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Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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dass es mich wirklich interessiert, nicht aus Orientierungslosigkeit, weil ich halt irgendetwas machen muss, oder weil meine Eltern wollen, dass ich es mache. Gott bewahre, dass ich mal so werde und Lara vorschreibe, was sie zu studieren hat.“ Marie schüttelte den Kopf.
„Manchmal kann es aber auch nicht schaden, den einen oder anderen hilfreichen Hinweis zu bekommen. Nach der Schule wissen viele Schüler einfach gar nicht was sie machen wollen“, warf Paula ein.
„Eben darum finde ich die Idee, jetzt noch einmal zu studieren so reizvoll. Ich weiß ganz genau, dass ich Kunsthistorik studieren möchte. Unbedingt. Es interessiert mich. Ich denke ernsthaft darüber nach. Irgendetwas muss ja auch ich im Leben haben.“ Marie atmete tief aus. „Dass ich noch einmal einen Mann finde, mit dem ich mein Leben teilen kann und glücklich bis ans Ende meiner Tage bleibe, wage ich nach meiner bisherigen Erfahrung zu bezweifeln. Ich sollte mich jetzt ganz auf mich selbst konzentrieren.“ Marie nahm die Weinflasche und füllte die beiden Gläser.
„Stopp, ich muss noch Autofahren. Mehr kann ich wirklich nicht trinken.“ Paul zog ihr Glas ein wenig zurück.
„Wir essen dazu so viel, da kannst du ruhig zwei Gläser Wein trinken. Es gibt auch noch Nachtisch. Möchtest du noch einen Teller Lasagne?“
Paula schüttelte den Kopf. „Vielen Dank, aber wenn es noch Nachtisch gibt, passe ich bei einer zweiten Portion. Es schmeckt aber wirklich toll.“
„Jetzt erzähl du mal, Paula. Ich habe dich beim letzten Mal schon mit meiner Lebensgeschichte erschlagen. Du hast keine Kinder, lebst aber in einer langjährigen Beziehung. Das ist alles, was ich von dir weiß. Erzähl doch mal ein bisschen, wie es dir so in den letzten Jahren ergangen ist.“
Paula schaute auf den Tisch hinunter und konzentrierte sich auf ihr Glas. Was konnte und wollte sie Marie erzählen? Sie dachte kurz nach. „Dass ich bei der Polizei gelandet bin, das weißt du auch.“ Paula grinste Marie an und diese nickte. „Aber das ist ja nicht gerade viel. Wie lange hast du deinen Freund denn bereits?“, fragte Marie nun direkt.
Paula schwieg einige Sekunden. „Seit fast fünf Jahren bin ich nun in einer festen Beziehung. Aber ehrlich gesagt ist das im Moment nicht gerade ein gutes Thema. Wir haben Probleme. Es sieht nicht ganz so gut aus. Und“, Paula zögerte, “es gibt da noch jemand anderen. Es ist alles etwas kompliziert. Eigentlich möchte ich jetzt nicht darüber nachdenken. Ich hatte mich auf einen Abend ohne Beziehungsprobleme gefreut und gehofft, den Kopf ein bisschen frei zu bekommen. Im Moment kann ich meine Gefühle gar nicht einschätzen. Vielleicht hilft etwas Abstand und Ruhe, um mir über alles Klarheit zu verschaffen.“
„Das hört sich kompliziert an, dann frage ich besser nicht weiter nach. Halten wir fest: bei dir läuft auch nicht immer alles rund. Eigentlich ganz beruhigend, dass nicht nur mein Leben außer Kontrolle ist.“ Marie stand auf und räumte die Teller zusammen. „Setz dich schon mal hinüber auf die Couch, ich hole den Nachtisch und dazu etwas zu knabbern.“
Paula nahm die beiden Gläser und setzte sich auf die Couch. Sie musste an Anne denken. Und dann wieder an Johanna. Kompliziert ist wohl der richtige Ausdruck, dachte sie. Aus der Küche hörte sie Geräusche. Sie holte ihr Handy hervor und schaute auf das Display. Keine Anrufe, keine Nachrichten. Sie atmete tief aus. Sie hatte nach der gemeinsamen Nacht nicht mehr mit Johanna gesprochen. Sie konnte die Situation überhaupt nicht einschätzen. Was Johanna wohl von ihr erwartete? Und hatte Johanna nicht vor einigen Monaten noch eine Freundin gehabt. Und Anne? Sie wartete sicherlich auf eine Erklärung, auf ein Zeichen. Sie dachte an die Worte der Psychologin: sie brauchte Abstand und musste ganz für sich alleine eine Entscheidung treffen.
In diesem Moment kehrte Marie mit zwei großen Eisbechern in der Hand zurück ins Wohnzimmer. „Ich hoffe, du magst Eierliköreis?“
„Ich darf die nächsten drei Tage nichts essen, wenn das so weitergeht, Marie“, Paula probierte das Eis. „Das schmeckt großartig. Wirklich gut.“
„Weißt du was, Paula, ich habe eine ganz phantastische Idee. Lara ist das ganze Wochenende weg, auf irgendeinem Festival. Sie wird erwachsen, weißt du, bald kann ich sie gar nicht mehr bemuttern. Ich muss mir also wohl oder übel ein eigenes Leben aufbauen.“ Marie lachte und prostete Paula zu. „Ein Freund von mir hat ein Ferienhaus, draußen

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