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Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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allerdings glitt sein Blick immer wieder ab.
„Beruhigen Sie sich. Nichts ist passiert. Allerdings bin ich etwas verwundert, dass Frau Krenz uns in dem Glauben gelassen hat, dass ihre Tochter noch am Leben sei. Meine Kollegin, Paula Franz, haben Sie ja gestern Abend im Haus von Frau Krenz kennengelernt.“ Max wartete, ob Jan irgendeine Reaktion zeigte. Doch der Junge starrte ihn nur weiter an, sagte aber kein Wort. „Sie haben also weiterhin guten Kontakt zu der Mutter ihrer Freundin, auch nach dem Tod von Lara?“
„Lara ist tot, sie ist schon vor über einem Jahr gestorben“, der Junge lallte eher, als dass er sprach. Max glaubte, Tränen in seinen Augen sehen zu können. Wegen Lara, immer noch? Er betrachtete den Jungen ausgiebig, hier im Licht konnte er ihn genauer sehen. Er sah gut aus, wirkte aber sehr unsicher und in sich zusammengesunken. Plötzlich fiel Max Blick auf den Oberarm des Jungen und stutzte. Die Tätowierung hatte er schon einmal gesehen. Nur wo, er konnte sich nicht mehr erinnern.
„Haben Sie eine Erklärung dafür, dass Frau Krenz den Tod ihrer Tochter verleugnet?“, Max starrte weiterhin auf die Tätowierung.
Unbehaglich schlang der Junge nun beide Arme um seinen Körper und bedeckte somit seine Oberarme. Er schüttelte dabei den Kopf.
„Und Sie haben immer noch guten Kontakt zu Laras Mutter. Warum?“ Max musterte den Jungen intensiv, ihm durfte jetzt keine Regung entgehen.
Der Junge zuckte nur mit den Schultern. „Weiß nicht“, fügte er verwaschen hinzu.
„Gut. Und Kate Dreyer? Wie war Ihr Kontakt zu Ihrer Mitschülerin?“ Der Junge zuckte kurz zusammen. Max hatte es genau gesehen. Das Mädchen war ermordet worden, reichte das vielleicht schon aus, um sich bei der Erwähnung ihres Namens unbehaglich zu fühlen?
Jan Fink hatte den Blick gesenkt und starrte auf den Boden. Dann schüttelte er den Kopf.
„Sind Ihre Eltern vielleicht zu Hause, kann ich mich auch einmal mit ihnen unterhalten“, versuchte Max das Gespräch in Gang zu halten.
Der Junge schüttelte erneut leicht den Kopf. „Die kommen erst morgen wieder“, nuschelte er dann. Jan versuchte sich nun an einem Stuhl abzustützen.
Max Blick fiel wieder auf die Tätowierung und plötzlich wusste er, wo er diese Tätowierung erst kürzlich gesehen hatte. Jan Fink war auf dem Video von Kate Dreyers Handy gewesen und vielleicht war der Kontakt von Jan Fink zu Kate Dreyer doch intensiver gewesen, als er zuvor gedacht hatte.
    Marie und Paula hatten es sich nach dem Abendessen im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Marie hatte den Kamin angezündet und beide saßen mit einem Glas Wein auf der Couch.
„Morgen Abend könnten wir mal die Sauna ausprobieren, wenn du magst. Bei dem kühlen Wetter draußen ist das bestimmt richtig angenehm.“ Marie sah Paula fragend an.
Paula nickte. „Sehr gerne.“
Paula schloss für einen Moment die Augen, trank dann einen Schluck Wein. „Es war genau die richtige Idee hier hin zu fahren. Vielen Dank noch mal, dass du mir dieses Angebot gemacht und mich überzeugt hast.“ Paula lächelte. „Weißt du, es ist einfach sehr kompliziert im Moment. Wenn eine Beziehung so lange besteht, weiß man gar nicht mehr, wie es sich ohne den anderen anfühlt und was man genau aufgeben würde, wenn die Beziehung endet. Vielleicht findet man nie wieder so einen Menschen im Leben. Irgendetwas hat uns ja verbunden, sonst wären wir nicht so lange zusammengeblieben.“ Paula schaute gedankenverloren auf ihr Weinglas hinunter. „Der Sohn meiner Schwester ist vor einigen Monaten durch einen Unfall gestorben.“ Paula schluckte und bereute schon, das Thema angeschnitten zu haben. Marie hatte einen viel größeren Verlust erlitten, ihr Sohn war gestorben und sie begann mit dem Tod ihres Neffen. Sie schwieg.
Marie sah Paula nun aufmerksam an und legte ihr die Hand auf den Arm. „Paula, das ist in Ordnung. Du hast einen Verlust erlitten, du kannst ruhig darüber sprechen. So etwas kann einen aus der Bahn werfen. Das kann ich verstehen.“
Paula schluckte und bemerkte, wie Tränen in ihr aufstiegen. „Ich vermisse ihn so sehr. Ich habe ihn irgendwie immer wie mein eigenes Kind angesehen. Und die ganze Situation hat mich total umgehauen. Ich konnte einfach nicht mehr. Dazu kam eine Ermittlung bei der Arbeit, bei denen sich Jugendliche das Leben genommen haben. Weißt du, alles auf einmal und plötzlich hat unsere Beziehung das nicht mehr ausgehalten. Unsere Basis war einfach nicht mehr da. Ich konnte meine Gefühle nicht

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