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Blutlust

Blutlust

Titel: Blutlust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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schlug bis zum Hals, und wieder stieg mir sein ganz spezieller Duft in die Nase – Sandelholz und Moos.
    Das Loft war überwältigend. Es war riesig – allein der Eingangsbereich so groß wie mein ganzes Apartment – und bestimmt vier, wenn nicht fünf Meter hoch. Die Wände waren aus rotbraunem, unlasiertem Ziegel, und trotzdem war es angenehm warm. Aus dem Wohnzimmer dahinter hätte man unangestrengt ein ganzes Restaurant machen können.
    Es hatte einen großen Kamin, jeder der darin brennenden Holzscheite so dick wie mein Oberschenkel. Statt Lampen gab es Kerzen, die in Haltern an den Wänden steckten und den Raum in ein gelblich flackerndes Licht tauchten. Balken überall.
    Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.
    Vor dem Kamin ein gewaltiges Sofa und Lehnsessel aus blutrotem Leder. Die spiegelglatt geschliffenen Holzdielen aus dunklem Kirschholz. Regale aus Mahagoni. Viele Regale. Die Bücher darin – durchaus auch jede Menge alte – zu abgegriffen, um nur eitle Dekoration zu sein.
    Ich stieß unwillkürlich einen anerkennenden Pfiff aus.
    »Das hat alles mein … Erzeuger bezahlt«, sagte Max, und seine tiefe Stimme war wie ein willkommener Biss in den Nacken.
    Er deutete auf einen großen Esstisch vor dem raumbreiten Panoramafenster, durch das man über den Park sehen konnte. Er war festlich gedeckt – die Platten und Teller darauf mit Cloches aus Silber, um, was auch immer unter ihnen war, warm zu halten.
    In einem großen Kübel mit Eis stand eine noch verschlossene Flasche Champagner mit einer weißen Stoffserviette um den Hals.
    »Bitte nimm doch Platz«, sagte er. »Und sei bitte nicht böse, dass ich bereits gegessen habe.«
    »Ich bin nicht zum Essen hier, Max«, antwortete ich.
    Er lächelte amüsiert – und es war, als würden seine Zähne dabei aufblitzen. »Ich weiß.«
    Ich lächelte zurück und fühlte, wie meine Wangen glühten.
    »Schau dennoch nach, was unter der Cloche in der Mitte auf dich wartet.« Er sprach es nicht wie eine Bitte aus, und ich gehorchte allein schon aus Neugier. Ich ging zu dem Tisch hinüber und hob die Cloche ab.
    Handschellen.
    »Eine schöne Idee«, sagte ich begeistert – und meine Stimme klang ein wenig heiser.
    »Ich freue mich, dass wir uns da einig sind.«
    »Ja, das sind wir.« Ich ahnte natürlich sofort, was er mit mir vorhatte – und ein Teil von mir war dazu augenblicklich bereit. Aber – Du musst die Regeln ändern, wenn du ›einzigartig‹ bleiben willst , erinnerte mich meine innere Stimme, obwohl sie plötzlich sehr schwach klang im Vergleich zu meinem Wunsch, mich jetzt einfach hinzugeben … mich einfach selbst zu fesseln und mich von ihm nehmen und benutzen zu lassen.
    Ich hob die Handschellen von der Silberplatte und ging mit aufreizendem Hüftschwung zu ihm zurück.
    »Streck die Hände aus«, sagte ich – sanft, aber bestimmt.
    Er hob überrascht eine Augenbraue.
    Ich schenkte ihm mein verführerischstes Lächeln und gab mir Mühe, meinen Blick nicht zu senken.
    »Tu es einfach.« Eine Bitte, kein Befehl. Ich ahnte, dass ein Mann wie Max auf Befehle eher störrisch reagieren würde.
    Er legte seinen Kopf leicht fragend zur Seite. Dann aber schmunzelte er und streckte seine Hände nach vorne. Sie waren groß und sehnig. Gar nicht so fein und verweichlicht, wie man es von einem Studenten und Sohn reicher Eltern vielleicht vermutet hätte.
    »Ich bin gespannt«, sagte er, und jetzt war auch seine dunkle Stimme ein wenig heiser.
    »Gut.« Ich legte ihm die Handschellen an und schloss sie mit lautem Klicken. Dann strich ich mit den Fingerspitzen über die Sehnen seiner Handrücken. »Unter welcher der Cloches liegt das Seil?«
    Er grinste.
    Ich grinste zurück und ging wieder zum Tisch, hob die Cloche neben der ersten an. Eine Augenbinde. Die würde ich nicht brauchen. Unter der nächsten fand ich ein langes Seil.
    »Sehr schön. Nimm doch bitte auf dem Sofa Platz.« Ich drehte mich erst wieder zu ihm herum, als ich seine Schritte hörte.
    »Was hast du vor?«, fragte er amüsiert, während er sich mit dem Rücken zu mir setzte.
    »Lass dich überraschen«, sagte ich, wohl wissend, dass er mir an meiner Stelle das Gleiche geantwortet hätte.
    Noch im Hinübergehen band ich das eine Ende des Seiles zu einer Schlaufe, die sich nicht zuziehen konnte. Ich trat hinter ihm an die Sofalehne und legte sie ihm um den Hals.
    Er atmete tief ein und ließ mich gewähren, als ich mit dem Seil langsam, aber unnachgiebig seinen Kopf in meine Richtung zog. Dann

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