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Blutlinien - Koeln Krimi

Blutlinien - Koeln Krimi

Titel: Blutlinien - Koeln Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myriane Angelowski
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Niehl gefunden wurde, sind eindeutig DNA -Spuren und Fingerabdrücke von Karina Marcks sichergestellt worden. Wir lassen uns gerade von allen Rewe-Märkten, die zwischen der Arbeitsstelle des Opfers und dem Fundort liegen, Videobänder zum Sichten aushändigen.« Ben trank einen Schluck Kaffee. »Vielleicht entdecken wir Frau Marcks, sehen, dass jemand sie anspricht oder sonst etwas, das uns weiterhilft.«
    »Dann muss sie schon samstags eingekauft haben«, sagte Maline.
    »Genau, wir müssen die Samstage sichten, außer den Zeiten, an denen Frau Marcks nachweislich in der Klinik war.«
    Maline nickte zustimmend. Ein Strohhalm nur, aber besser als nichts.
    »Außerdem hat sich eine Zeugin über einen Motorradfahrer aufgeregt, der ihr in der Mordnacht beinahe ins Auto gerast wäre, und zwar auf dem Niehler Damm gegen drei Uhr morgens.«
    »Nummernschild? Auffälligkeiten?«
    »Nichts, aber wenn wir Glück haben, gibt es weitere Hinweise in diese Richtung.« Ben stellte die Kaffeetasse ab. »Rufst du mal beim LKA an und machst Druck wegen der Fingernägel und Faseranalysen? Tom und ich treten denen schon den ganzen Vormittag auf die Füße, und ein Kollege hat versprochen, sich zeitnah zu melden, aber solche Zusagen sind ja immer relativ.«
    »Bin schon weg«, sagte Maline. »Eine Frage noch, wer bearbeitet denn jetzt den Fall von Chiara und Lou?«
    »Ich weiß nicht, wem Tom die Sache gegeben hat. Konzentrieren wir uns einfach auf unseren Fall. Damit haben wir alle Hände voll zu tun.«

Köln-Mülheim, Salzstraße
    »Ich verstehe immer noch nicht, warum du Cesare nicht eingeweiht hast«, sagte Viktor und rollte eine rosa Sammeltasse in Zeitungspapier ein. »Er kriegt doch einen Schlag, wenn er aus Venedig zurückkommt und die ganze Wohnung wie leer gefegt ist.«
    Marilyn wollte eine fertig gepackte Kiste nehmen, doch Viktor war schneller, griff den Karton mit Leichtigkeit und hob ihn auf einen der Stapel im Flur. Fünfundvierzig Kisten hatten sie bereits gepackt, und langsam näherten sie sich dem Ende. Marilyns Blick heftete sich auf seinen ansehnlichen Bizeps.
    Viktor grinste. Er war sich seiner Wirkung bewusst und ließ nun die Muskeln spielen, auch wenn er nur mit einem Edding » KÜCHE « auf die braune Pappe schrieb.
    »Egal, ob du es nachvollziehen kannst oder nicht.« Marilyn nahm eine weitere Tasse und wickelte sie ein. »In nicht einmal drei Stunden stehen die Möbelpacker vor der Tür, dann müssen wir fertig sein.«
    Viktor stöhnte. »Wir schuften jetzt schon die ganze Nacht durch. Hätten Ralle und seine Freunde nicht noch bleiben können?«
    »Ich bin froh, dass die Jungs überhaupt da waren«, sagte Marilyn. »Sie haben immerhin alle Möbel abgebaut.«
    »Bis auf das Bett«, grinste Viktor.
    »Das bleibt stehen. Cesare mag es nicht, deshalb habe ich es verkauft. Es wird übermorgen abgeholt.«
    Viktor trug die nächste gepackte Kiste zu den anderen in den Flur, kam in die Küche zurück und sank erschöpft auf einen Klappstuhl. »Ich habe noch nie eine Wohnung in solcher Geschwindigkeit leer geräumt. Das geht mir fast zu schnell, wir haben hier alle so viele schöne Stunden verbracht.«
    »Was meinst du, wie ich mich fühle? Mir fällt das Ganze auch nicht leicht. Ich könnte ständig heulen.«
    Viktor verzog seinen breiten Mund zu einem schiefen Lächeln. »Dann blas die ganze Sache doch ab.«
    Marilyn lehnte sich gegen den Küchentisch. »Du weißt genau, dass das nicht geht. Hast du die Mahnungen vergessen?«
    »Nein.«
    »Als Nächstes steht uns die Zwangsräumung ins Haus, oder was meinst du, weshalb ich uns eine neue Wohnung gesucht habe? Mit Sicherheit nicht zum bloßen Vergnügen.«
    Viktor brummte etwas und begann damit, das verblichene Gewürzregal von der Wand zu schrauben.
    »Ich musste handeln«, fuhr Marilyn fort. »Cesare ist mit der Wahrheit nicht rausgerückt, weil er dachte, dass ich sie nicht verkrafte. Aber wie ausweglos er die Situation tatsächlich empfindet, weiß ich erst seit …«
    »Seit?«
    »Ich habe Spritzen gefunden«, Marilyn zögerte, »randvoll mit Pentobarbital.«
    Viktor stemmte eine Hand in die Seite. »Was ist das für ein Zeug?«
    »Schlafmittel. Bei einer Überdosis lähmt es das Atemzentrum und führt zum Tod durch Ersticken.«
    »Und?«
    Marilyn seufzte. Viktor war süß, aber manchmal stand er auf der Leitung. »Ich glaube, dass Cesare überlegt hat, sich oder vielleicht auch uns beide umzubringen. Das Pentobarbital stammt bestimmt noch aus seiner

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