Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
Vom Netzwerk:
Klarheit zu verschaffen. Sie hatte Johanna sogar die Adresse von Maries Wochenendhaus gegeben. Hoffte sie insgeheim, dass Johanna ihr nachreisen, ihr vielleicht die Entscheidung abnehmen würde? Sie wusste es nicht. Sie musste Anne gegenüber fair bleiben. Johanna hatte es verstanden. Sie hatten eine unglaubliche Nacht miteinander verbracht. Paula hatte sich heute Morgen kaum von Johanna lösen können. Es war alles so herrlich unkompliziert mit Johanna. So unverbindlich und locker. Sie konnten miteinander lachen und trotzdem löste Johanna in Paula Gefühle aus, die unbeschreiblich waren. Paula konnte von Johanna nicht genug bekommen. Sie hatten kaum geschlafen und dementsprechend müde war Paula heute Morgen. Trotzdem war sie früh ins Büro gekommen, um wenigstens für Max keine Arbeit liegen zu lassen, wenn sie schon mittags das Büro verlassen würde.
    Als Max das Büro betrat, schaute er Paula überrascht an. „Da ist aber jemand aus dem Bett gefallen. Die leere Wohnung, vermute ich. Tut mir leid. Hast du denn in der Zwischenzeit etwas von Anne gehört?“
Paula schüttelte den Kopf. Sie wollte Max nicht belügen. Nicht Max. Er war in den letzten Monaten wirklich mehr als ein guter Freud gewesen. Paula glaubte, dass es kaum jemanden gab, der sie so gut kannte und der zugleich so gut mit ihren dunklen Gedanken und Stimmungsschwankungen umgehen konnte. Sie wollte ehrlich zu Max sein. Aber sie konnte ihm auch nicht die Wahrheit sagen. Da lag ihr Problem. Was sollte sie sagen? Ich habe Anne mit Johanna betrogen?
Max sah sie mitfühlend an: „Das wird schon. Ihr beide gehört doch zusammen. Ich habe eine Idee. Wir beide gehen heute Abend zusammen ins Kino und danach etwas trinken. Wir spulen das ganze „Max-lenkt-Paula-ab“-Programm ab. Was hältst du von dieser Idee?“
Paula musste lachen. Darum mochte sie Max so sehr. Er sagte immer zu jeder Zeit genau das richtige und Max war ein extrem sensibler Mensch, was er auf den ersten Blick gerne zu verbergen versuchte.
„Das ist eine ganz tolle Idee, Max. Und ich hätte das normalerweise sehr gerne in Anspruch genommen“, begann Paula.
„Das hört sich nach einem aber an“, Max setzte sich an seinen Schreibtisch und wartete darauf, dass Paula den Satz beendete.
„Ja, leider. Ich hatte geplant, heute Nachmittag frei zu nehmen, ich weiß, das kommt ziemlich plötzlich und vom Arbeitspensum auch nicht sehr günstig. Aber ich war doch gestern Abend bei meiner ehemaligen Studienkollegin, deren Tochter in der Parallelklasse von Kate Dreyer ist. Und sie hat mich gefragt, ob ich mit ihr über das Wochenende in ein Ferienhaus von einem Freund fahre. Du weißt schon, Einsamkeit, Ruhe, Abgeschiedenheit. Ich brauche etwas Abstand. Ich muss nachdenken und das funktioniert momentan schlecht in meiner Wohnung, in der ich mit Anne wohne. Kannst du das verstehen?“ Paula sah Max fragend an. „Ich mache es wieder gut, versprochen. Ich übernehme nächste Woche alle Sonderschichten“, fügte sie hinzu.
Max schwieg einige Sekunden, bevor er erwiderte. „Hm, ja, okay. Wenn du ihre Gesellschaft meiner vorziehst.“ Dabei verzog er sein Gesicht, begann dann aber zu lachen. „Nein, das ist natürlich in Ordnung. Schade, aber vielleicht hilft es dir, einen klaren Kopf zu bekommen. Aber du solltest auf jeden Fall auch abwarten, was Anne zu sagen hat. Sie wird auch nachdenken. Übereile nichts, ja? Und lass dich nicht von irgendjemandem beeinflussen, zum Beispiel von deiner Studienkollegin. Hast du denn bei ihr gestern Abend irgendetwas den Fall Kate Dreyer betreffend herausbekommen? Irgendwelche Neuigkeiten?“
Paula schüttelte den Kopf. „Leider nicht, Lara, die Tochter von Marie, war nicht da, aber dafür habe ich kurz den Freund von Lara, Jan, kennengerlernt. Ein ganz normaler Junge, etwas unsicher und schüchtern. Er geht in Kates Klasse. Er hat mir noch einmal versprochen, auf uns zuzukommen, wenn er irgendetwas hört. Ansonsten habe ich nichts Neues erfahren. Ehrlich gesagt, haben wir eher Frauengespräche geführt.“
Max verschluckte sich und hustete. „Dann möchte ich darüber lieber nichts mehr wissen. Vielleicht tut dir der Trip gut. Dann lass mal schauen, ob wir den Vormittag zumindest noch sinnvoll nutzen können und irgendeine Spur auftun. Ich werde dann wohl eine Wochenendschicht einlegen müssen.“
    Vier Stunden später saß Paula neben Marie im Auto. Marie hatte Paula vor der Haustür eingesammelt, und sie waren direkt losgefahren. Marie hatte jede Menge

Weitere Kostenlose Bücher