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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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sehen.
    „Merkwürdig“, hörte er Ohnar leise vor sich hin wispern. „Die Fackeln sehen so aus als wären sie schon seit Jahren nicht mehr entzündet worden. Und dennoch riecht es hier nach Schwefel und Pech. Findest du nicht auch?“
    Mehr als ein halbes Nicken brachte Draihn nicht hervor. Seine Nackenhaare stellten sich auf und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken.
    Hier riecht es wie in einem alten Mausoleum. Ein Ort wo hunderte von Leichen sich ihrer Zersetzung hingeben.
    Der Boden fühlte sich unter den Füßen der Ritter so an, als ob sie an einem Strand spazieren gehen würden. Draihn sah ihn sich genauer an. Funkelnde Sandkörner fingen das Licht seiner Fackel auf. Er hoffte Fußabdrücke oder andere Spuren finden zu können, die darauf schließen ließen, dass hier kürzlich jemand vorbei gekommen war. Jedoch ohne Erfolg.
    Eine halbe Ewigkeit stolperten sie durch die dunkle Höhle. Mal landeten sie in Sackgassen und mal an mehreren Abzweigungen. Alles sah irgendwie gleich aus. Die Luft wirkte unangenehm stickig und klamm. Draihn musste unwillkürlich an ein kaltes, dunkles Grab denken. Ohnar ließ sich seine Unsicherheit, wenn er denn welche verspürte, nicht anmerken.
    Ein paar Minuten später blieben sie vor einer großen Abzweigung stehen, aus der drei Tunnel in verschiedene Richtungen hinausführten.
    „Wir werden hier nie was finden, wenn dass so weitergeht. Ich weiß ja nicht wie es dir geht, Draihn. Aber ich habe keine Ahnung mehr wo wir lang müssen.“
    Sein Waffenbruder ignorierte das mutlose Gerede und versuchte sich auf seine Umgebung zu konzentrieren. So als wüsste er auf einmal in welche Richtung sie zu gehen hätten, schritt er durch den mittleren Tunnelgang vorwärts. Um für mehr Licht zu sorgen, entzündete er jede Fackel, an der sie unterwegs vorbeikamen. Die meisten der Tunnel waren gerade einmal groß genug, dass sie aufrecht darin gehen konnten. Langsam schien sich so etwas wie ein Haupttunnel aus dem ganzen Irrgarten abzuzeichnen. Der Gang, in dem sie sich bewegten war um einiges größer als die vielen kleineren Abzweigungen. Höhe und Breite hätten gereicht, um mit einem kleinen Schiff hindurch zu segeln. Als sie erneut auf eine Gabelung stießen beschlossen sie Rast zu machen.
    „So hat das keinen Sinn“, eröffnete Ohnar das Gespräch erneut. „Wer weiß wie viele Abzweigungen es noch gibt und wohin sie führen!? Wir sollten umkehren und die Höhle für sicher erklären.“
    „Für sicher erklären? Und was passiert wenn sich irgendwo hier drin tatsächlich feindliche Soldaten versteckt halten, um uns in einen Hinterhalt zu locken?“
    „Das soll wohl ein Scherz sein. Es gibt keinerlei Spuren, die darauf schließen lassen, dass sich hier in den letzten Tagen irgendjemand rumgetrieben hat. Wahrscheinlich wurde die Höhle früher Mal von einer Schmugglerbande oder anderem Gelumpe genutzt. Und so wie es aussieht, waren selbst die schon seit Jahren nicht mehr hier.“
    „Dass ist mir zu riskant. Du hast doch gesehen wie viele Nebentunnel es gibt. Es ist gut möglich, dass wir auf unserem Weg etwas übersehen haben.“
    „Dann lass uns die Höhle ausräuchern oder von außen mit einem Einsturz verschließen. Sieh dich doch um. Hier sind nirgends Spuren. Die Fackeln an den Wänden sind uralt und fast alle kleineren Tunnel sind mit Spinnweben überzogen. Wer sollte sich hier schon verstecken?“
    Gerade als Draihn etwas erwidern wollte, ertönte aus einem der Gänge hinter ihnen ein Geräusch. Nicht laut, aber es war da. Zuerst klang es wie ein Murmeln oder Gurgeln, dann wurde es langsam lauter.
„Was zum Henker ist das?“
    Ohnar wurde mit einem Mal etwas blasser. Sollte an den Geschichten über Ungeheuer und Monster doch etwas dran sein?
    Unsinn,
sagte er sich in Gedanken.
Trolle, Golems, Oger und Steinlöwen waren Monster. Dies hier sind lediglich Geräusche in einer dunklen Höhle, die wahrscheinlich von einem kleinen Wasserrinnsal stammen, welches sich über die Wände ergießt.
    So sehr er auch versuchte sich in Gedanken zu beruhigen, seine innere Stimme sagte ihm, dass hier etwas nicht stimmte.
    „Ich wäre dafür sofort wieder nach draußen zu gehen und die Höhle von dort auszuräuchern.“
    „Du wirst es nicht für möglich halten mein lieber Ohnar, aber ich wollte gerade dasselbe vorschlagen. Abmarsch!“
    Da keiner der beiden sich die Blöße geben wollte als erster aus der Höhle zu stürmen, zwangen sie sich möglichst ruhig und langsamem Schrittes

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