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Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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kam einige Schritte auf ihn zu, bis sie Max direkt gegenüber stand und ihm in die Augen schaute. Sie musterte ihn so, als ob sie versuchte herauszufinden, ob sie ihm vertrauen konnte. Sie hielt ihren Kopf schräg und kniff dabei ihre Augen etwas zusammen. „Lara ist tot, schon seit über einem Jahr“, entfuhr es der Frau. Dabei ließ sie Max nicht eine Sekunde aus den Augen.
„Was sagen Sie da?“, ungläubig starrte Max die Frau an und kam einen Schritt auf sie zu.
„Lara Krenz ist vor über einem Jahr bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen. Der neue Lebensgefährte von Frau Krenz saß auch mit im Auto. Beide waren sofort tot. Vermutlich ist er zu schnell gefahren. Ist das nicht schrecklich? Frau Krenz hat ihre Lieben beide mit einem Schlag verloren. Einfach so, von einer Sekunde auf die nächste kann alles vorbei sein. Die arme Frau hat wirklich ein hartes Schicksal zu tragen. Und das nach allem, was sie in ihrem Leben sowieso schon erlebt hatte.“
Max konnte es immer noch nicht glauben. Er versuchte das soeben gehörte richtig einzuordnen. Hatte Paula nicht ständig in der Gegenwart von dem Mädchen gesprochen? Konnte er sich so irren? Er war sich ganz sicher, dass Paula vorhin gesagt hatte, dass Lara gestern Abend bei einer Freundin war. Und dass Lara die Parallelklasse von Kate Dreyer besuchte. Und dass Laras Freund Jan gestern Abend kurz bei Marie Krenz aufgetaucht war. Das passte doch alles nicht zusammen. In seinem Kopf herrschte Chaos, er versuchte die Informationen zu einem Ganzen zusammenzusetzen.
Er schaute die Frau wieder an. „Sind Sie sich ganz sicher, dass Lara Krenz nicht mehr lebt?“, vergewisserte er sich bei ihr.
„Junger Mann“, setzte die Nachbarin nun an und wollte weiter ausholen, doch Max stoppte sie sofort.
„Es ist wirklich wichtig. Es geht um eine aktuelle Mordermittlung.“
Die Frau nickte. „Ich weiß es ganz sicher. Ich war auf ihrer Beerdigung.“

Teil II
Kapitel 36
    Vor einem Jahr
    Marie winkte den beiden hinterher. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Lara, was hast du nur getan? Warum hast du es getan? Es war eigentlich ganz einfach gewesen, sie musste nur ein paar Schrauben lösen, einige Kabel lockern und nun würde sie darauf warten, dass der gewünschte Effekt eintrat. Sie musste ruhig warten, bis der Anruf kam. Sie würden sie sofort informieren. Da war sie sich sicher. Ihre Gedanken gingen zurück zu dem Tag, an dem ihr die Augen geöffnet wurden. Wie lange ging das wohl schon so? Sie hatte keinerlei Anzeichen entdeckt. Nichts hatte sie bemerkt. Sie schloss die Tür auf und hörte Stimmen aus ihrem Schlafzimmer. Völlig ahnungslos stieg sie die Treppen hinauf und näherte sich den Stimmen. Ohne Frage, sie drangen aus ihrem Schlafzimmer in den Flur hinaus. Sie horchte. Sie konnte Toms gedämpfte Stimme hören. Was sagte er? Sie blieb stehen. Ganz ruhig und lauschte der Stimme. „So ist es gut, wow, du bist heiß. Du machst mich so scharf.“ Das war ihr Tom - ohne Frage. Der Mann, bei dem sie sich endlich sicher gewesen war, dass er der Mann ihres Lebens war. Endlich hatte sie ihn gefunden, nach all den Enttäuschungen. Und dieser Mann vögelte nun gerade eine andere Frau, in ihrem Schlafzimmer. Sie hielt die Luft an, ihr wurde schlecht. Sie hatte das Gefühl, als ob sie ersticken würde, zugleich überkam sie ein Gefühl der Übelkeit. Ihr wurde schwindelig. Das darf nicht wahr sein, das darf einfach nicht wahr sein. Doch alles wurde noch schlimmer. Das nächste, was sie hörte, war ihre Stimme. Die Stimme sagte: „Für einen alten Sack bist du gar nicht mal so schlecht im Bett“ und lachte dabei laut auf. Sie schwankte und fing sich gerade noch an der Wand ab. Sie kannte diese Stimme. Nur zu gut. Sie hatte diese Stimme sechzehn Jahre lang behütet, aufgezogen und umsorgt. Die Person, der diese Stimme gehörte, war die einzige Person auf dieser Welt, der sie vertraute und für die sie alles getan hätte. Einfach alles. Ohne Wenn und Aber. Nun hörte sie, wie diese Stimme lustvoll aufstöhnte. In ihrem Ehebett, mit ihrem Freund. Das war zu viel. Sie rannte die Treppe hinunter, aus dem Haus hinaus. Nur schnell raus. Sie rannte so weit sie konnte. Bis sie keine Luft mehr bekam. Dann stoppte sie und übergab sich. Sie setzte sich auf eine Parkbank und dachte nach. Seit wann betrogen die beiden sie gemeinsam? Wer hatte die Initiative ergriffen? Wie würde sie damit umgehen? Welche Konsequenzen würden die beiden tragen müssen?
An diesem

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