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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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den Rückzug anzutreten. Doch dann hörten sie etwas, dass ihnen das Blut in Adern gefrieren ließ. Ein Laut, der weder von einem Tier, noch sonst einer Kreatur dieser Welt stammen konnte. Es klang zuerst wie der Schrei eines wilden Bären. Dann jedoch wurde es ein hoher, schriller Ton, der sehr metallisch klang und in den Ohren schmerzte.
    „Verdammte Scheiße, Ohnar pass auf!“
    Noch ehe Draihn den warnenden Ruf ganz ausgestoßen hatte, war hinter seinem Waffenbruder eine Kreatur aufgetaucht, die aussah als hätte man den Kopf eines Ebers auf den Körper eines Trolls gesetzt und diesem dann eine schuppige, verhornte Haut übergezogen. Das unheimliche Wesen blickte aus hasserfüllt leuchtenden Augen auf die beiden Soldaten herab und lies erneut diesen unmenschlichen Laut hören. Wie erstarrt standen Draihn und Ohnar vor dem, aus dem Schatten gekrochenen, Untier und waren unfähig etwas zu tun. Es blockierte mit seinem massigen Körper den Weg nach draußen und keinen der beiden Ritter sehnte es danach noch tiefer in diese Höhle vorzudringen.
    „Was machen wir jetzt verdammt?! Das ist genau der Weg, den wir vorhin genommen haben! Wie kann es sein, dass sich diese Missgeburt an uns vorbei geschlichen hat?“
    „Ich weiß es nicht!“, antwortete Draihn. „Aber ich weiß, dass wir gegen so ein Monster keine Chance haben. Schnell, komm mit. Ich habe eine Idee!“
    Keinen Augenblick zu früh wirbelten die beiden herum und rannten so schnell sie konnten in den schmaleren Gang, der nun vor ihnen lag. Die Kreatur rammte seine Pranke nur knapp neben der Stelle, an welcher bis eben noch Ohnar gestanden, hatte in die Wand und zerbarst damit den Felsen. Als es merkte, dass die Ritter fliehen wollten, entfuhr seiner Kehle ein tiefer Schrei und es machte sich auf allen Vieren an die Verfolgung. Die beiden Soldaten rannten so schnell sie nur konnten. In ihren Ohren hörten sie nur das Rauschen ihres eigenen Blutes und das donnernde Stampfen welches ihr Verfolger verursachte. Der Geruch nach Schwefel, den Draihn anfangs wahrgenommen hatte, war allgegenwärtig. So als würde er von dieser Bestie ausgehen. Das Gewicht von Kettenhemd und Kürass machte sich schnell bemerkbar und nahm ihnen die Luft zum Atmen. Als Ohnar einen flüchtigen Blick nach hinten warf, war all das Gewicht auf seinen Schultern plötzlich verschwunden. Der Anblick des wütenden Ungeheuers, welches sich ohne Rücksicht gegen die Felsdurchgänge warf um ihnen auf den Fersen zu bleiben, trieb ihn zu ungeahnten Leistungen an.
    „Wo rennen wir eigentlich hin?“ Ohnars Stimme klang keuchend und angestrengt. „Hast du überhaupt eine Ahnung wo der Ausgang ist?“
    Draihn bemühte sich laut zu sprechen, damit sein Kamerad verstand was er vorhatte. Der Sprint kostete auch ihn einiges an Kraft und bescherte dem Ritter ein feuriges Brennen in der Lunge. Der Gestank machte es nicht gerade leichter.
    „Erinnerst du dich an die Gabelung, die wir zuletzt gesehen haben? Dort müssen wir hin! Das Vieh ist zu groß für diesen kleinen Tunnel!“
    Ein Krachen hinter ihnen verriet den Flüchtenden, dass dieses Wesen, was immer es auch sei, den Abstand verringerte. Das Stampfen seiner Pranken auf dem Boden der Höhle erzeugte ein dumpfes Echo und ließ kleinere Steine auf und ab hüpfen. Ohnar hatte das Gefühl als würde der gesamte Tunnel jeden Moment unter der Erschütterung zusammenbrechen. Mit jedem Aufprall zogen sich seine Eingeweide mehr zusammen.
    „Da ist es! Da ist die Gabelung! Los! In den rechten Gang und dann einfach weiterlaufen!“
    In diesem Moment stürzte Ohnar und schlug hart gegen eine Felswand. Benommen von dem harten Aufprall und atemlos von der Flucht, hatte er Mühe sich wieder aufzurichten. Draihn machte auf der Stelle kehrt und wollte seinem Kameraden zu Hilfe eilen, da brach auch schon ihr Verfolger um die Biegung und hielt ohne sein Tempo zu verlangsamen auf sie zu. Draihn sah hinüber zu Ohnar und wusste, dass dieser nicht schnell genug weglaufen konnte. Und obwohl die Truppe für diesen Einsatz keine Rüstungen, sondern nur Kettenhemden und einen ledernen Kürass trug, war Ohnar auch damit zu schwer, um ihn zu tragen. Draihn warf einen letzten Blick auf seinen Kameraden bevor er sein Schwert über den Kopf hob und mit einem Schrei der Verzweiflung gegen das Monstrum stürmte. Das Ungeheuer, welches sich nun auf die Hinterbeine stellte, war gut und gerne doppelt so groß wie sein menschlicher Gegner und dabei so breit wie zwei Ochsen. Sein

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