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Blutmale

Blutmale

Titel: Blutmale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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anderen Themen. Und ja, er wollte wissen, was ich davon halte. Das ist auch kaum überraschend, denn schließlich wurde die Leiche in seinem Garten gefunden. Da ist es verständlich, dass er neugierig ist. Und er ist viel leicht auch ein klein wenig exzentrisch.« Sie fing Janes Blick auf und fand ihn unangenehm bohrend. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder der Leiche zu, den Wunden, die sie längst nicht so sehr verstörten wie Janes Fragen.
    »Exzentrisch? Ist das alles, was dir dazu einfällt?«
    Sie erinnerte sich daran, wie Sansone sie an diesem Abend angesehen hatte, wie das Kaminfeuer sich in seinen Augen ge spiegelt hatte, und ihr kamen noch andere Begriffe in den Sinn. Intelligent. Attraktiv. Einschüchternd.
    »Findest du nicht, dass er ein bisschen unheimlich ist?«, fragte Jane. »Mir geht's jedenfalls so.«
    »Wieso?«
    »Du warst doch in seinem Haus. Das ist, als ob man plötzlich in eine andere Zeit versetzt wird. Und die anderen Zimmer hast du ja gar nicht gesehen, mit den ganzen Porträts, die einen von den Wänden herunter anstarren. Man kommt sich
    vor wie in Draculas Schloss.«
    »Er ist Geschichtsprofessor.«
    »War. Er ist im Ruhestand.«
    »Das sind vermutlich alles Erbstücke von unschätzbarem Wert. Er hält offenbar das Vermächtnis seiner Familie in Ehren.«
    »O ja, das Vermächtnis seiner Familie. Da hat er es wirklich nicht schlecht getroffen. Von denen hat seit vier Generationen keiner mehr für sein Geld arbeiten müssen . «
    »Und dennoch hat er eine erfolgreiche akademische Laufbahn hingelegt. Das musst du immerhin anerkennen. Er hat sich nicht für ein sorgloses Leben als Playboy entschieden.«
    »Es gibt da ein interessantes Detail. Der Treuhandfonds der Familie wurde im Jahr 1905 aufgelegt, von seinem Urgroßvater. Und nun rate mal, wie dieser Treuhandfonds sich nennt?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Die Mephisto-Stiftung.«
    Maura blickte überrascht auf. »Mephisto?«, murmelte sie.
    »Da fragt man sich doch, was das denn wohl für ein Vermächtnis sein mag - bei dem Namen.«
    »Was bedeutet denn dieser Name - Mephisto?«, wollte Yoshima wissen.
    »Ich habe nachgeschlagen«, antwortete Jane. »Das ist die Kurzform von ›Mephistopheles‹. Ihre Chefin hier weiß bestimmt, wer das ist.«
    »Der Name stammt aus der Sage von Dr. Faustus«, sagte Maura.
    »Wer?«, fragte Yohima.
    »Dr. Faustus war ein Zauberer«, erklärte Maura. »Er zeichnete geheime Symbole, um den Teufel zu beschwören. Da erschien ein böser Geist namens Mephistopheles und bot ihm einen Pakt an.«
    »Was war das für ein Pakt?«
    »Um an die letzten Geheimnisse der Magie zu gelangen, verkaufte Dr. Faustus dem Teufel seine Seele.«
    »Mephisto ist also …«
    »Ein Diener Satans.«
    Plötzlich tönte eine Stimme aus dem Lautsprecher. »Dr. Isles«, sagte Mauras Sekretärin Louise, »Sie haben einen externen Anruf auf der Eins. Ein gewisser Mr. Sansone. Möchten Sie annehmen, oder rufen Sie später zurück?«
    Wenn man vom Teufel spricht.
    Maura fing Janes Blick auf und sah ihre Freundin kurz nicken.
    »Ich nehme den Anruf an«, sagte Maura. Sie streifte ihre Handschuhe ab, ging zu dem Apparat an der Wand und griff nach dem Hörer. »Mr. Sansone?«
    »Ich störe Sie hoffentlich nicht«, sagte er.
    Sie blickte zu dem Leichnam auf dem Tisch. Eve Kassowitz wird es nichts ausmachen , dachte sie. Niemand ist so gedul dig wie die Toten . »Nein, ich habe einen Moment Zeit.«
    »Am Samstag lade ich hier in meinem Haus zu einem kleinen Diner ein. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie uns Gesellschaft leisten würden.«
    Maura schwieg einen Moment. Sie spürte genau, wie Jane sie beobachtete. »Ich muss noch darüber nachdenken«, sagte sie.
    »Sie fragen sich sicher, wie ich dazu komme, Sie einzuladen.«
    »Ja, da haben Sie recht.«
    »Ich verspreche Ihnen, dass ich Sie nicht über den Fall ausfragen werde.«
    »Ich kann sowieso nicht darüber sprechen. Das wissen Sie sehr wohl.«
    »Selbstverständlich. Das ist auch nicht der Grund, weshalb ich Sie einlade.«
    »Warum dann?« Eine ziemlich direkte, ja plumpe Frage, aber sie musste sie stellen.
    »Wir haben gemeinsame Interessen. Gemeinsame Anliegen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich weiß, was Sie meinen.«
    »Kommen Sie am Samstag gegen sieben zu unserem Diner. Dann können wir uns darüber unterhalten.«
    »Da muss ich zuerst in meinen Terminkalender schauen. Ich sage Ihnen dann Bescheid.« Sie legte auf.
    »Was war das denn?«, fragte Jane.
    »Er hat mich

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