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Blutlinien - Koeln Krimi

Blutlinien - Koeln Krimi

Titel: Blutlinien - Koeln Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myriane Angelowski
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mitgenommen hat. Auch wenn es zuerst absurd klang. Ich bin nur froh, dass ich nicht auf ihn geschossen habe, ich war kurz davor, als ich Johanna Feldhaus’ Namen las. Ich habe mich im Bruchteil einer Sekunde dagegen entschieden. Mir wird jetzt noch ganz schlecht.«
    »Wilson hat seine Aussagen bestätigt«, sagte Ben. »Der Junge war ganz verstört, auch wenn er sich in der Garage anscheinend nicht viel bei den Funden gedacht hat.«
    »Wilson ist doch noch ein halbes Kind«, sagte Maline. »Ich kann verstehen, dass er durch den Wind ist. Er hat Clemens gesagt, wo der Terrassenschlüssel zu finden ist. Oh Mann, und offenbar war ich die Nächste auf seiner Liste! Ihm muss es gehörig in den Fingern gejuckt haben, mir gegenüberzusitzen und gute Miene zum bösen Spiel zu machen.«
    »Er hätte dich kaltgemacht«, sagte Ben. »Da habe ich nicht den geringsten Zweifel.«
    »Lâle konnte den Kerl nicht beschreiben, der im Haus war«, sagte Lou.
    »Unwichtig«, meinte Ben. »Ist doch logisch, dass es Clemens war. Außerdem hat der Erkennungsdienst Fingerabdrücke im ganzen Haus gesichert, ich wette, seine sind dabei.«
    »Das dürfte kein Beweis sein, immerhin ist er bei mir ein und aus gegangen, aber …« Lou spürte einen Kloß im Hals. »Du meine Güte, ich darf gar nicht daran denken, wie nah er uns allen gekommen ist.«
    »Ich bin sicher, dass wir in der Garage Beweise finden, die ihn für eine ziemlich lange Zeit hinter Gitter bringen«, sagte Ben.
    »Ich kann nur hoffen, dass er da ist. Ich will ihm in die Augen sehen, wenn …«
    »Nichts da!«, schnaubte Ben. »Du verlässt dieses Fahrzeug nicht.«
    Lou kniff die Lippen zusammen.
    Der Streifenwagen vor ihnen näherte sich mit Blaulicht und Martinshorn der Kreuzung an der Merheimer Straße und überquerte die Fahrbahn trotz Rotlicht. Ben setzte ihm nach.
    »Ich mache mir echt Vorwürfe, weil ich Lâle so lange allein gelassen habe«, sagte Maline.
    »Ihr geht es gut«, sagte Lou.
    »Gott sei Dank ist ihre Mutter sofort aus Frankfurt angereist«, sagte Maline. »Lâle braucht jetzt einfach jemanden, der sich um sie kümmert, ihr beisteht und darauf achtet, dass sie zur Ruhe kommt. Auch in Bezug auf Dana kann sie jeden emotionalen Beistand gebrauchen.«
    Mit quietschenden Reifen bog Ben hinter dem Streifenwagen in die Escher Straße ein. Hier, in der Nähe der Kleingartenkolonie, hatte Clemens eine Garage angemietet.
    Unerwartet stieg Ben auf die Bremse. Vor dem Einsatzfahrzeug fuhr ein Wagen Tempo dreißig. Offenbar suchte der Fahrer in aller Ruhe einen Parkplatz. Eigentlich war die Straße breit genug für ein Überholmanöver, aber die Gegenfahrbahn wurde von einem Lkw mit Anhänger blockiert, der offenbar eine Panne hatte. Orange Warnlichter blinkten.
    »Machen Sie bitte die Straße frei«, tönte es aus dem Streifenwagen.
    Der Mann fuhr bedächtig weiter.
    »Los! Runter von der Straße!«, echauffierte sich Ben und drückte auf die Hupe. »Platz da, du Pappnase!« Kurz entschlossen lenkte er das Zivilfahrzeug auf den breiten Gehweg. Ein alter Mann mit Rollator sprang zur Seite. Maline sah, wie er wild gestikulierte.
    Ben überholte den Streifenwagen sowie das schleichende Auto und setzte sich an der nächsten Stelle, an der eine Ausfahrt war, vor beide Fahrzeuge. Der Autofahrer war stehen geblieben und ließ auch den zweiten Funkstreifenwagen vor, der Bens Beispiel gefolgt war. Endlich reagierte auch der Fahrer des Civics, gab Gas, fuhr dann rechts ran und ließ die Kollegen vorbei.
    Die Einfahrt zum Hof, in dem sich die Garagenboxen befanden, war nicht zu verfehlen. Michels Beschreibung erwies sich als präzise. Ben bog als Erster auf den Hof ein.
    Bis auf Lou sprangen alle beinahe gleichzeitig aus ihren Fahrzeugen und postierten sich mit gezogenen Schusswaffen vor Box 17. Die unscheinbare Tür, die ebenfalls in die Garage führte, fanden sie sofort.
    Ben fackelte nicht lange, nachdem er sich vergewissert hatte, dass Lou tatsächlich im Einsatzwagen sitzen geblieben war.
    »Eintreten!«, befahl er.
    Scheppernd sprang die dünne Blechtür aus den Angeln.
    Clemens hockte neben seinem Motorrad, schraubte am Motor und wich zurück, als er die gezogenen Pistolen realisierte.
    »Ich hätte euch auch die Tür aufgemacht«, sagte er trocken.
    »Auf den Boden!«, brüllte ein Schutzpolizist und zielte mit gezogener Waffe auf ihn. »Runter auf den Bauch!«
    Ein weiterer kräftiger Polizist warf sich auf ihn, ein Dritter fasste seine Arme. Sekunden später ließ Maline

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