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Blutnebel

Blutnebel

Titel: Blutnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Wenigstens hab ich mich nicht mit jedem X-Beliebigen am Hitchy Creek im Gras gewälzt. Oder im Heuschober. Aber seit du Auto fahren durftest, waren Rückbänke sowieso mehr dein Stil.«
    Als Ramsey die Brauen hochzog, zuckte er nur die Achseln. »Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, auch wenn die meisten meiner Verehrerinnen sich nicht für Geschichte interessiert haben, haben sie doch immer was dabei gelernt.«
    Leanne quittierte seine Äußerung mit Indianergeheul, und selbst Ramsey musste schmunzeln. »Das kann ich mir denken.« Sie sah Leanne an. »Ich bin Ihnen wirklich dankbar, Leanne. Wir sorgen dafür, dass die Dokumente morgen früh wieder da sind, wo sie hingehören.«
    »Nach dem, was ich heute Abend vorhabe, komme ich garantiert auf dem Zahnfleisch daher, aber wir müssen alle unsere Opfer bringen. Und ich erwarte einen erschöpfenden Bericht mit sämtlichen pikanten, aufregenden Details, sobald Sie über den Fall sprechen dürfen.«
    »Ist gebongt«, hörte Ramsey sich zu ihrem eigenen Erstaunen sagen, ehe sie der Frau hinaus auf die Veranda folgte. »Hat das Kleid neulich abends seinen Zweck erfüllt?« Als ihr Leannes Worte wieder einfielen, hakte sie nach. »Hat Ihr Ex geblutet, als er Sie darin gesehen hat?«
    »Er war nur noch ein Häufchen Elend.« Leannes Lächeln glich dem einer Katze. »Ich müsste lügen, wenn ich nicht zugeben würde, dass das die Krönung meines Abends war.«
    Kaum hatte Dev die Tür hinter Leanne geschlossen, ging Ramsey auf ihn zu und schlang ihm die Arme um die Taille. Sie legte den Kopf in den Nacken und flüsterte: »Du bist ganz schön verschlagen, Stryker.« Dann gab sie ihm einen flüchtigen Kuss, der jedoch bald in einen innigeren überging. »Ich muss sagen, das ist eine der Eigenschaften, die mir am besten an dir gefallen.«
    Eine solche Gelegenheit ließ er sich nicht entgehen. Seine Lippen erhitzten sich unter ihren und vernebelten ihr den Verstand. »Schön zu wissen, dass mein Hang zum Verbrechen deine Zustimmung findet.«
    Als seine Hände immer zudringlicher wurden, schob sie ihre dazwischen und stieß ihn sanft weg. »Wenn du mir je mit so einer Aktion meine Ermittlungen versaust, lege ich dir eigenhändig Handschellen an.«
    Er grinste anzüglich. »Vielleicht würde mir das sogar gefallen.«
    Ramsey seufzte. »Ja, das kann ich mir vorstellen.«
    Drei Stunden später begriff sie, wie klug es von Dev gewesen war, darauf zu bestehen, dass sie zu Ende aßen, ehe sie sich über die Unterlagen hermachten. Ramsey rieb sich die brennenden Augen mit den Handballen. Sie hatten den Stapel erst halb durch und bis jetzt noch nichts wirklich Wertvolles gefunden.
    Immerhin waren sie auf mehrere Hinweise auf Gelbwurz gestoßen, mitten in einem Wust von Namen anderer Pflanzen, Kräuter und Feldfrüchte, die in dem dort beschriebenen endlosen Kreislauf von Säen und Ernten genannt waren. In allen Einzelheiten wurden die nötigen Vorbereitungen zum Gebrauch abgehandelt, ob es nun ums Abschneiden und Säubern der Wurzeln ging, darum, sie zu pulverisieren oder Getreide jeder Art zu mahlen, um es als Nahrungsmittel nutzen zu können. Nichts davon brachte sie auch nur im Entferntesten weiter, sodass sie die Hände sinken ließ und die schweren ledergebundenen Folianten böse anfunkelte.
    »Die müssen eigentlich allesamt von seinen Ehefrauen geschrieben worden sein, oder?« Sie studierte die Laufliste, die sie über Verfassernamen und Daten führte. »Angesichts des Zeitraums, in dem wir Ashton hier in der Gegend verorten können, ist es eher unwahrscheinlich, dass es sich um Verwandte oder Nachkommen handelt.«
    »Glaub ich auch. Schau dir das mal an.« Dev schob ihr einen Band hinüber. »Hier wird ausführlicher beschrieben, wie ihr Anwesen ausgesehen hat. Auf der Lichtung auf Rose Thorntons Grundstück standen neben dem Haupthaus noch weitere Gebäude.«
    »Bei vierzehn Frauen hat der Mann ja auch mehrere Häuser gebraucht«, murmelte sie und überflog die von ihm genannte Seite. »Ein Räucherschuppen. Für Fleisch vermutlich. Oh, und eine Pflanzhütte.« Sie las eine Zeit lang still weiter, wobei ihr die winzigen, eng gesetzten Buchstaben in den Augen wehtaten. »Schlau, und das schon damals. Sie haben außerhalb der Saison Pflanzen gezüchtet, ja sogar außerhalb des angemessenen Klimas, in einem einfachen Bau unter kontrollierten Temperaturen.« Und Gelbwurz stand auch auf der Liste der hier gezogenen Pflanzen. »Eine Kapelle für ihre Andachten. Darin haben sie

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