jagten wenn die Schiffsvorräte zur Neige gingen. All jene Dinge, die Elrikh in seiner Zeit auf der
Sturmtaucher
erlebt hatte, waren für ihn mittlerweile vertraut geworden. Fremde Gerichte, eigenartige Sitten und Gebräuche und vor allem herrliche Naturschauspiele. Regenbögen, die so groß wie ein ganzer Kontinent erschienen. Der nächtliche Tanz der Sterne am Himmel, den er bisher vom Festland aus nie richtig sehen konnte. Meerwasser, welches sich im Mondlicht in vielen verschiedenen Farben spiegelte. Nebel, der jedes Geräusch verschluckte und die Welt dadurch in eine geisterhafte Stille tauchte. All dass und noch mehr hatte Elrikh gesehen. Aber das Geräusch, welches er nun hörte, klang irgendwie fremd. Es klang so als gehörte es nicht aufs Meer. So als hätte sich ein Geräusch verirrt und suchte nun nach seinem Platz in dieser Welt. Die Müdigkeit abschüttelnd erhob er sich und ging zur Treppe die hinauf an Deck führte. Sinal wieherte leise und blickte seinen Herren aus weit aufgerissenen Augen an.
    „Ruhig mein Großer. Ich bin gleich wieder da.“
    Elrikh konnte nicht umhin die Unruhe in Sinals Blick als Warnung zu deuten.
    Er würde sich nicht ohne Grund so erregen. Aber was soll mir hier schon passieren? Das Schiff ist voll mit bis an die Zähne bewaffneten Söldnern. Außerdem ist die Flotte nicht weit entfernt. Man müsste schon wahnsinnig sein, um solch eine Armee anzugreifen.
    Mit etwas mehr Sicherheit als zuvor betrat er die Stufen der hölzernen Treppe und begab sich an Deck. Dabei bemerkte Elrikh nicht, dass Sinal und er offenbar die Einzigen waren, welche diese fremden Klänge vernahmen. Zumindest hatte sich bisher niemand von der Besatzung blicken lassen. Wieder war dieses seltsame Summen zu hören. Nur dieses Mal erschien es ihm lauter. Wie ein riesiger Schwarm von Bienen, welche man in ein großes Glas gesperrt hatte und die verzweifelt darum kämpften wieder freigelassen zu werden.
    Wer sagt eigentlich, dass es sich um eine körperliche Gefahr handeln könnte? Hab ich nicht schon genug gesehen und erlebt um zu wissen, dass es Wesen und Dinge gibt auf dieser Welt gibt, die sich von Soldaten und Schwertern nicht abschrecken lassen? Und dieses Geräusch klingt für mich nicht gerade so als wäre es natürlichen Ursprungs.
    Elrikhs Herz begann schneller zu schlagen. Er

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