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Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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wandte sich zum Gehen und verließ gemeinsam mit Johanna den Raum.
    Max sah dem Polizei-Psychologen hinterher und überflog noch einmal die schriftliche Zusammenfassung des Täterprofils. „Okay, also der Freundeskreis oder Mitschüler, Tennisverein, Diskobekanntschaft. Das ist ja ein weites Feld.“
Paula schaute Max nachdenklich an. „Falls wir einen möglichen Täter haben, können wir seine DNA mit der DNA des Kindes abgleichen, um definitiv festzustellen, ob er der Vater ist oder nicht. Immerhin, besser als gar nichts.“
„Dazu müssen wir aber erst einmal einen möglichen Täter haben. Wir könnten einen groß angelegten DNA Test mit der männlichen Bevölkerung im Umkreis von 100 Kilometern durchführen. Das wäre eine Möglichkeit, die wir morgen mit Freyberg diskutieren sollten. Ich gehe aber davon aus, dass das eher eine Möglichkeit für Plan B wäre, wenn wir in einigen Wochen immer noch nicht weiter sind. Zu kostspielig und zu aufwändig. Weitere Ideen?“
Paula schüttelte den Kopf. „Der Psychologe ist nicht sauber. Irgendetwas verheimlicht er. Aber er entspricht nicht dem Täterprofil. Er ist zu alt. Formbar und unsicher ist er definitiv auch nicht. Wir könnten trotzdem von ihm eine DNA Probe verlangen. Was meinst du?“
Max hob abwehrend die Hände. „Ohne begründeten Verdacht sollten wir das nicht machen. Falls da wirklich etwas ist, das er uns nicht sagen möchte, sollten wir ihn erst einmal in Sicherheit wiegen und in Ruhe schauen, wo wir bei ihm ansetzen können. Wir haben im Moment einfach noch keine heiße Spur. Wir haben für Freyberg ein Täterprofil und die Tatumstände. Das war es. Unangenehm, aber wahr. Der einzige Strohhalm ist vielleicht noch der Bruder von Kate Dreyer. Der weilt aber derzeit noch bei seinen Großeltern. Da fahren wir einfach morgen früh hin. Was meinst du?“ Er schaute Paula entwaffnend an. Der einzige Trumpf, der ihnen noch blieb.
„Ja, und mit dem Vater sollten wir auch noch einmal sprechen, immerhin hat er uns nicht die ganze Wahrheit gesagt. Wenn seine Frau wirklich ein Problem mit Beruhigungsmitteln hat, ist zu Hause doch nicht alles so perfekt, wie es auf den ersten Blick scheint.“
„Okay, wenigstens haben wir einen Plan. Vielleicht erhalten wir bis morgen Nachmittag noch ein paar Zusatzinformationen, die Freyberg vorübergehend ruhig stellen. Komm lass uns gehen. Das gibt heute sowieso nichts mehr.“ Max erhob sich und schaute Paula auffordernd an.
„Geh du ruhig. Ich bleibe noch und schreibe den Bericht zu Ende. Ich nehme das Täterprofil mit auf, dann brauchen wir das morgen nicht mehr zu machen. Ehrlich gesagt, ich muss jetzt nicht unbedingt zu Hause in der leeren Wohnung sitzen. Da kann ich genauso gut hier noch etwas tun.“ Paulas Blick schweifte in die Ferne. Um ihren Mund legte sich ein trauriger Zug.
„Hey“, Max kam einen Schritt auf sie zu, „sollen wir zusammen etwas trinken? Oder möchtest du mit zu mir kommen? Ich lasse dich jetzt ungern hier alleine zurück.“
Paula schob ihn mit einer Hand von sich weg Richtung Tür. „Mach schon, dass du raus kommst. Ich komme schon klar. Ich möchte nur nicht alleine zu Hause in Annes und meiner Wohnung sitzen. Ansonsten tut es mir ganz gut, ein bisschen alleine zu sein. Mach dir einen schönen Abend. Wir sehen uns morgen.“

Kapitel 25
    Paula starrte auf ihren Bildschirm, ohne die Worte wirklich wahrzunehmen. Inzwischen war es dunkel geworden. Sie wusste gar nicht mehr, wie lange sie hier saß, ohne ihre Umgebung wirklich zu sehen. Sie dachte an Anne. An die letzten Monate. An Fynn. Und wieder an Anne. Ohne nachzudenken griff sie schnell zu ihrem Handy, tippte etwas hinein, überflog die Worte noch einmal und drückte auf „senden“. Sekunden später bereute sie, Anne die SMS geschickt zu haben. Zu spät, dachte sie. Erneut holte sie ihr Handy raus, keine Reaktion von Anne. Sie öffnete den Ordner mit den gesendeten SMS und überflog die Nachricht, die sie soeben an Anne verfasst hatte: „Ich hoffe, es geht dir gut. Du fehlst mir.“ Paula schüttelte den Kopf, warum war sie nicht auch mal in der Lage, Dinge auszuhalten. So wie Anne. Immer musste sie nachgeben.
In diesem Moment klopfte es leise an der Tür. Paula zuckte zusammen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass außer ihr noch jemand anderes im Haus war. Die Tür öffnete sich zögerlich und Johanna steckte ihren Kopf durch die Tür.
„Gehst du heute gar nicht nach Hause?“, fragte sie lachend.
Paula fühlte sich unbehaglich.

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