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Blutnacht

Blutnacht

Titel: Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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hat nichts mit unserem Fall zu tun.«
    »Also zurück zu Kevin. Diese Bemerkung darüber, dass er ein Starficker sei, würde gut zu Delawares Theorie passen. Auch die Geschichte mit seinen gescheiterten Projekten. Und die Anziehungskraft, die die neuesten Ticks und Maschen auf ihn ausübten. Er könnte ein erbärmlicher kleiner Verlierer sein, der es einfach nicht ertragen konnte, nicht begabt zu sein, und deshalb beschloss, sich an denen abzureagieren, die es waren.«
    Stahl antwortete nicht.
    »Eric?«
    »Keine Ahnung.«
    »Was sagt Ihre Intuition?«
    »Ich verlasse mich nicht auf Intuitionen.«
    »Tatsächlich?«, sagte Petra. »Mit gestohlenen Kraftfahrzeugen waren Sie ziemlich gut.«
    Als verstünde er das als Aufforderung, drehte Stahl seinen Kopf zum Beifahrerfenster und studierte den fließenden Verkehr. In dieser Haltung blieb er während der gesamten Fahrt ins Valley.
    Sie versuchten es zuerst in Franklin Drummonds Kanzlei am Ventura Boulevard. Er firmierte als Einzelanwalt im neunten Stock eines Hochhauses mit bronzierter Glasfassade. Das Wartezimmer war gemütlich und wurde von der gleichen Sorte romantischer Musik beschallt, die Randolph Drummond hatte laufen lassen. Die junge Empfangsdame war sehr freundlich, als sie ihnen mitteilte, dass Mr. Drummond bei Gericht sei. Auf ihrem Namensschild stand DANITA TYLER, und sie machte einen beschäftigten Eindruck.
    »Auf welche Art von Recht hat sich Mr. Drummond spezialisiert?«, fragte Petra.
    »Handelsrecht, Immobilien, Prozessrecht. Darf ich fragen, worum es geht?«
    »Wir würden gern mit ihm über seinen Sohn Kevin sprechen.«
    »Oh.« Tyler war verblüfft. »Kevin arbeitet nicht hier.«
    »Kennen Sie Kevin?«
    »Vom Sehen.«
    »Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?«
    »Ist er in Schwierigkeiten?«
    »Nein«, sagte Petra. »Wir müssen mit ihm über sein Verlagsgeschäft reden.«
    »Verlag? Ich dachte, er ist Student.«
    »Er hat vor zwei Jahren seinen Collegeabschluss gemacht.«
    »Ich meine, graduierter Student. Wenigstens hatte ich den Eindruck.« Die junge Frau wand sich. »Wahrscheinlich sollte ich nicht darüber reden.«
    »Warum nicht?«
    »Der Chef ist sehr auf die Wahrung seiner Privatsphäre bedacht.«
    »Gibt’s dafür einen besonderen Grund?«
    »Er ist ein sehr zurückhaltender Mann. Ein guter Chef. Bringen Sie mich nicht in Schwierigkeiten, okay?«
    Petra lächelte. »Großes Ehrenwort. Könnten Sie mir bitte sagen, an welcher Uni Kevin jetzt studiert?«
    »Keine Ahnung – das ist die Wahrheit. Ich bin nicht mal sicher, ob er studiert. Ich weiß wirklich nicht viel über die Familie. Wie gesagt, Mr. Drummond achtet sehr auf seine Privatsphäre.«
    »Wann war Kevin zum letzten Mal hier, Ms. Tyler?«
    »Oje … das kann ich nicht sagen. Die Familie kommt fast nie hierher.«
    »Wie lange arbeiten Sie schon hier, Ms. Tyler?«
    »Zwei Jahre.«
    »Ist Ihnen während dieser Zeit jemals Randolph Drummond begegnet?« »Wer ist das?«
    »Ein Verwandter«, antwortete Petra.
    »Verlagsgeschäfte, ja?«, sagte Tyler. »Die Polizei … was, eine Art Porno – Nein, antworten Sie nicht.« Sie lachte und fuhr sich mit dem Finger über den Mund. »Ich will es nicht wissen.«
    Sie ließen Ms. Tyler Franklin Drummond auf seinem Mobiltelefon anrufen, aber der Anwalt ging nicht ran.
    »Manchmal«, sagte sie, »stellt er es auf der Fahrt nach Hause ab.«
    »Der Mann achtet sehr auf seine Privatsphäre«, sagte Petra.
    »Der Mann arbeitet hart.«
    Sie fuhren zum Ventura Boulevard. Petra war hungrig, und sie hielt nach einem halbwegs einladenden, billigen Esslokal Ausschau. Zwei Häuserblocks weiter im Westen entdeckte sie einen Falafel-Stand mit zwei Picknicktischen. Sie ließ den Wagen in einer Ladezone stehen und kaufte sich ein Lamm-Shawarma in einem weichen Pita-Brot und eine Cola und begann zu essen, während Stahl im Auto wartete. Als sie das Brot zur Hälfte gegessen hatte, stieg Stahl aus und nahm ihr gegenüber Platz.
    Der Verkehr brauste vorbei. Sie kaute.
    Stahl saß nur da. Sein Interesse am Essen passte zu seinem Bedürfnis nach Konversation. Wenn er aß, war es immer etwas Langweiliges auf weißem Brot, das er in einer sauberen braunen Tüte von zu Hause mitgebracht hatte.
    Was auch immer für Eric zu Hause war.
    Sie beachtete ihn nicht, genoss ihr Essen, wischte sich den Mund ab und stand auf. »Fahren wir.«
    Zehn Minuten später hielten sie vor dem Haus, in dem Kevin Drummond seinen häufig wechselnden Launen nachgegangen war.
    Es war ein

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