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Blutlinien - Koeln Krimi

Blutlinien - Koeln Krimi

Titel: Blutlinien - Koeln Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myriane Angelowski
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genial. Ich meine, ich lege wirklich genügend Schnitzel aus, hinterlasse Spuren und lache ihnen ins Gesicht.
    Sie knacken die Nuss nicht, schaffen es nicht, die Beweise zusammenzusetzen. Gut für mich, auch wenn es bedeutet, dass ich mit meiner Genialität im Verborgenen bleibe.
    Glückspilz. Meine Tante nannte mich manchmal so. Das Glück findet die Erfolgreichen. Sie könnte noch leben, wenn sie den Mund nicht so voll genommen hätte. Sie wusste einfach nicht, wann es genug ist. Ständig hat sie mich mit ihren Andeutungen gepiesackt.
    Du bist wie ich. – Du lügst! Halt die Fresse!
    Verschließ dich nicht vor der Wahrheit. – Schnauze oder ich steche dich ab!
    Sie hat ihr elendes Schandmaul nicht gehalten. Ich musste ihr das Messer zwischen die Rippen stoßen, damit sie ihre Lügen nicht länger verbreiten konnte. Bezahlt hat sie, und ehrlich gesagt, ich hätte sie viel früher beseitigen sollen.
    Die Terrarien habe ich zerschlagen, nachdem ich sie für immer zum Schweigen gebracht habe. Den Spinnen habe ich die Freiheit geschenkt, kein Tier sollte eingesperrt leben. Schon als Junge habe ich sie gebeten, die Viecher freizulassen, die sie von ihren Reisen ins Land geschmuggelt hatte. Gelacht hat sie und mich Dummerchen genannt.

Köln-Kalk, Evangelisches Krankenhaus, Buchforststraße
    »Ich dachte, ich schaue noch einmal vorbei und bringe dir Nugathörnchen.« Hanna hielt eine Tüte und zwei Pappbecher in die Höhe. »Einen richtig guten Cappuccino habe ich auch besorgt.«
    »Wenn ich nicht bald hier rauskomme, passe ich nicht mehr in meine Klamotten«, maulte Lou.
    »Stimmt es, dass du morgen schon entlassen wirst?«
    »Darauf kannst du wetten, ich bleibe keinen Tag länger.«
    »Hast du noch Schmerzen?«
    »Nicht besonders, aber die alltäglichen Arbeiten werden kompliziert mit nur einem Arm.«
    Hanna tätschelte Lous Bein. »Erst mal herzlichen Glückwunsch zur Festnahme des Dreckskerls, der auf dich geschossen hat. Ich war so erleichtert, als mir Maline davon erzählt hat. Was ist das denn für einer?«
    »Milieu. Zuhältermist. Er wurde bereits wegen mehrerer Delikte gesucht.«
    Hanna schüttelte den Kopf. »Hoffentlich ist dir das eine Lehre, nächstes Mal hältst du bitte nicht mitten in der Nacht auf einer einsamen Straße an, um wen auch immer zu retten, sondern du rufst die Polizei.«
    Lou grinste.
    »Wie geht es deiner Mutter? Sind die Damen in Santiago de Compostela angekommen?«
    »Nicht ganz. Sie gehen die letzte Etappe von Petrouzo aus. Bei ihrem Tempo brauchen sie für die Strecke bestimmt sieben Stunden. Aber egal, sie kommen gut voran, obwohl es regnet.«
    »Wahnsinn, ich finde das einfach großartig!«
    »Ich muss sagen, ich bin auch ein bisschen stolz auf meine Mutter.« Lou trank einen Schluck Orangensaft.
    »Sorry, ich muss zwei Sachen mit dir besprechen.« Hanna reichte Lou einen Brief. »Den hat mir Maline mitgegeben, offenbar ist er zurückgekommen, weil die Adresse nicht zustellbar war.«
    Lou nahm das Kuvert in die Hand und schaute irritiert. »Die Karte hatte ich an Clemens geschickt, schon vor Tagen. Das verstehe ich nicht. Vielleicht die falsche Hausnummer?«
    Hanna schüttelte den Kopf. »Ich musste heute nach Braunsfeld zu einem Großkunden und habe den Brief mitgenommen. Du schreibst ja so unleserlich, und ich dachte, der Briefträger hat vielleicht einfach deine Klaue nicht entziffern können.« Hanna beugte sich vor. »Bist du wirklich nie bei Clemens gewesen?«
    Lous Magen rumorte. »Er wollte es nicht, und ich konnte seine Begründung nachvollziehen, wieso?«
    »Weil er an der Adresse, die er dir offenbar angegeben hat, nicht wohnt.«
    »Was?« Lou wurde übel. »Bist du sicher?«
    »Hundertprozentig. Ich habe sämtliche Klingeln und Briefkästen abgesucht.« Hanna schien sich ebenfalls unwohl zu fühlen. Auf ihrer Stirn zeigten sich Schweißperlen. »Was kann das bedeuten?«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte Lou. Sie war wie vor den Kopf geschlagen, lehnte sich in die Kissen zurück und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Wenn sie darüber nachdachte, hatte es einige Situationen gegeben, bei denen sich ein Störgefühl in Richtung Clemens gemeldet hatte. Kleine Ungereimtheiten, nichts Schwerwiegendes, Situationen, bei denen sie eine kurze Irritation für sich abgebügelt hatte. Bist du unterwegs? – Wieso? Ich liege im Bett. – Ich dachte, ich hätte Fahrgeräusche gehört. – Nein, ich bin zu Hause. – Wirklich?
    »Lou? Bist du okay?« Hanna klang besorgt. »Ich

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