Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
Kreaturen der Götter zu finden. Kriege um Ländereien, Besitztümer und Macht waren die Folge dieses Fehltrittes der göttlichen Schöpfung. Weil sie keinen anderen Ausweg wussten, zerteilten die Götter den großen Kontinent Berrá und bildeten so fünf neue Welten. Das was du und deinesgleichen als „Rankhara“ bezeichnen sind die zerbrochenen Überreste des sechsten Kontinentes. Das Böse, welches noch in den Menschen und den anderen Lebewesen vorhanden war, wurde ihnen entzogen und in die Unterwelt verbannt in der Hoffnung, dass es nie wieder Besitz von einem der Lichtgeschöpfe ergreifen würde. Die Menschen sahen sich als das gereinigte und auserwählte Volk und ersannen eine neue Zeitrechnung. So wurde verkündet, dass das dritte Zeitalter die Entstehung allen Lebens sei und dass es vorher nichts gab das auf der Welt existierte außer dem Bösen. Die Elfen fürchteten um die erneute Verunreinigung ihrer Seelen und wendeten sich vom Volk der Menschen ab. Nie wieder wollten sie dem Hass verfallen und ein Leben in Krieg führen. Das Böse jedoch lies sich nicht durch die Verbannung in die Unterwelt auslöschen. In der Seele jedes Lebewesens ist seit jenen Tagen ein Funken des Bösen zu finden. Und es bedarf nicht viel, um daraus wieder ein Inferno zu entfachen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die alten Grenzen aufgehoben und man lebte die meiste Zeit in Frieden. Kriege und Schlachten wurden nur noch selten geführt. Nun jedoch ist das Böse von neuem erstarkt. Lange Zeit hat es auf den einen gewartet, der über die Macht verfügt es aus der Unterwelt zu befreien und die Welt erneut in eine Zeit des Tötens zu führen. Und nun ist dieser eine da. Er weiß nichts von der Gefahr, die tief in ihm schlummert. Noch hat er die Macht der Wahl. Es muss nicht sein, dass er die dunkle Zeit erneut einleitet. Um jedoch dieser schweren Prüfung gewachsen zu sein, bedarf es der Hilfe von Wesen des reinen Herzens. Du musst dich nach Talamarima begeben, junger Elrikh. Obwohl dir der Menschenjunge nun sehr nahe ist, kannst du ihn nicht erreichen. Selbst wenn du ihn findest wirst du nicht stark genug sein, um ihm im Kampf gegen das Böse in seinem Innerem zu helfen. Auf Talamarima wirst du Hilfe finden. Vertraue auf das Schicksal und es wird dir gelingen das Dunkel zu besiegen.“
Das war alles zu viel für Elrikh. Alles was er wollte war einen Jungen zurück zu seiner Familie bringen. Und nun sollte sich herausstellen, dass eben dieser Junge, der in seinem Alter war, das Schicksal der Welt in seinen Händen hielt? Es scheint so als wären die Zeiten der Sagen und Legenden doch noch nicht vorbei. Aber wie sollte Elrikh nach
Talamarima
kommen? Er wusste von diesem Kontinent. Jedoch nur aus Büchern und Erzählungen. Das gesamte Land war eine einzige Wüste.
Außer wilden Tieren und etwas Vegetation war dort nichts zu finden. Jene Menschen, die es dorthin verschlagen hatte, waren allesamt Nomaden. Nicht zur Ruhe kommende Reisende, die der Meinung waren, dass
Talamarima
der auserwählte Kontinent der Götter sei. Sie glauben, dass Zinakyl ihn ausgewählt hat, um ein Zentrum des Glaubens auf der Welt zu schaffen. Dass die göttlichen Hüter ihn ausgerechnet an diesen Ort schickten, verlieh ihm nicht gerade sehr viel Mut. Von den fanatischen Gläubigen einmal angesehen war der gesamte Kontinent nicht gerade dazu geeignet ihn zu bereisen. Alle sechs Jahre ergoss sich eine scheinbar nicht enden wollende Regenflut über den ganzen Kontinent. Kurz darauf blühten die Bäume und Sträucher. Flüsse führten Wasser und ganze Landschaften wurden von frischem Gras überzogen. Doch so schnell das Leben kam, ging es auch wieder. Nach ein oder höchstens zwei Zyklen war alles Wasser aus der Erde gezogen und
Talamarima
entblößte wieder seine ganze Härte und Unwirtlichkeit.
„Wie komme ich an diesen Ort? Und wen werde ich dort finden?“
„
Du wirst diejenigen finden, die dazu auserkoren wurden den Kampf gegen den Dunkelgott und seine Dämonen aufzunehmen. Doch bevor du zu ihnen reisen kannst, musst du dieses Schiff verlassen. Begebe dich auf jene Insel, welche sich vor dir aus dem Meer erhebt. Dort findest du einen Mann, der dich auf deiner Reise begleiten wird. Er wird dich bereits erwarten und ist auf die Gefahren, welche vor euch liegen vorbereitet.“
Der Zentaur
Der Wein ran langsam und angenehm kühl seine Kehle hinunter, während er im Lichte der Abendsonne den Blick über sein Land schweifen lies. Rethika war viele Jahre ein
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