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Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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können. Er hatte die Frau, die er liebte, unendlich verletzt. Und er konnte es nicht ungeschehen oder zumindest wieder gut machen. Am liebsten hätte er sich in ihre Arme gelegt, einfach nur Ruhe gefunden und alles andere vergessen. Er würde ihr sagen und beweisen, dass sie die Einzige auf dieser Welt war, die für ihn wirklich zählte, dass er mit ihr unglaublich glücklich war und so etwas nie, nie wieder geschehen würde. Und dass ihn eigentlich auch keine Schuld traf. Er hatte zu viel getrunken und Kate hatte es darauf angelegt. Er hatte keine Chance. Doch all das konnte er ihr nicht sagen. Das Einzige, was er herausbekam, leise und mit brüchiger Stimme, war ihr Name und damit war Kates Schicksal besiegelt.

Kapitel 27
    Paula schaute sich um. Wie lange war sie nicht mehr hier gewesen? Mindestens fünf Jahre. Ernüchtert stellte sie fest, dass sich nicht allzu viel geändert hatte. Immer noch die gleiche Art von Frauen, immer noch die gleiche Einrichtung. Etwas moderner, etwas freundlicher und die Musik war auch aktuell. Zum Glück fühlte sie sich nicht völlig fehl am Platz und der Altersdurchschnitt lag nicht allzu deutlich unter ihrem eigenen.
Als Johanna vorgeschlagen hatte, dass sie in die nahegelegene Frauenkneipe gehen und dort zusammen etwas trinken sollten, hatte sie zunächst abwehrend reagiert. Mit Johanna etwas trinken gehen war an sich schon gefährlich, jedoch an diesem Ort mit ihr etwas zu trinken war mehr als gefährlich. Es war explosiv. Doch Johanna hatte sich nicht beirren lassen und ihr versprochen, dass sie unter den ganzen anderen Frauen nicht auffallen würden und mit Sicherheit auch nicht die Ältesten sein würden.
Nun saß Paula Johanna gegenüber und versuchte ein unverfängliches Gespräch in Gang zu bringen. Sie fühlte sich plötzlich wie bei einer ersten Verabredung, einem Blind Date mit einer Frau, die sie zuvor noch nie gesehen hatte, zugleich aber unglaublich attraktiv und faszinierend fand. Paula war sprachlos. Und dabei kannte sie diese Frau, die ihre Kollegin war, nun seit über einem Jahr. Was war nur los? Auch das Flirten hatte sie in den vergangenen Jahren verlernt, stellte sie fest. Als die Bedienung an ihren Tisch kam und ihr zuzwinkerte, schaute sie verlegen nach unten. Johanna lachte laut auf.
Nachdem die Bedienung die Bestellung aufgenommen und den Tisch wieder verlassen hatte, schaute Johanna sie prüfend an. „Du fühlst dich total unwohl, oder?“
Paula stieß die angehaltene Luft laut aus und lächelte. „Nein, eigentlich fühle ich mich hier sehr wohl. Es ist nur alles so lange her. Ich war hier vor fünf oder sechs Jahren das letzte Mal. Irgendwie verlernt man das alles in einer Beziehung. Ausgehen, Spaß haben, Flirten. Eigentlich schade. Man sollte das auch innerhalb der Beziehung mit der eigenen Partnerin beibehalten. Das würde die Dauer einer Beziehung sicherlich verlängern.“ Paula erlaubte sich nun das erste Mal einen längeren Blick auf Johanna, die einen Schluck aus der Bierflasche nahm. Sie sah wirklich attraktiv aus und ja, sie war ihr Typ. Und ja, sie konnte sich durchaus mehr mit Johanna vorstellen. Und ja, es fühlte sich wie ein Date an. Mit dem zweiten Bier verlor Paula auch etwas von ihrer Befangenheit. Johanna erwiderte ihren Blick. Paula bemerkte, wie sich Johannas Mund zu einem Lächeln verzog. Sie lehnte sich etwas zurück, kniff die Augen ein wenig zusammen und fragte. „Woran denkst du?“ Dann beugte sie sich ein wenig in Paulas Richtung vor und flüsterte leise: „Ich habe das Gefühl, dass deine Gedanken gerade ziemlich schmutzig sein könnten“ und grinste Paula nun offensiv an. Als sie Paulas verwirrtes Gesicht wahrnahm, brach sie in ein lautes Gelächter aus. „Paula, das war nur ein Spaß. Nun sei doch mal locker. Wir sind hier nicht bei der Arbeit, okay? Wir tun einfach so, als ob wir keine Kolleginnen wären. Wir reden nicht über die Arbeit und alles, was heute Abend hier zwischen uns passiert, hat keinerlei Auswirkungen auf unsere Arbeit. Versprochen. Ich erpresse dich mit keinem intimen Detail von heute Abend. Alles was zählt, ist das hier und jetzt. Gib mir einfach diesen einen Abend.“ Ihre Augen sahen mit einem Mal ganz friedlich aus. Paula hatte ein unerklärlich vertrautes Gefühl. So als ob Johanna schon seit Jahren an ihrer Seite wäre und trotzdem alles neu und aufregend sei.
Paula nickte nur und bemerkte plötzlich, wie unter dem Tisch Johannas Hand auf ihrem Bein lag. Als sie Johanna anschaute, lächelte

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