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Blutnebel

Blutnebel

Titel: Blutnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte.
    Dev hatte seinen Großvater zurück in die Einrichtung und auf sein Zimmer gebracht und dafür gesorgt, dass er alles hatte, was er brauchte. Nicht um alles in der Welt hätte er ihm verraten, welchen Anteil er an Bunnys Besuch hatte.
    Er winkte Clem zu, der ihm aus dem Fenster nachschaute, und bog auf die Landstraße ein, die aus der Stadt hinausführte. Dabei versuchte er, den Klumpen aus Beklommenheit aufzulösen, der sich in seiner Magengrube gebildet hatte.
    Die Fahrt nach Knoxville dauerte zwei Stunden, zumindest bei seinem Fahrstil. In dieser Zeit würde ihm schon einfallen, was genau er zu seiner Mutter sagen wollte.
    Kaum hatte Dev die Tankstelle verlassen, griff Clem zum Telefon und blinzelte auf die Nummer, die er sich auf einem Zettel notiert hatte. Er brauchte wirklich eine Brille. Hattie hänselte ihn schon andauernd deswegen. Nur war es ihm ein Gräuel zuzugeben, dass die Gute recht hatte.
    Es klingelte zweimal, ehe der Mann am anderen Ende sich meldete. »Bist du’s, Banty? Hier ist Clem vom Gas ’n’ Go. Du hast gesagt, ich soll dich anrufen, falls ich irgendwann mitkriege, dass Devlin Stryker die Stadt verlässt. Tja, jetzt ist er gerade losgezischt und hat gesagt, er fährt nach Knoxville. Und er will heute Abend wieder zurückkommen.«
    »Bist du dir da sicher, Clem? Dass er heute Abend wiederkommt?«
    »Todsicher. Er hat es selbst gesagt. Jetzt, wo ich dich angerufen hab, sind wir aber quitt, hörst du? Du hast gesagt, du streichst die zwanzig Dollar, die ich dir vom Binokel schulde.«
    »Wir sind quitt, Clem. Das hast du gut gemacht.«
    Clem legte auf und freute sich darüber, wie sich der Tag entwickelt hatte. Er hatte mehr oder weniger zusätzlich fünfundzwanzig Dollar verdient, und es gab nicht viele Tage, an denen er das von sich behaupten konnte.
    Pfeifend holte er den Schlauch, um die Einfahrt zur Tankstelle abzuspritzen. Dabei fragte er sich, was für einen Streich Banty Dev wohl spielen wollte. Dieser Banty Whipple war ein richtiger Scherzkeks.
    Clem war schon richtig gespannt, was für einen Spaß er sich diesmal hatte einfallen lassen.
    Mark las den Ausdruck der jüngsten E-Mail des Detectives aus Washington, D. C., den Ramsey ihm gereicht hatte. »Ich schicke meinen Chief Deputy rauf, damit er das Beweismittel von Hopwood holt. Du kennst ihn, glaub ich, schon. Stratton? Am ersten Tisch in meinem Vorzimmer?«
    Ramsey nickte. Es war derselbe Deputy, der sie in die Leichenhalle geholt hatte, als Jim Grayson sich bei Mark gemeldet hatte, weil er sicher war, den Leichnam seiner Tochter identifizieren zu müssen.
    »Ihm vertraue ich am meisten.« Der Sheriff verzog das Gesicht und ließ die Fingerknöchel knacken. »Was heißt, dass ich auf ihn am wenigsten verzichten kann. Aber ich mache gern Überstunden, solange er weg ist, wenn uns das bei der Aufklärung der Sache einen Schritt weiterbringt.«
    »Hoffen wir’s.« Sie nippte an ihrem Kaffee. Nachdem sie das Gebräu gekostet hatte, das Letty hier zubereitete, hatte sie unterwegs zwei Becher Kaffee vom Henhouse mitgenommen.
    »Das ist echt nett von dir.« Mark zeigte auf seinen Becher. »Mit Lettys Gesöff kann man Schränke abbeizen. Obwohl sie wahrscheinlich, gerade weil sie das Zeug trinkt, uns beide überleben wird.«
    »Hat dich Powell angerufen?«
    Er nickte langsam. »Allerdings. Es klingt, als hätten sie Sanders bald weichgeklopft. Aber ich kann nicht behaupten, dass ich bei der Suche nach irgendwelchen Verwandten von ihm hier in der Stadt auch nur den geringsten Erfolg gehabt hätte. Ich hab sogar Kendra Mays Online-Ahnenforschungsprogramme benutzt, um jemanden aufzuspüren. Die sind ganz schön raffiniert. Aber bis jetzt ist nichts dabei rausgekommen.«
    Bislang hatte er das Thema noch nicht angeschnitten, das sie am dringendsten besprechen wollte. »Hat Powell etwas über die mögliche Verbindung zu Ashtons Kirche der Hochheiligkeit gesagt?«
    Rollins nickte erneut. »Er hat gesagt, du suchst nach Beweisen dafür, dass die Pflanze in dem Buntglasfenster in der United Methodist Church diese Gelbwurz ist, von der du gesprochen hast.« Er rieb sich mit der freien Hand den Nacken. »Hast du welche gefunden?«
    »Tja, der Mann vom Amt für Gartenbau und Landwirtschaft, den ich heute Morgen getroffen habe, war sich nicht sicher. Aber …« Sie fing sich noch rechtzeitig, ehe sie ihm fast verraten hätte, dass sie und Dev am Vorabend die Jahrbücher studiert hatten. »Ich habe in die Ashton-Jahrbücher aus dem Museum

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