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Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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Versprochen. Aber es ist wichtig“, rief sie Marie entschuldigend zu und verließ das Haus. Sie schaltete das Handy ein und sah, dass sie einen neuen Anruf auf ihrer Mailbox hatte. Wieder Max, der dringend um Rückruf bat. Okay, den sollst du nun bekommen. Paula schritt den Waldesrand an der Stelle ab, auf die Marie in etwa hingedeutet hatte, und an der man mit viel Glück an guten Tagen Empfang hatte. Vergeblich. Sie sah keinen einzigen Balken. „Mist“, entfuhr es ihr.
Marie öffnete das Küchenfenster und rief ihr zu „Dort drüben, stell dich genau vor die Tanne dort auf der linken Seite, vor dem Wasserfass.“ Paula nickte ihr zu und stellte sich vor die Tanne. Sie hielt den Arm nach oben, nach links, dann nach rechts und auf einmal sah sie, dass sie ein schwaches Signal hatte. Sofort wählte sie Max Nummer. Nach dem dritten Klingeln sprang seine Mailbox an. „Max, Paula hier. Was gibt es denn bei dir so dringendes? Ich habe hier kaum Empfang, bin also schlecht zu erreichen. Hör zu, mir ist etwas eingefallen. Bitte fahr doch mal zu dem Jungen, Jan Fink, er hat vorgestern Abend etwas zu mir gesagt, wegen des Mordes, was er eigentlich nicht wissen kann, wenn er bei dem Mord nicht dabei war. Bitte, tu mir den Gefallen und fahr zu ihm. Bis dann, und sorry für die Wochenendarbeit. Ich mache es wieder gut.“ Paula legte auf und sah, dass sie eine SMS bekommen hatte. Von Anne. „Geht es dir gut? Max macht sich Sorgen.“ Irritiert sah Paula auf und sah, dass Marie noch am geöffneten Fenster stand und sie beobachtete. Ein seltsamer Blick lag in ihren Augen. Verärgerung? Paula konnte den Blick nicht deuten. Hatte sie gehört, dass sie über Jan gesprochen hatte? Immerhin war er der Freund ihrer Tochter. Sie würde es natürlich nicht gut heißen, wenn gegen ihn wegen Mordes ermittelt würde. Mist, dachte Paula, und beschloss erst einmal so zu tun, als wäre nichts passiert.
    Er starrte auf die Decke, eine kleine Fliege hing dort fest. Er wusste nicht mehr wie lange er diese Fliege schon beobachtete, Minuten, Stunden? Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Sein Kopf schmerzte, er hatte das Gefühl, als ob sein Kopf explodieren würde. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Wortfetzen schossen durch seinen Kopf und wieder hinaus. Kate. Tätowierung. Baby. Mord. Immer wieder das hässliche Wort. Mord. Er drückte beide Hände auf seine Ohren, er wollte das alles nicht hören. Er konnte nicht mehr. Und noch viel schlimmer. Er hatte sie verraten. Nun war es aus, das war ihm klar. Er war für sie tot. Er hatte keine Wahl, es ging nicht anders. Tränen liefen ihm über das Gesicht, er versuchte Luft zu bekommen. Sein Mund war so trocken, dass er kaum schlucken konnte. Er schloss die Augen. In dem Augenblick, als der Bulle zurück in das Zimmer gekommen war, wusste er Bescheid. Das war es. Alles war vorbei. Er hielt es ihm in einer Plastiktüte entgegen, als wäre es ein gewöhnliches Stück Papier, dabei war das sein Innerstes, alles, was ihm von seiner Tochter geblieben war. Er schluchzte laut auf. Er konnte die salzigen Tränen auf seinen Lippen spüren. Er konnte in dem Augenblick seine Tochter nicht verleugnen. Er starrte nur ungläubig auf das Ultraschallbild von seiner Tochter, das dieser miese Typ einfach so in seinen Händen hielt. Erst keimte Wut in ihm auf, er wollte aufspringen und ihm das Einzige, was er von seiner Tochter hatte, aus der Hand reißen. Er hatte es entweiht, das war sein Bild. Er wollte es mit niemandem teilen. Doch dann ließ er sich zurück in seinen Stuhl fallen. Er wusste, dass es hier und jetzt enden würde. Er hatte keine Chance.
„Das Ultraschallbild ist von Kate Dreyer, das steht hier am Rand. Ich frage mich, wie es in Ihr Zimmer gelangt ist und warum Sie es dort aufbewahren. Für mich gibt es dafür eigentlich nur einen Grund, Herr Fink“, hatte der Bulle gesagt, ganz ruhig, ganz relaxt. Er hatte wieder Platz genommen und das Bild zwischen sie beide auf den Tisch gelegt und abgewartet. Er hatte keine Eile, er wusste, das war einfach zu viel für ihn. Das Schwein hatte gewartet, bis er nicht mehr konnte. Er hatte ihm seine Tochter auf dem Tisch serviert, so, dass er sie die ganze Zeit anstarren musste. Sein Kind, sein Baby. „Ich kann auch einen DNA Test an dem Embryo vornehmen lassen und die DNA mit Ihrer DNA abgleichen“, war das nächste, was er zu ihm gesagt hatte. „Ich kann auch Ihren Schuhabdruck mit dem Schuhabdruck vom Tatort abgleichen“, setzte der Bulle dann

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