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Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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postalischen Adressen verknüpft. Ich mache den Jungs schon ordentlich Dampf. Ich hake da gleich noch mal nach und betone, dass es um einen Mordfall geht. Wenn man nicht alles selber macht.“ Kurek nippte an seinem Kaffee und schaute von Paula zu Max.
„Okay, so viel zu den schlechten Neuigkeiten. Jetzt freuen wir uns aber auf die Guten. Die können wir nämlich dringend gebrauchen.“ Max zog dabei auffordernd seine Augenbrauen hoch.
Kurek lachte. „Ja, das glaube ich euch. Leider muss ich die Erwartungen etwas dämpfen. Wir kommen jetzt zu dem Handy von Kate Dreyer. Der Bruder hat ganze Arbeit geleistet. Er hat die Daten regelrecht eliminiert. Erstaunlich, dass ihm das nach dem Tod der Schwester so wichtig war, aber es sind so gut wie keine Daten mehr von Kate darauf zu finden. Wir werden in den nächsten Tagen versuchen, durch weitere Maßnahmen vielleicht doch noch etwas zu retten.“ Kurek wagte einen Blick in die Runde.
„Also irgendetwas musst du uns schon anbieten, Kurek.“ Paula schaute den IT-Experten hilflos an.
„Ich habe einen Handy Film auf der SD Karte des Handys gefunden. Die Karte scheint der Junge nicht gelöscht zu haben. Und den Film habe ich euch hier mitgebracht.“ Kurek holte einen USB Stick aus seiner Tasche und reichte ihn an Paula weiter.
Gemeinsam setzten sich Paula, Max und Kurek um Paulas Computer herum und Paula startete den Film. Zu sehen waren zwei Mädchen, die auf einer Party tanzten, eng umschlungen. Dann begannen die Mädchen sich zu küssen, auffällig war dabei, dass Kate immer wieder in Richtung Kamera schaute, aber nicht direkt in die Kamera, sondern direkt daran vorbei. Offenbar stand jemand neben der Person, die die Szene filmte und Kate Dreyer fixierte diese Person. Paula erschien es fast so, als inszeniere Kate das Ganze um die entsprechende Person auf sich aufmerksam zu machen und zu reizen. Zwischendurch waren Zwischenrufe zu hören, ganz offensichtlich von einem Mann, der die beiden Mädchen anheizte. Die Stimme klang, als sei die Person ziemlich alkoholisiert.
„Der Film ist vor genau zwölf Wochen erstellt worden, ohne Zweifel. Das ist nur eine kleine Spur, aber immerhin. Ich würde mich auf die Suche nach der Person machen, die das hier gefilmt hat und mich dann auf die Person konzentrieren, die daneben steht. Ihr könnt es an dem Blickwinkel genau sehen, Kate starrt die ganze Zeit zu ihm hinüber.“ Kurek wies in einzelnen Szenen auf Kates Blick hin. Als das Video nach knapp zwei Minuten zu Ende war, ging er zurück auf Position 1:26 und stoppte das Video. „Schaut mal hier, ganz kurz ist der rechte Arm von der Person zu erkennen. Ein Mann zweifelsohne und jetzt hier“, er zeigte mit dem Finger auf den Bildschirm, „hier könnt ihr die Tätowierung sehen. Das kennzeichnet ihn ziemlich deutlich. Wenn ihr jemanden mit dieser Tätowierung auf dem rechten Oberarm seht, käme er aus meiner Sicht zumindest grundsätzlich als Vater von Kates Kind in Frage. Es sieht so aus, als ob die beiden was zusammen hatten, sie möchte ihn eifersüchtig machen, vielleicht wollte sie ihn auch einfach nur anmachen. Und offensichtlich hat ihr Auftritt seine Wirkung nicht verfehlt, wenn man sich die Kommentare anhört. Zeitlich passt der Auftritt auch zu der Schwangerschaft.“
    Zwei Stunden später saß Paula im Zimmer ihrer Psychologin und fragte sich wieder, was sie hier machte. Hatte sie zuvor noch gedacht, dass sie unbedingt jemanden brauchte, um über ihre Gefühle zu sprechen, die völlig durcheinander geraten waren, so bereute sie nun, dass sie diesen Zwischentermin so dringlich eingefordert hatte. Sie fühlte sich ertappt und sollte ihre Gefühle offenbaren, die sie sich selber aber gar nicht erklären konnte. In ihrem Kopf und in ihrem Herzen herrschte Chaos. Dabei sollte sie sich ganz und gar auf die Ermittlung im Fall Kate Dreyer konzentrieren. Sie konnte jedoch kaum einen klaren Gedanken fassen. Anne. Johanna. Sie fragte sich wirklich, was sie getan hatte. Den ganzen Tag über hatte sie immer wieder auf die SMS von Anne gestarrt. Ein deutliches Zeichen, das sie vorher durch ihre eigene SMS herausgefordert hatte. Sie hatte Anne ein Zeichen gegeben: vielleicht wird alles wieder gut, denn ich vermisse dich. So wird die SMS bei Anne angekommen sein. Und Anne hatte dementsprechend reagiert. Und dann hatte sie eine unsagbare Dummheit begangen und vielleicht alles zerstört. Obwohl sie nicht mehr daran glaubte, dass Anne und sie derzeit eine Beziehung führten, hatte Paula

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