Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)
schaute auf die Uhr. „Es wird Zeit, lassen wir den Mann da oben nicht warten.“
Kapitel 30
Zwei Stunden später saßen Paula und Max wieder in ihrem Büro. Max breitete die bisherigen Informationen vor sich aus.
„Nicht besonders zufriedenstellend“, murmelte er, „das ist auch mal eine nette Umschreibung dafür, dass er unsere Arbeit schlecht findet.“
„Das bedeutet, dass er mit unseren bisherigen Ergebnissen nicht zufrieden ist, ganz einfach. Besonders viele erfolgversprechende Spuren haben wir leider noch nicht. Eine Woche haben wir, dann müssen wir irgendetwas vorweisen.“ Paula sah Max an. „Am besten, wir gehen jetzt noch einmal alles genau durch, wir haben irgendwo irgendetwas übersehen.“ Paula deutet auf den Stapel der Unterlagen. „Soll ich mir noch einmal den Schulpsychologen vornehmen?“
Max schüttelte den Kopf. „Im Moment bringt das nichts, denke ich. Wir haben ja keine weiteren Informationen, die auf den Psychologen deuten.“
In diesem Moment klopfte es an der Tür und der Polizei IT-Spezialist schaute durch die Tür herein.
„Hallo zusammen“, er nickte beiden zu. „Paula“, er kam auf Paula zu und reichte ihr die Hand. „Schön, dass du wieder im Einsatz bist. Wie geht es dir?“
Paula freute sich wirklich, Kurek zu sehen. „Das ist nett, vielen Dank. Die Arbeit tut gut. Ein gutes Gefühl, wieder zurück zu sein und aktiv etwas zu tun.“ Sie lachte den IT-Spezialisten an.
„Gibt es bei euch einen Kaffee?“, Kurek schaute sich suchend um.
„Wir sind noch nicht so fortschrittlich, dass wir eine eigene Maschine im Zimmer haben, kein Budget. Du kennst das ja. Nur Budget-Einsparungen. Alles viel zu teuer. Letztens kam tatsächlich der Vorschlag auf, dass die Radiergummis nun immer geteilt werden sollen. Kein Witz. Hast du davon gehört?“ Max stand auf und ging zur Tür. „Aber ich besorge uns schnell einen Kaffee. Paula, du auch einen Kaffee?“ rief Max im Hinausgehen.
„Ja, gerne. Danke“, an Kurek gewandt fuhr sie fort, „Setz dich doch schon einmal. Ich hoffe, du hast gute Nachrichten für uns, wir greifen jetzt nach jedem Strohhalm. Wir waren gerade bei Freyberg. Und er ist nicht gerade begeistert vom Stand der Ermittlungen, freundlich ausgedrückt.“
Kurek zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zwischen Paulas und Max Schreibtisch. „Mal schauen, ob ich euch glücklich machen kann. Ihr habt ja vorhin auch noch das Handy von Kate Dreyer bei uns in der Abteilung abgegeben. Dazu kann ich euch etwas liefern. Ob es hilft, müsst ihr letztendlich entscheiden. Ein bisschen Arbeit muss ja auch noch für euch übrig blieben.“ Kurek lachte auf, als Max mit drei Tassen Kaffee ins Büro zurückkehrte.
Als alle drei saßen, begann Kurek. „Erst mal eine enttäuschende Nachricht: wir konnten inzwischen auf den Laptop von Kate zurückgreifen. Aber leider haben wir überhaupt keine brauchbaren Informationen auf der Festplatte gefunden, kaum Fotos oder andere relevanten Dateien. Ein paar von der Familie und dann noch ganz viele von Kate selber, in allen möglichen Posen. Die sende ich euch aber gleich noch mal zu. Ich gehe aber davon aus, dass sie euch gar nicht weiterhelfen. Sonst nichts weiter, ein paar Referate, Schulsachen, aber absolut nichts Privates, keine Briefe, Adressen oder Listen. Es kann natürlich sein, dass Kate virtuell Daten speichert. Viele Leute speichern Musik, Daten und Fotos inzwischen in der Cloud, also auf einem virtuellen Speicherort, um von überall darauf zugreifen zu können. Das versuchen wir gerade ausfindig zu machen. Das dauert aber seine Zeit. Genauso wie der Zugriff auf Kates Facebook-Konto. Vielleicht hat sie dort noch Nachrichten, die wichtig sein könnten. Ein E-Mail Programm war auf dem Laptop leider auch nicht installiert, das heisst, wir haben keine Zusatzinformationen über ihre E- Mailnachrichten. Auch da bleiben wir dran. Der Browser-Verlauf zeigt nur wenige besuchte Websites. Der Browser ist so eingestellt, dass sich die Daten einmal am Tag löschen. Also haben wir nur die Websites vorgefunden, die innerhalb der letzten 24 Stunden vor Kates Tod besucht wurden. Und das waren“, Kurek nahm einen Zettel zur Hand, der vor ihm lag, „Facebook, Zalando, Gala, H&M und vip.de. Das ist nicht gerade spektakulär. Dann haben wir noch die IP-Adressen, die Kates Facebook Seite regelmäßig besucht haben, da hoffe ich morgen, spätestens übermorgen die Adressen zu bekommen. Die IP-Daten liegen uns vor, diese sind aber noch nicht mit den
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