Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
bis er den kalten Felsen in seinem Rücken spürte.
Ich schaffe es nicht. Diese Missgeburt wird mich gleich in Stücke zerreißen und mir danach vermutlich das Fleisch von den Knochen fressen.
Das Ungeheuer stand nun direkt vor dem verletzten Ritter und geiferte seinem Opfer bereits ins Gesicht. Von seinem gewaltigen Körper erhoben sich Dampfschwaden und erweckten den Eindruck man hätte ihn soeben mit kochendem Wasser überschüttet. Der schwarze Pelz wirkte drahtig und ließ erahnen wie erregt das Monster durch seinen Sieg wurde. Blutdurst lag in seinen Augen. Plötzlich stieß das Untier einen hohen Schrei aus und warf seinen Kopf in den Nacken.
„Verrecke du Mistvieh! Verschwinde zurück in die Unterwelt, aus der du gekommen bist!“
Es war Ohnar, der den Schweinetroll von hinten seine Klinge durch den Unterleib gestoßen hatte. Wie von Sinnen griff die Kreatur um sich und versuchte an das Schwert zu kommen um es aus seinem Körper zu ziehen. Ohnar nutzte die Gelegenheit und ergriff Draihns Waffe, um dem Monster den Rest zu geben. Mit erhobener Klinge, stürmte Ohnar auf seinen Gegner zu und schlug nach dessen Kopf. Der Schweinetroll jedoch bemerkte ihn und rammte ihm seine Klauenhand mitten ins Gesicht. Dann packte es den Ritter und schlug seine Hauer in dessen Schulter. Ohnar schrie wie von Sinnen. Draihns Klinge entfuhr seiner Hand und fiel klirrend auf den steinigen Boden. Die Schmerzensschreie Ohnars hätten seinem Waffenbruder wohl das Herz zerrissen, wenn dieser nicht ohnehin schon das halbe Bewusstsein verloren hätte. Als die Eingeweide des tapferen Ritters auf den Boden fielen verstummte er. Das Monster hatte ihm nicht nur den Bauch aufgeschlitzt, es riss ihm außerdem noch Arme und Beine ab ehe es von ihm ließ. Geräusche als wenn ein Bauer sein größtes Schwein zerlegte, erfüllten den dunklen Tunnel. Ein dumpfer Ton lies darauf schließen, dass die Kreatur den geschundenen Körper zu Boden hatte fallen lassen.
Nachdem es sich Ohnars Schwert unter lauten Schmerzensschreien aus dem Unterleib gezogen hatte, wurde die Aufmerksamkeit des Schweinetrolls auf den sich bewegenden Draihn gelenkt. Den Leichnam des Toten nicht beachtend, stampfte das Monster durch die Höhle, packte den sterbenden Menschen an der Kehle und hob ihn hoch in die Luft. Draihn hatte noch genug Kraft um seine Augen zu öffnen und seinem Henker in das hässliche Gesicht zu blicken. Als wolle es ihm noch kurz vor dem Tode Angst einjagen, öffnete das Monster sein Maul und brüllte ihm seinen heißen Atem ins Gesicht. Der faulige Gestank von verrottetem Fleisch stieg Draihn in die Nase und blutiger Geifer tropfte auf seine Brust. Und schon wieder drohten der Geruch von altem Pech und Asche ihm die Luft zu nehmen. Die dicke Zunge der Kreatur kam zwischen dessen Zähnen zum Vorschein und wanderte über Draihns blutiges Gesicht. Als es den kostbaren Lebenssaft kostete, entfuhr seiner Kehle ein geradezu triumphales Gebrüll. Das Monster feierte seinen Sieg und genoss die Aussicht auf ein reiches Mahl. In dem Moment als die Kiefer der Kreatur nach dem Ritter schnappen wollten, zuckte die linke Hand des vermeintlich Sterbenden in die Höhe und rammte Ohnars Henker einen Krummdolch durch das rechte Auge in den Kopf. Augenblicklich löste sich der Griff der Kreatur und gab Draihn frei. Der Todeskampf dauerte nur wenige Augenblicke. Die Klauen des Monsters suchten den Griff des Dolches, fassten jedoch nur ins Leere. Das Maul öffnete und schloss sich, ohne einen Laut von sich zu geben. Wie vom Blitz erschlagen fiel sein Gegner zu Boden und begrub den Sieger unter sich. Es war ein regelrechter Todesstoß gewesen, der ihm das Leben gerettet hatte.
Nun musste er es schaffen sich unter dem gewaltigen Körper des Monsters heraus zu kämpfen und bis zu seinen Kameraden am Höhlenausgang gelangen. Es dauerte eine Weile bis Draihn die Kraft fand, um sich unter dem toten Körper hervor zu graben. Er konnte es immer noch nicht glauben, dass er überlebt hatte.
Dreckiges, stinkendes Monster. Deinen Kopf werde ich dir abschneiden und meinen Hunden zum Fraß vorwerfen. Warum kommt keiner der anderen und sieht nach uns verdammt? Das Gebrüll muss man doch bis nach Obaru gehört haben.
Mit letzter Kraft und voller Verzweiflung kämpfte er sich unter dem toten Fleischberg hervor und schleppte sich ans andere Ende der Höhle. Erst jetzt wagte er es sich umzudrehen und einen Blick auf den niedergestreckten Körper des Ungetüms zu werfen.
„Was im
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