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Blutlust

Blutlust

Titel: Blutlust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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zu wenig Sex«, sagte ich. »Wahrscheinlich beides.«
    Der Schlaksige wurde rot und schaute schüchtern zu Boden.
    »Und jetzt lasst mich in Ruhe.«
    »Wir wollen dir nur helfen«, begehrte Britney auf.
    »Ihr wollt mich vor Vampiren retten«, sagte ich mit mehr als nur einer Spur Zynismus. »Danke, aber kein Bedarf.«
    Als ich losgehen wollte, wollte mir Nick schon wieder den Weg verstellen, doch Jane zog ihn zur Seite.
    »Lass sie gehen. Sie ist jetzt wenigstens gewarnt.«
    Es war fünf vor neun, und ich schlenderte durch den mittlerweile dunklen Park.
    Quatsch! Natürlich schlenderte ich nicht, ich eilte . Der Tag war viel zu langsam vergangen im Verhältnis zu meiner ungeduldigen Vorfreude auf Max. An der Uni hatte ich ihn heute nicht gesehen, obwohl ich natürlich permanent die Augen nach ihm offen gehalten hatte, und auf die Vorlesungen hatte ich mich auch nicht so wirklich konzentrieren können.
    Aber jetzt gleich würde ich ihn endlich wiedersehen … um das nachzuholen, wonach ich mich schon gestern Nacht so brennend gesehnt hatte.
    Ich wollte Sex. Sex mit ihm. Ich hatte sogar trotz des leichten Nebels extra ein kurzes Kleid ohne etwas darunter angezogen. Ich war heiß!
    Mein Weg führte mich an auf Parkbänken knutschenden Pärchen vorbei, immer tiefer in das Zentrum des Parks, dem man anmerkte, dass er älter war als die Stadt. Älter als New York. Der Gedanke ließ mir eine leichte Gänsehaut über den Rücken rieseln, wenn ich mir vorstellte, dass einige dieser Baumriesen schon lange vor der Ankunft der Siedler aus Europa hier gestanden hatten; als Manhattan noch Manna-hata hieß, ›Insel der vielen Hügel‹ in Unami, der Sprache der Lenape-Eingeborenen, und der nahe Hudson River noch Muhheakantuck .
    Je weiter ich in die Mitte dieser grünen Insel vordrang, umso seltener begegnete mir jemand. Auch waren hier die Bänke leer und die Laternen spärlicher gesät. Der Lärm der Stadt drang nur noch von weit entfernt zu mir herüber, und alles in mir kribbelte bei der Vorstellung, dass das der perfekte Ort war für Sex im Freien.
    Ich freute mich auf das erste Mal mit Max. Sehr.
    Schließlich erreichte ich die alte Eiche. Max stand neben dem dicken Stamm im tiefen Schatten der gewaltigen Krone. Regungslos wie eine Statue. Er trug seinen fersenlangen schwarzen Ledermantel, der ihm bei Dunkelheit noch sehr viel besser stand als schon am Tag, und seine Augen schienen durch die Dunkelheit und den Nebel hindurch zu leuchten.
    Vampir!
    Die lächerlichen Vorwürfe der Freaks schossen mir durch den Kopf, und ich hätte beinahe wieder laut aufgelacht. Mir wollte einfach nicht in den Kopf, wie auch noch ausgerechnet Menschen mit akademischer Bildung so einen Unsinn nicht nur glaubten, sondern auch noch verbreiteten.
    »Guten Abend, Sinna«, sagte er mit seiner mich jedes Mal aufs Neue kirre machenden tiefen Stimme. Ich musste mich zusammenreißen, die letzten zehn, zwölf Meter zu ihm hin nicht zu rennen.
    »Guten Abend, Gebieter«, schnurrte ich in Anlehnung an das Spiel der Party gestern Nacht.
    Er schmunzelte und breitete die Arme aus, ohne mir auch nur einen Schritt entgegenzukommen.
    »Du kommst aus freien Stücken?«, fragte er.
    »Nichts auf der Welt hätte mich abhalten können.« Ich trat an ihn heran und schlang meine Arme um seinen muskulösen Nacken. Er packte mich und zog mich noch enger an sich heran.
    Schon der erste Kuss war geradezu umwerfend. Sein Duft nach Sandelholz und Moos drang mir in die Nase, und ich erwiderte den fordernden Druck seiner Lippen mit einem nicht mehr im Zaum zu haltenden Spiel meiner Zunge. Ich presste meine Brust gegen seinen festen Bauch und konnte knapp darunter durch seine Hose hindurch fühlen, dass er genauso bereit war wie ich.
    Instinktiv wollte ich danach greifen, hielt mich aber dann zurück. Ich wollte, dass er die Führung übernahm. Ich wollte, dass er wirklich mein ›Gebieter‹ wurde. Der, der die Regeln bestimmt, das Tempo. Ich wollte sein Spielzeug sein. Ihm ausgeliefert.
    Dienerin seiner Lust.
    Seine Lippen schmeckten so gut wie letzte Nacht. Besser noch. Ich war wacher und klarer. Meine Lust war definitiv pure Lust auf ihn, keine allgemeine, vielleicht verfälscht durch eine Orgie um mich herum, wie gestern Abend. Er hatte recht gehabt, mich warten zu lassen.
    Himmel, was waren seine Arme stark!
    Ich legte mich in sie hinein, und mein Kopf sank unter seinem brennenden Kuss nach hinten. Immer weiter öffneten sich meine Lippen vor Gier. Ich trank seinen Atem

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