Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
Marakhe. Dieser Kontinent birgt den Tod für uns alle. Ich weiß zwar nicht was eure Leute dort zu finden hoffen, aber es weckt meine Neugier, dass ihr vor einiger Zeit eine Vielzahl an Schiffen zum toten Kontinent ausgesandt habt ohne dem Rat davon zu berichten. Ich muss euch doch wohl nicht daran erinnern, dass alle Vorgänge die mit diesem Ort zu tun haben den Ratsmitgliedern zu melden sind?!“
Erstaunlicherweise war es einer der Menschen, welcher dem Zentaur zu Hilfe kam.
„Ehrenwerter Elynos, ich muss euch bitten Ratsmitglied Marakhe nicht länger zu dieser Angelegenheit zu befragen. Es steht außer Frage, dass die Vorgänge auf
Teberoth
besprochen werden müssen. Jedoch nicht jetzt!“
„Was? Ich verstehe nicht wieso…?“
„Ich bitte euch, mein alter Freund. Haltet euch an die Vorgehensweise des Rates. Im Augenblick sind wir hier um über eine der euren zu sprechen, die sich unseren Anweisungen widersetzt hat. Es gilt nun herauszufinden wo sie sich aufhält und was sie vorhat.“
Fassungslos und zugleich erzürnt über die Ignoranz welche ihm entgegengebracht wurde wusste Elynos nicht mehr was er noch sagen sollte.
„Ich vermag euch in diesem Moment nicht Näheres zu berichten. Ich werde in meine Heimat zurückkehren und meine Herrscher um Hilfe bitten. Doch eines lasset euch allen gesagt sein. Der Junge mag aus den allerbesten Absichten auf ein Schiff, das Richtung
Komara
segelt, gegangen sein. Vielleicht denkt er sogar aus edlen Motiven heraus zu handeln. Der Rat jedoch sollte es besser wissen. In diesem Jungen steckt das Böse. Wenn der Dämon es schafft sein Herz zu erreichen, dann werden die fünf Kontinente vom Schatten des Todes ergriffen werden. Niemand vermag ihn aufzuhalten wenn er der Unterwelt entkommt. Obwohl das Schattenkind Tymae nicht auf den Befehl der elfischen Herrscher handelt, tut sie vermutlich das einzig Richtige. Der Junge muss sterben!“
Die Stille, welche diesem Satz folgte, war beinahe greifbar. Keiner der Weisen vermochte etwas zu erwidern, dass Elynos Ansicht hätte entkräften können. Plötzlich erhob sich aus den Reihen der Menschen ein breiter Schatten. Es war Rahbock, der Eremit. Er lebte in einem Dorf der Reggits östlich von
Isamaria.
„Wie könnt ihr euch dessen so sicher sein, großer Elynos? In der Prophezeiung heißt es, dass jener, der die Dunkelheit zu bringen vermag, auch die Macht hat den Dunkelgott und seine Diener zu vernichten. Wir alle wissen, dass Ozanuhl einige seiner Dämonen in menschliche Hüllen gewandelt hat, um seine Rückkehr aus der Unterwelt zu ermöglichen. Jener Junge ist der Einzige, welcher in der Lage ist diese Kreaturen zu finden und zu vernichten.“
„Woher wollt ihr wissen, dass er nicht dem Dunkelgott verfällt?“, entgegnete Elynos.
Rahbock blickte seine menschlichen Brüder und Schwestern an und wartete auf ein Zeichen ihrerseits frei Sprechen zu können. Auf ein Nicken des obersten menschlichen Weisen hin richtete er sich wieder an Elynos.
„Wir haben einen Mann in der unmittelbaren Nähe des Jungen, welcher dafür sorgen wird, dass dieser nicht den falschen Weg einschlägt. Er wird ihn leiten und seiner wahren Bestimmung zuführen. Nämlich der Retter unserer Welt zu sein. Dieser Junge ist die einzige Waffe, welche uns in dem bevorstehenden Kampf mit den Mächten der Unterwelt zur Verfügung steht. Sollte er sterben, stirbt die Hoffnung auf ein Überleben aller lebenden Wesen auf
Berrá
. Wenn Tymae den Jungen findet und ermordet, tritt die Prophezeiung der Dunkelheit in Kraft. Sein Blut wäre geschändet und seine unsterbliche Seele wird den Dunkelgott aus der Unterwelt befreien. Will euer Volk wirklich diese Last auf sich nehmen?“
Mit eindringlichen Blicken musterte Rahbock den Elfen, um in seinen Zügen eine Regung zu finden. Das sagenumwobene Volk jedoch war bekannt dafür nicht so schnell Gefühle zu zeigen. Auch dies führte dazu, dass sie oft als kaltherzig und mitleidslos angesehen wurden. Doch Elynos vermochte im Moment nicht seine Gefühle noch länger zu verbergen. Er sah regelrecht so aus als versuchte er sich den Augen des Rates zu entziehen.
„Ich muss euch alleine sprechen“, flüsterte er Rahbock entgegen während er ihn von den Ohren des Rates wegzog. „Bitte kommt heute Nacht zum Ratsturm der Schattenkinder. Ich werde euch dort erwarten.“
„Zum Turm der Schattenkinder? Wieso nicht zum Turm des Elfenvolkes? Elynos, was geht hier vor? Der Turm der Schattenkinder wurde schon seit über
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